Der 2012 veröffentlichte Film „Carmina o Revienta“, ein Regiedebüt des spanischen Schauspielers Paco León, bietet eine ungewöhnliche und fesselnde Darstellung des Alltagslebens einer eindrucksvollen Frau mittleren Alters, die versucht, ihre Familie inmitten zahlreicher Widrigkeiten über Wasser zu halten. Die Handlung dreht sich um Carmina Barrios, die von ihrer eigenen Mutter, ebenfalls Carmina Barrios genannt, porträtiert wird, was dem Ganzen eine besondere autobiografische Note hinzufügt.
Handlung und Inhalt
In Sevilla bewirtschaftet die 58-jährige Carmina eine Bar, die ihr neben den alltäglichen Herausforderungen auch eine Plattform bietet, ihre außergewöhnlichen Lebensweisheiten und -ansichten zum Ausdruck zu bringen. Nachdem ihr Geschäft mehrmals von Gaunern ausgeraubt wird, intensivieren sich ihre finanziellen Nöte. Trotz dieser Schwierigkeiten zeigt Carmina eine bemerkenswerte Resilienz und Entschlossenheit, sich und ihre Familie noch aufzuraffen, indem sie außergewöhnliche Strategien entwickelt. Der Film ist ein eindringlicher Einblick in die Stärke einer Mutter und Hausfrau, die in einer von Männern dominierten Gesellschaft Lebenskrisen mit Humor und Hartnäckigkeit begegnet.
Filmkritik
„Carmina o Revienta“ ist vielleicht nicht jedermanns Geschmack, aber es ist unbestreitbar, dass der Film etwas Erfrischendes und Ungewöhnliches auf die Leinwand bringt. Es ist ein semi-dokumentarisches Werk, das zwischen Fiktion und Realität schwebt, sorgfältig gestrickt mit einer Kombination aus erzählten Erfahrungen und nachgestellten Szenen aus dem Leben von Carmina. Paco León gelingt es, das Leid und die Komik von Carminas Situation elegant zu balanceieren, was das Publikum in eine Welt voller Tragik und Humor entführt.
Die Inszenierung ist roh und erdig, mit einer Kameraführung, die den Anschein vermittelt, als befände man sich direkt im Geschehen neben den Charakteren. Die Leistung von Carmina Barrios ist bemerkenswert und großartig; sie trägt den Film mit einer solchen Authentizität, dass die Grenzen zwischen ihrer Rolle und ihrer Persönlichkeit zu verschwimmen scheinen. Der Film bietet eine eindrückliche soziale Kommentierung über die Kämpfe des kleinen Mannes in der spanischen Krise, verpackt in eine Geschichte, die gleichzeitig gemein, ergreifend und urkomisch ist. Einzig die Mischung aus dokumentarischen Elementen und fiktiver Handlung mag zeitweise für Verwirrung sorgen, doch trägt dies nur dazu bei, die Einzigartigkeit von „Carmina o Revienta“ hervorzuheben.
Daten und Fakten
Erscheinungsjahr | 2012 |
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Länge | 71 Minuten |
Altersfreigabe | Nicht spezifiziert |
Regie | Paco León |
Drehbuch | Paco León |
Genre | Komödie, Drama |
Liste der Schauspieler
Schauspieler | Rolle |
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Carmina Barrios | Carmina |
Maria León | María |
Paco Casaus | Antonio |
María Gómez | Verkäuferin |
Jose Torres | Wachmann |
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- Direkter, autobiografischer Erzählstil, der eine tiefe emotionale Verbindung schafft.
- Außergewöhnliche Darstellung durch Carmina Barrios, die Einblicke in wirklich authentisches Handeln ermöglicht.
- Einzigartiger Mix aus Humor und Tragödie, der dennoch realistisch und bodenständig erscheint.
- Interessante Einblicke in die spanische Gesellschaft und die Auswirkungen der wirtschaftlichen Krise auf den einfachen Bürger.
- Eine Geschichte über Widerstandsfähigkeit und Erfindungsgeist in schwierigen Zeiten.
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