„L.I.S.A. – Der helle Wahnsinn“ erscheint am 28. August 2020 im Mediabook und hier gibt es das Review dazu:
Wenn es um Teenie Filme geht, dann ist John Hughes der absolute Meister seines Fachs. „The Breakfast Club“, „Pretty in Pink“ oder „Ferris macht blau“ sind die ganz großen Klassiker unter den Teenie Filmen und alle von ihm. Und dann wäre da noch „L.I.S.A. – Der helle Wahnsinn“. Der Film kam bei den Kritikern nicht ganz so gut weg, wie die vorher genannten Titel, aber trotzdem schaffte es „L.I.S.A. – Der helle Wahnsinn“, im Nachhinein Kultstatus zu erlangen und machte Hauptdarstellerin Kelly Lebrock endgültig zum Traum aller Männer.
Nun bringt Capelight Pictures den Film als Extendet Version in einem sehr schicken Mediabook heraus, doch kann der Film 35 Jahre nach seinem Kinostart immer noch überzeugen? Wir haben den Film für euch getestet, sodass wir euch sagen können, ob der Film zurecht Kult ist oder aus heutiger Sicht purer Blödsinn.
Story:
Gary und Wyatt sind an ihrer Schule die absoluten Looser, stets Opfer von Streichen und werden von den Mädels nur ausgelacht. Doch eines Abends haben sie die verrückte Idee, sich ihre Traumfrau am Computer zu erstellen und das Unmögliche passiert. Das Experiment wird wahr und ihre Traumfrau wird lebendig. Sie nennen sie Lisa und schnell stellt Lisa das Leben der beiden gewaltig auf den Kopf.
Eindruck:
Ich muss gestehen, ich habe den Film als kleiner Junge geliebt und hatte es damals schon tierisch mit „LISA“ und ich muss sagen, auch heute noch macht „L.I.S.A. – Der helle Wahnsinn“ tierisch viel Spaß. Auch ist es aus heutiger Sicht schon cool zu sehen, welche Starbesetzung der Film damals in den Nebenrollen hatte, da wären z.B. Robert Downey Jr., Steve James oder Bill Paxton. Allgemein spielt der Cast wirklich super und ist sich für keinen Blödsinn zu schade. Toll das Schauspiel von Hughes Stamm Schauspieler Anthony Michael Hall, der zurecht zu den ganz großen Teeniestars der 80er gehörte. Auch sein Zusammenspiel mit Ilan Mitchell-Smith ist klasse. Und Bill Paxton in einer größeren Nebenrolle ist ganz großes Comedykino. Mehr als Over the Top und witzig, wie er die Rolle spielt, geht kaum und dann ist da natürlich Kelly LeBrock. Atemberaubend schön anzuschauen, weiß sie ihr Aussehen gekonnt einzusetzen und sämtliche Männerfantasien anzuheizen, ohne aber zu weit zu gehen bzw. zu viel zu zeigen.
Zurecht schafft es ihr Charaktere hier, alle um den Finger zu wickeln, egal ob die pubertären Teenies oder wilde Rocker und alle mal eben auch erzieht. Klar, es gibt auch einiges an Overacting, aber hier passt es einfach wie Faust aufs Auge. „L.I.S.A. – Der helle Wahnsinn“ war damals schon ein irrer verrückter Film und auch heute ist der Streifen ein irrer verrückter Film, ohne dabei unter die Gürtellinie zu gehen, wie es die heutigen Teeni-Filme gerne mal machen. Also wildes Rumgefluche oder Fäkal-Witze gibt es nicht und natürlich strotzt der Film vor 80er Atmosphäre. Die wilden Frisuren und merkwürdigen Kleidungen sind aus heutiger Sicht schon sehr witzig anzuschauen und sorgen natürlich auch für einen gewissen 80er-Charme.
So verrückt der Film in allen Belangen von der Story und auch von der Optik ist, der Humor und die Story funktionieren noch immer. Man kann sich klasse in die Situation von Gary und Wyatt hineinversetzen und die Gags sind immer noch sehr lustig gemacht, sodass ich genauso wie damals wunderbar lachen konnte. Aber nicht nur die verrückte Situationskomik ist sehr lustig, sondern auch die total verrückten Dialoge strotzen nur so vor Witz und haben zu Recht Kult-Niveau. Die Story steigert sich im Verlauf sehr gut und zeigt in der zweiten Hälfte wohl eine der verrücktesten Filmpartys ever. Hier ist es wirklich unglaublich, wie schnell die ganze Situation außer Kontrolle geraten kann. Es wird so verrückt, dass man nicht weiß, ob man hier die Augenverdrehen soll, weil alles fernab jeglichem Realismus ist, oder sich schlapplachen soll.
