„Mary Poppins“ ist für mich einer der besten Disney Filme überhaupt und teilt sich mit „Die Schöne und das Biest“ und „Der König der Löwen“ die ersten drei Plätze. Da ist man dann schon hin und her gerissen, wenn einen die Nachricht zu einer etwaigen Fortsetzung ereilt. Findet man das nun toll oder ist man erstmal skeptisch, denn wenn ein Film für jemanden einen sehr hohen, wenn nicht gar extrem hohen Stellenwert einnimmt, ist es immer sehr schwer, in die übermächtigen Fußstapfen zu treten. Da Disney nun auch im deutschsprachigen Raum den Titel „Mary Poppins Rückkehr“ auf DVD und Blu-ray auf den Markt bringt, will ich doch mal ein Auge riskieren…
Story:
Michael Banks (Ben Whishaw) ist mittlerweile erwachsen geworden. Fleißig arbeitet er genau wie sein Vater in der Bank. Mit seinen drei Kindern Annabel (Pixie Davies), Georgie (Joel Dawson) und John (Nathanael Saleh) sowie der Haushälterin Ellen (Julie Walters) wohnt er in der Cherry Tree Lane 17. Jane Banks (Emily Mortimer), seine Schwester, macht es ihrer Mutter nach. Sie setzt sich für die Rechte der Arbeiter ein. Der Zusammenhalt der Geschwister ist immer noch da. Jane hilft ihrem Bruder, wo sie nur kann. Doch dann ereilt sie ein Schicksalsschlag. Genau im richtigen Augenblick und auf magische Weise tritt Mary Poppins wieder in das Leben der Familie und bringt gemeinsam mit ihrem Freund Jack Staunen und Freude in das Haus.
Trotz meiner Skepsis habe ich mich dann doch irgendwie auf „Mary Poppins Rückkehr“ gefreut. Ganz einfach schon deswegen, da ich das „Original“ (den Vorgänger) aus den 1960er Jahren so sehr liebe. Die Figuren, die Geschichte oder vor allem die herausragenden Musikstücke „Supercalifragilisticexpialigetisch“ „Wenn ein Löffelchen voll Zucker“, „Für zwei Pennies Papier schon genügt“ oder gerade „Chim-Chim-Cheree“. Diese banal als Songs zu bezeichnen wäre ja schon ein Affront, eine Herabwürdigung der extrem hohen Klasse, die diese besitzen.
Als Regisseur für „Mary Poppins Rückkehr“ hat man Rob Marshall bestellt, der in seiner Filmographie sowohl mit Chicago und Nine mit Musical Filmen als auch mit Pirates of the Caribbean – Fremde Gezeiten und Into The Woods mit Disney in Berührung gekommen ist und sich somit als gute Wahl herausstellen soll.
Auch die Besetzung wurde mit Emily Blunt („Edge of Tomorrow“, „A Quiet Place“), Ben Whishaw („James Bond 007: Spectre“, „Das Parfum – Die Geschichte eines Mörders“), Emily Mortimer („Der rosarote Panther“, „The Newsroom“), Julie Walters („Harry Potter“ Filmreihe, „Mamma Mia“), Colin Firth („Bridget Jones – Schokolade zum Frühstück“, „Kingsman: The Secret Service“) und Meryl Streep („Florence Foster Jenkins“, „Mamma Mia! Here We Go Again“) sowie dem 93-jährigen Dick Van Dyke (aus dem Originalfilm!) und Angela Lansbury („Die tollkühne Hexe in ihrem fliegenden Bett“) als Gastdarsteller wirklich hervorragend gecastet.
Bild:
Was ich wirklich schade finde ist die Tatsache, dass der Film in den USA sogar auf 4K UHD Blu-ray auf den Markt gebracht wurde, während sich Disney hierzulande lediglich dazu entschlossen hat, „Mary Poppins Rückkehr“ nur als reguläre Full HD Blu-ray zu veröffentlichen.
Diese hinterlässt aber dennoch einen wirklich guten Eindruck. Zu den Hard Facts: komplett digital mit Arri Alexa Mini und Arri Alexa SXT in einer Auflösung von 3,4 K gedreht, wird grundlegend eine gute bis sehr gute Schärfe geboten. Bei den Animationsanteilen erscheint der Film zwar etwas weicher, aber das erscheint schon wieder authentisch. Im Vergleich zum 1960er Jahre „Mary Poppins“ erscheint das Sequel irgendwie recht kühl, was nicht so ganz stimmig erscheint, aber dennoch sind die Farben natürlich bei guter Sättigung. Die Animationen erscheinen da lebendiger, so dass es schon den Eindruck erweckt, dass das bewusst ist. Der Kontrast ist gut eingestellt, könnte aber besser sein. Kompressionsspuren sind aber nicht aufgefallen.
Ton:
Während der deutsche Ton leider nur in Dolby Digital Plus 7.1 vorliegt, wurde das englische Original verlustfrei codiert in DTS HD Master Audio 5.1 auf die Blu-ray gepackt. Die Abmischung zur deutschsprachigen Synchronisation bietet aber dennoch eine insgesamt eine wirklich gute Qualität, auch wenn im Direktvergleich doch Unterschiede zu erkennen sind. Die Dynamik ist beispielweise nicht ganz so umfangreich und natürlich, aber dennoch ok. Auch die Bässe klingen in der englischsprachigen Abmischung noch wesentlich satter. Die Surroundeffekte sind aber richtig gut und sorgen dank den Umgebungsgeräuschen sowie den direktionalen Effekten und den Musikeinlagen eine tolle Räumlichkeit. Die Dialoge sind dank einer klaren Transparenz durch die Bank weg deutlich zu verstehen, was bei einem Film wie „Mary Poppins Rückkehr“ klar im Fokus steht.
Extras:
- Zurück im Kirschbaumweg: Dick Van Dykes Rückkehr
- Pannen vom Dreh
- Zusätzliche Szenen
- „Die Dinge anders betrachten“: Die Lieder aus Mary Poppins“ Rückkehr
- Version mit Liedtexten zum Mitsingen
- Making-of Mary Poppins“ Rückkehr
- Zusätzliches Lied: „Der Anthropomorphische Zoo“
Testgeräte:
TV: Panasonic TX 55CWX704
Player: Panasonic DMP-UB900EGK
AV-Receiver: Denon AVR-1312
Lautsprecher: Front: Dali Zensor 5 & Dali Vocal / Rear: Dali Zensor 1
(Sascha Hennenberger)
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