Lindenberg! – Mach dein Ding – Blu-ray Review | LEONINE | DMC | 24.09.2020

Lindenberg – Mach dein Ding 2020 Film Kaufen Shop News Trailer Review Kritik

Am 21. August 2020 kam „Lindenberg! – Mach dein Ding“ auf DVD und Blu-ray in den Handel und hier gibt es das Review dazu.

„Hoch im Norden mit dem Panikorchester“
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Biopics, also Filme, die in fiktionalisierter Form das Leben einer geschichtlich belegbaren Figur erzählen, sind ja momentan populärer denn je. Dank gelungener Filme wie „Bohemian Rhapsody“ oder „Rocketman“ liegen so genannte Musik-Biopics gerade stark im Trend.

Natürlich dauerte es auch nicht sonderlich lange, bis man einen würdigen deutschen Vertreter dieses Genres gefunden hat. Die Rede ist von keinem geringeren als von Rock-Legende Udo Lindenberg, dessen Karrierebeginn von der deutschen Regisseurin Hermine Huntgeburth („Einmal Hallig und zurück“) inszeniert wurde. Wie gut der Film, der über DCM und im Vertrieb von LEONINE erschien, unterhält und wie sich die Technik der Blu-ray Fassung so schlägt, durfte die Redaktion von filme.de bereits auf Herz und Nieren testen…

Story:

Im westfälischen Gronau geboren, erleben wir einen jungen Lindenberg, für den Musik sein ganzes Leben ist. Er ist ein hochbegabter Jazz-Musiker, der es liebt, Schlagzeug zu spielen. Natürlich muss er auch einige Rückschläge verkraften, wie zum Beispiel seine erste LP, die nicht den erhofften Erfolg gebracht hat. Aber auch seinen Durchbruch, den er auch Songs wie „Mädchen aus Ost-Berlin“, „Hoch im Norden!” Oder „Andrea Doria“ zu verdanken hat. Vom Jungen, der eigentlich nichts zu erwarten hatte, ist ein Idol in Ost und West geworden. Die deutsche Musiklegende Udo Lindenberg wird von einer Seite gezeigt, die nur ganz wenige bisher kennen lernen durften, dabei ist er mit über 4,4 Millionen verkauften Tonträgern nicht mehr aus der deutschen Rockmusik wegzudenken. 

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Eindruck:

Der Film startet 1961 in Gronau und zeigt dem Zuschauer den jungen Udo Lindenberg, Sohn eines Installateurs (toll gespielt von Charly Hübner), oder kurz gesagt, aus welchen Verhältnissen der „Wessi“ denn stammt. Im späteren Verlauf wechselt das Biopic immer wieder gekonnt zwischen den Zeiten, um so in regelmäßigen Abständen frischen Wind in das Storytelling zu bringen. Das gelingt Regisseurin Huntgeburth so gut, dass auch Filmfans, die sonst nichts mit Lindenberg am Hut haben, eine sehenswerte Geschichte eines jungen deutschen Musiktalentes zu sehen bekommen.

Aber auch richtige Fans des Musikers bekommen den einen oder anderen humorvollen aber auch traurigen Lebensabschnitt ihres Idols geboten, den sie so eventuell noch nicht kannten. Mal ehrlich, wer wusste schon, dass Udo mal Kellner war oder als Schlagzeuger in Libyen amerikanische Soldaten unterhielt?

Was man vielleicht wissen sollte ist die Tatsache, dass der Film nicht Udo Lindenbergs ganzes Leben bis in die Gegenwart beleuchtet. Er zeigt „lediglich“ den Start seiner Karriere und endet mit seinem ersten großen Konzert in Emsdetten, das am 13. August 1973 stattfand. Dass Udo in seiner Jugend kein Kind von Traurigkeit und dem Alkohol nie abgeneigt war, wird genau so unterhaltsam gezeigt, wie seine Vorreiterrolle, Rockmusik in deutscher Sprache zu vermarkten. „Lindenberg! – Mach dein Ding“ bietet eine Achterbahnfahrt der Gefühle, denn als Zuschauer kommt man oft aus dem Schmunzeln nicht mehr heraus, ehe man wieder emotional berührt wird, wenn Udos erste große Liebe aufgrund von Ost-West Differenzen nicht aufblühen darf.

Ein großes Lob muss man auch der Ausstattung aussprechen, denn was hier an 50er, 60er und 70er Requisiten, Kostümen, Bühnen und Bauten aufgefahren wird, sucht im deutschsprachigen Raum seinesgleichen.

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Positiv sticht auch der tolle Soundtrack hervor – und da ist noch nicht einmal die Rede von Udo´s Klassikern wie „Alles klar auf der Andrea Doria“, „Cello“ oder „Niemals dran gezweifelt“ gemeint. Auch Bands wie Chicago, Creedence Clearwater Revival oder Black Sabbath sind immer wieder mal zu hören – Musikerherz was willst du mehr?

Natürlich kann sich Udo Lindenberg in frühen Jahren nicht selbst spielen, diese Rolle übernahm der deutsche Nachwuchsschauspieler Jan Bülow („Als wir träumten“, „Aus der Haut“),der für seine Arbeit genügend Lorbeeren von Lindenberg himself ernten durfte. Da waren dann so Sätze wie zum Beispiel „Jan Bülow ist eine Rock´n Roll Rakete – ein Geschenk der Götter!“ dabei.

