Filmkritik: „Born in Evin“
Die dunklen Kapitel der Geschichte eines Landes und die persönlichen Narben, die politische Unruhen hinterlassen, stehen im Zentrum des erschütternden Dokumentarfilms „Born in Evin“. Regisseurin und Hauptprotagonistin Maryam Zaree begibt sich auf eine tiefgründige und emotionale Reise in ihre Vergangenheit, die ihre ersten Lebensjahre im berüchtigten iranischen Gefängnis Evin und die daraus resultierenden langfristigen Auswirkungen auf ihre Familie und ihre eigene Identität umfasst.
Handlung und Inhalt
Mit großer Sorgfalt und Sensibilität geht Maryam Zaree Fragen über ihre Geburt und frühste Kindheit im Gefängnis nach, einem Ort, der für politische Gefangene während und nach der Islamischen Revolution im Iran berüchtigt wurde. Ihre Mutter, eine politische Gefangene, gab in diesem Gefängnis Maryam das Leben, doch über die Umstände und Geschehnisse während dieser Zeit wurde innerhalb der Familie fast nie gesprochen. „Born in Evin“ verwebt persönliche Erinnerungen, Archivaufnahmen und Experteninterviews zu einer packenden Erzählung, die nicht nur persönliche, sondern auch kollektive Traumata beleuchtet.
Die Suche nach Identität und Vergebung
Die Dokumentation zeichnet sich durch eine ungewöhnlich persönliche Betrachtungsweise aus, da Zaree nicht nur als Filmemacherin, sondern auch als direkte Betroffene agiert. Ihre Suche führt sie quer durch Deutschland und in den Iran, in der Hoffnung, mehr über ihre eigene Geschichte, die ihrer Familie und die vieler Anderer zu erfahren, deren Stimmen durch Repression zum Schweigen gebracht wurden. Es ist ein bewegender Versuch, die Puzzleteile einer verschleierten Vergangenheit zusammenzusetzen und dadurch nicht nur sich selbst, sondern auch anderen Opfern eine Stimme zu geben.
Lob und Kritik
„Born in Evin“ wurde von Kritikern weitgehend gelobt für seine intime und mutige Auseinandersetzung mit einem Tabuthema. Es ist die Stärke des Films, persönliche und kollektive Geschichten auf so eine Weise zu verflechten, dass sie nicht nur Informieren, sondern auch tief bewegen. Ein Kritikpunkt, der jedoch vereinzelt geäußert wurde, besteht darin, dass manche Aspekte der Erzählung zu sehr aus der persönlichen Sicht der Filmemacherin beleuchtet werden, wodurch andere Perspektiven möglicherweise zu kurz kommen.
Daten und Fakten
Erscheinungsjahr | 2019 |
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Länge | 98 Minuten |
Altersfreigabe | nicht spezifiziert |
Regie | Maryam Zaree |
Drehbuch | Maryam Zaree |
Genre | Dokumentarfilm |
Liste der Schauspieler
Zu beachten ist, dass „Born in Evin“ ein Dokumentarfilm ist, und die „Schauspieler“ hier hauptsächlich echte Personen sind, die als sie selbst auftreten.
Name | Rolle |
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Maryam Zaree | Als sie selbst |
Maryam Zarees Mutter | Als sie selbst |
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- Einzigartige Einsichten in ein politisch und historisch relevantes Thema
- Persönliche und emotionale Erzählweise
- Einblicke in die Auswirkungen von politischer Repression und persönlichem Trauma
- Die mutige und unermüdliche Suche der Regisseurin nach Wahrheit
- Bemerkenswerte Verflechtung von privaten und kollektiven Geschichten
- Lehrreich für Zuschauer, die sich für Geschichte und Menschenrechte interessieren
- Eine seltene Gelegenheit, mehr über die Geschichte des Irans zu erfahren