Filmkritik: Benda Bilili!
Im Herzen der Demokratischen Republik Kongo, genauer gesagt in Kinshasa, findet eine musikalische Revolution statt, die ebenso inspirierend wie bewegend ist. Die Dokumentation „Benda Bilili!“ erzählt die außergewöhnliche Geschichte der gleichnamigen Band, einer Gruppe von Straßenmusikern, die trotz physischer Behinderungen und extremer Armut zu weltweitem Ruhm kommen. Regie führten Renaud Barret und Florent de La Tullaye, welche die Band über mehrere Jahre hinweg begleiteten und ihre Transformation von lokalen Helden zu internationalen Musikstars dokumentierten.
Handlung und Inhalt
Die Musiker von Benda Bilili! sind fast alle körperlich behindert, infolge von Polio, und bewegen sich in maßgeschneiderten Rollstühlen durch die Stadt. Ihr Name bedeutet so viel wie „Seht über das, was erscheint, hinaus“ auf Lingala, ein Konzept, das ihre Lebensgeschichte und ihre Musik gleichermaßen prägt. Die Bandmitglieder, darunter der charismatische Leader Ricky Likabu, leben und proben im Zoo von Kinshasa und träumen davon, ihre Musik mit der ganzen Welt zu teilen.
Der Film zeigt die Bandmitglieder, wie sie sich gegen die Widrigkeiten des Schicksals behaupten. Sie kämpfen nicht nur mit ihrer Behinderung, sondern auch mit der ständigen Gefahr der Obdachlosigkeit und der Unsicherheit ihres täglichen Überlebens in einem der härtesten städtischen Umfelder der Welt. Trotzdem bleibt ihre Liebe zur Musik und ihr Glaube an ihre Träume ungebrochen. Ihre Musik, eine lebendige Mischung aus Rumba, Reggae und traditionellen kongolesischen Rhythmen, begeistert nicht nur die Einwohner von Kinshasa, sondern fängt kontinuierlich die Aufmerksamkeit einer globalen Zuhörerschaft ein.
Filmkritik
„Benda Bilili!“ ist nicht nur ein Dokumentarfilm über eine Musikband; es handelt sich vielmehr um eine ausgedehnte Betrachtung der menschlichen Stärke, Resilienz und des unbeugsamen Willens zu überleben und zu gedeihen unter fast unmöglichen Bedingungen. Die Regisseure Renaud Barret und Florent de La Tullaye haben es geschafft, durch ihre Kamera eine unmittelbare Nähe zu den Protagonisten herzustellen, die selten in Dokumentationen erreicht wird. Man bekommt einen tiefen Einblick in die persönlichen Kämpfe jedes Bandmitglieds, begleitet von Szenen, die sowohl herzzerreißend als auch erhebend sind.
Die Musik spielt eine zentrale Rolle im Film und vermittelt viel von der Energie, dem Optimismus und dem unverwüstlichen Geist der Band. Einige der musikalischen Darbietungen sind so kraftvoll und ansteckend, dass man sich kaum im Sitz halten kann. Gleichzeitig ermöglichen es die Regisseure dem Zuschauer, die rohe Realität der Lebensbedingungen in Kinshasa zu erfassen, ohne dabei voyeuristisch oder herablassend zu wirken.
Daten und Fakten
Erscheinungsjahr | 2010 |
---|---|
Filmlänge | 85 Minuten |
Altersfreigabe | nicht spezifisch |
Regie | Renaud Barret, Florent de La Tullaye |
Drehbuch | Renaud Barret, Florent de La Tullaye |
Genre | Dokumentarfilm, Musik |
Liste der Schauspieler / Besetzung
Name | Rolle |
---|---|
Ricky Likabu | Bandmitglied |
Roger Landu | Bandmitglied |
Coco Ngambali | Bandmitglied |
Djunana Tanga-Suele | Bandmitglied |
Theo Nsituvuidi | Bandmitglied |
Paulin Kiara-Maigi | Bandmitglied |
Benda Bilili! online schauen & kaufen
- Ein inspirierendes Beispiel für menschliche Widerstandsfähigkeit und Kreativität.
- Einzigartige musikalische Performance als Herzstück des Films.
- Ein tiefgreifender Blick auf die Herausforderungen und das tägliche Leben in Kinshasa.
- Eine beeindruckende Geschichte über den Triumph über Widrigkeiten.
- Die Möglichkeit, die faszinierende Kultur und Musik des Kongo kennenzulernen.
- Dokumentiert authentisch die Entstehungsgeschichte einer der bedeutendsten Bands aus dem Kongo.
- Bietet eine Platform für Stimmen, die sonst in der internationalen Musikszene vielleicht unerhört bleiben würden.
- Ein musikalisches und emotionales Erlebnis, das lange nach dem Abspann nachklingt.