Da hat der gute Udo gar nicht mal übertrieben, denn die tolle Leistung, die der gerade erst einmal 24-jährige deutsche Nachwuchsschauspieler hier abliefert, ist schon erstaunlich. Aber auch Max von der Groeben als Bassist Steffi Stephan, Ruby O. Fee als Bordsteinschwalbe Paula oder auch Detlev Buck als schmieriger Talentscout Mattheisen machen ihre Sache mehr als ordentlich und zeigen so mal wieder allen, dass der deutsche Film nicht nur seine Daseinsberechtigung hat, sondern auch, dass man hierzulande auch über genügend hochwertige Darsteller verfügt.

Für wen ist also der Film geeignet?

Allen, die von Musikbiopics wie zum Beispiel „Rocketman“ nicht genug bekommen, aber auch Musikinteressierte, die eine bodenständige, unterhaltsame, teilweise dreckige, aber auch charmante Coming-Of-Age-(Musik)Geschichte erleben möchten, kommen bei „Lindenberg! – Mach dein Ding“ voll auf ihre Kosten. Lindenberg-Fans greifen sowieso blind zu.

Lindenberg – Mach dein Ding 2020 Film Kaufen Shop News Trailer Review Kritik

Bild:

Das Bild, das uns im Ansichtsverhältnis 2,40:1 präsentiert wird, schneidet in fast allen Punkten mehr als ordentlich ab. Die Schärfe ist auf einem erstaunlich hohen Niveau und bietet kleinste Details ohne Ende. Auch der Schwarzwert bietet ein sattes Schwarz. Schön sind auch die warmen und erdigen Farbtöne, die sehr gut die Zeit der 50er, 60er und 70er Jahre wiederspiegelt.

Leider kann der Kontrast nicht immer ganz mithalten, denn der verschluckt schon mal Details in hellen Bereichen und auch das Bild wirkt in seltenen Fällen etwas überbelichtet. Nicht so schlimm wie in den Filmen von Til Schweiger, aber immerhin.Natürlich ist dies Jammern auf hohem Niveau, denn die Optik passt und braucht sich nicht vor weitaus teureren Hollywood-Produktionen zu verstecken.

Ton:

  • Deutsch DTS-HD MA 5.1
  • Deutsch DTS-HD MA 2.0

Hörfilmfassung für Blinde und Sehbehinderte 2.0

Audiokommentar mit Hermine Huntgeburth (Regie) und Michael Lehmann (Produktion)

Der deutsche 5.1 Ton startet bereits in den ersten Minuten erfreulich direktional. Während man den Stimmen immer klar folgen kann, werden dem Zuschauer viele Umgebungsgeräusche wie Live-Publikum oder Bar-Geräusche (sehr gut zu hören im Jazzlokal „Onkel Pö“) um die Ohren geknallt.

Aber nicht nur Umgebungsgeräusche werden von den hinteren Lautsprechern unterstützt, auch der Score und der Soundtrack nutzt diese zu seinem Vorteil, um breiter aufgestellt zu sein und im Raum harmonischer erklingen zu können. Wer über kein 5.1 Set-Up verfügt, darf auch gerne die gut abgemischte 2.0 Stereo-Spur verwenden.

Obendrein spendierte man auch noch eine Stereo-Hörfilmfassung für Blinde und Sehbehinderte. Wer möchte, darf auch gerne dem Audiokommentar mit Hermine Huntgeburth (Regie) und Michael Lehmann (Produktion) lauschen, die zusätzlich zum Bonusmaterial noch einige weitere interessante Anekdoten zur Entstehung des Filmes preisgeben.

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Extras:

  • Audiokommentar mit Michael Lehmann (Produzent) und Hermine Huntgeburth (Regie)
  • Premierenclip
  • Filmtrailer
  • Musikvideo „Niamals dran gezweifelt“
  • Interview mit Cast & Crew,
  • Featurette

Trailershow:

  • „Wuff“
  • „Magical Mystery“
  • „Vorwärts immer“
  • „Ein Gauner & Gentleman“
  • „Astrid“

Das Bonusmaterial ist mit seiner knappen halben Stunde Laufzeit überschaubar gestaltet worden.

An ein Wendecover ohne FSK 12 Flatschen wurde praktischerweise auch gedacht.

Fazit:

Technisch spielt die blaue Scheibe in der oberen Liga mit. Das Bild ist knackig scharf, bietet warme Farben und einen tollen Schwarzwert.

Auch der Ton kann überzeugen und kommt überraschend direktional daher.

Lindenberg! – Mach dein Ding“ ist nicht nur ein tolles Jugendportrait eines großen deutschen Musikers, sondern auch eine Achterbahnfahrt der Gefühle und eine tolle musikalische Coming-Of-Age-Geschichte… nicht nur für Fans interessant!

Testgeräte:

TV: LG OLED 55C8PLA
Player: Sony UBP X-700
AV-Receiver: Denon AVR X-1500 H
Center-Lautsprecher: Teufel Ultima UL 40 C Mk3
Front- und Surround-Lautsprecher: Teufel Motiv 6
Atmos-Lautsprecher: Teufel Reflekt (Front Height)

(Alexander Gabler)

©Bilder LEONINE – Alle Rechte vorbehalten!

Bewertungen: 4.9 / 5. 823

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