Natürlich kommen gibt es im Verlauf ein paar schöne Botschaften und Charakterentwicklungen, sodass das Ende aus heutiger Sicht schon sehr seicht positiv ist, aber man muss sagen, der Film lässt einem nach dem Schauen mit wunderbarer guter Laune zurück.
Bild Blu-ray:
Das Bild hat schon mit einigem Rauschen zu kämpfen, was sich stellenweise schon sehr negativ auf die Schärfe auswirkt. Dazu auch immer wieder leichtes Filmkorn. Es gibt nur ein paar Momente, wo man von der Schärfe her überhaupt sieht, dass es sich um HD handelt. Farblich ist es aber ganz gelungen. In der Summe reicht es aber nicht, um auf dem Niveau aktueller Filme auf DVD hinaus zukommen.
Bild DVD:
Hier merkt man natürlich, dass man „nur“ eine DVD schaut, wobei es zumindest ein hochwertige DVD geworden ist, ohne Pixelbildung und weniger Rauschen als bei der HD Version. Die Schärfe ist aber ein Ticken schwächer als bei der Blu-ray, aber trotzdem noch auf ganz gutem Niveau.
Ton Blu-ray:
Der deutsche Ton liegt in DTS HD 5.1 vor, während der englische in DTS HD 2.0 vorliegt. Der englische Ton hat mehr Kraft und mehr Bässe, dafür natürlich kein Raumklang, aber es muss auch gesagt sein, dass stellenweise auch leichtes Rauschen zu hören ist. Der deutsche Ton ist da sauberer abgemischt, sodass kein Rauschen zu hören ist, wobei der Raumklang eher dezent ist. Also scheppern ist anders.
Ton DVD:
Auf der DVD ist der deutsche Ton in Dolby Digital 5.1., der englische Ton in 2.0. Der deutsche Ton ist einen Ticken lauter abgeschmischt, als auf der Blu-ray, wobei hier ist es recht frontlastig geraten. Raumklang beim englischen Ton gibt es natürlich gar nicht, wobei auch hier kein Rauschen zu hören war. Beide Tonspuren haben eine gute Kraft, aber etwas weniger Detail,s als der HD Ton auf der Blu-ray.
Die deutsche Synchro unterscheidet sich stimmlich gewaltig von den Stimmfarben im Original, wodurch der Film in der Synchro noch durchgeknallter wirkt, als im O-Ton, während es im O-Ton fast schon geerdet wird. Was einem besser gefällt, ist natürlich Geschmackssache.
Da uns vorherige Auflagen nicht zur Verfügung standen, konnten wir keine technische Vergleiche machen und somit auch möglichen vorhandenen Unterschiede zu bisherigen Editionen nennen.
Extras:
- Extendet Version und Kinofassung
- 24 Seitiges Booklet
- It’s Alive! Resurrecting Weird Science – Dokumentation
- Casting ‚Weird Science‘ – Im Gespräch mit Casting-Direktor Jackie
- Burch
- „Dino The Greek“ – Im Gespräch mit John Kapelos
- „Chet Happens“ – Im Gespräch mit Make-Up-Spezialist Craig Reardon
- „Fantasy and Microchips“ – Im Gespräch mit Cutter Chris Lebenzon
- „Ira Newborn Makes The Score“ – Im Gespräch mit Komponist Ira Newborn
- Entfallene Szenen
- Teaser und TV-Spots
- Original Kinotrailer
Das Bonusmaterial ist teilweise in HD (auf der Blu-ray natürlich) und ich muss sagen, es liefert sehr interessante Hintergründe auf die Entstehung des Films und auch über die Arbeiten damals, natürlich aus heutiger Sicht. Dazu liest sich das Booklet sehr gut und ist auch klasse bebildert. Definitiv sehr zu empfehlen. Auf der DVD befinden sich nicht alle Features.
Fazit:
Das Mediabook von „L.I.S.A. – Der helle Wahnsinn“ ist optisch sehr schick gemacht und der Film ist, auch wenn es nur so vor 80er Jahre schreit, immer noch sehr lustig und absolut verrückt. „L.I.S.A. – Der helle Wahnsinn“ sorgt von Anfang bis Ende für eine tolle gute Laune, die es heutzutage nur wenige Filme schaffen und genießt zu Recht Kultstatus. Okay etwas blödsinnig ist der Film auf seine Art natürlich auch, aber ich muss sagen sehr spaßiger Blödsinn.
(Pierre Schulte)
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