Filmkritik: Das unbekannte Mädchen
„Das unbekannte Mädchen“ ist ein belgisches Drama, das 2016 in die Kinos kam und von den renommierten Brüdern Jean-Pierre und Luc Dardenne inszeniert wurde. Die Geschichte folgt der jungen Ärztin Jenny Davin, die sich auf die Suche nach der Identität eines unbekannten Mädchens macht, das nachts an ihrer Praxistür verstarb, nachdem sie nicht geöffnet hatte.
Handlung und Inhalt
Der Film beginnt mit der talentierten und engagierten Ärztin Jenny Davin, die in einer kleinen Praxis in einer belgischen Stadt arbeitet. Eines Abends, nach Arbeitsende, klingelt die Tür, doch Jenny, die gerade eine Lehrstunde in Verantwortung und Disziplin an ihren Praktikanten gibt, entscheidet sich, nicht zu öffnen. Am nächsten Tag erfährt sie, dass ein junges afrikanisches Mädchen direkt vor ihrer Praxistür tot aufgefunden wurde. Von Schuldgefühlen geplagt und mit dem Wissen, dass das Mädchen möglicherweise noch am Leben wäre, hätte sie die Tür geöffnet, beginnt Jenny, Nachforschungen anzustellen, um die Identität des Mädchens zu klären und ihre Angehörigen zu informieren.
Ihre Suche nach Antworten führt sie tief in das Leben der Menschen in ihrer Stadt. Je mehr sie entdeckt, desto mehr wird sie mit den harten Realitäten konfrontiert, die das Leben der Migranten in Belgien überschatten. Trotz der Widerstände von Polizei und Gemeinschaft bleibt Jenny ihrer Mission treu, koste es, was es wolle.
Filmkritik
„Das unbekannte Mädchen“ ist ein herausfordernder, nachdenklich stimmender Film, der die Zuschauer mit unbequemen Fragen nach Ethik, Moral und menschlicher Verantwortung konfrontiert. Die Dardenne-Brüder bleiben ihrem typischen Stil treu und präsentieren eine Geschichte mit realistischen Charakteren, Handlungen und Interaktionen, gefilmt in einem nüchternen, unspektakulären Stil, der die emotionale Wucht der Handlung noch verstärkt.
Die Hauptdarstellerin Adèle Haenel liefert eine beeindruckende Leistung als Jenny, deren emotionale Reise durch das gesamte Spektrum menschlicher Emotionen führt: Schuld, Entschlossenheit, Mut und Mitgefühl. Ihre Darstellung ist subtil und nuanciert, was die Intensität der Handlung unterstützt.
Obwohl der Film in seinem Erzähltempo manchmal langsam erscheint, dient gerade diese Langsamkeit dazu, die Schwere der Thematik zu betonen. Nicht jeder Zuschauer wird die minimalistische Herangehensweise und den Mangel an traditionellen spannungserzeugenden Elementen zu schätzen wissen, doch gerade diese Aspekte machen den Film zu einem eindringlichen Erlebnis.
Erscheinungsjahr | 2016 |
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Länge | 106 Minuten |
Altersfreigabe | 12 Jahre |
Regie | Jean-Pierre und Luc Dardenne |
Drehbuch | Jean-Pierre und Luc Dardenne |
Genre | Drama |
Land | Belgien |
Sprache | Französisch |
Schauspieler | Charakter |
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Adèle Haenel | Jenny Davin |
Jérémie Renier | Der Vater des unbekannten Mädchens |
Olivier Bonnaud | Julien |
Louka Minnella | Bryan |
Christelle Cornil | Die Polizistin |
Fabrizio Rongione | Dr. Riga |
Thomas Doret | Lucas |
Marc Zinga | Der Flüchtling |
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- Ein eindringliches Drama, das zum Nachdenken anregt.
- Stellar performance von Adèle Haenel in der Hauptrolle.
- Meisterhafte Regie von den renommierten Dardenne-Brüdern.
- Konfrontiert die Zuschauer mit wichtigen sozialen Fragen.
- Ein realistischer Blick auf das Leben von Migranten in Europa.
- Ein Film, der minimalistische Erzählweisen schätzt.
- Ein Beispiel für modernes europäisches Kino.
- Eine Geschichte über menschliche Verantwortung und Moral.