Story:
In dem Jahr 1978 sitzt der Häftling Gary Tison im Hochsicherheitsgefängnis von Arizona. Seine drei Söhne besuchen ihn und legen am Eingang zur Inspektion, dem wartenden Gefängniswärter, einen Picknick Koffer vor. Alles sieht nach einem normalen Besuch aus, doch kaum ist der Koffer geöffnet, ziehen sie blitzartig Waffen daraus hervor. Durch die Bedrohung der Wärter, verhelfen sie ihrem Vater und dem Mithäftling Randy Greenawalt zur Flucht. Schnell verschwinden sie in einem Wagen von dem Gefängnis, ihr Ziel ist Mexiko.
Allerdings mangelt es ihnen an Geld, wodurch die Fahrt häufig unterbrochen wird. Denn um an genügend Geld für die Flucht zu gelangen, müssen sie immer wieder improvisieren. Unterdessen nimmt Sheriff Cooper die Verfolgung auf, er hat aber auch Garys Frau Dorothy auf dem Zettel, in der Hoffnung, dass sie weiß, wohin ihre Familie flüchtet. Inzwischen macht Dorothy eher zufällig Bekanntschaft mit der jungen und ehrgeizigen Journalistin Marisa, die hier eine Story wittert und in ihrer Nähe bleibt. Währenddessen gestaltet sich die Flucht der Gang um Gary Tison schwierig, auf ihrem Weg gibt es Tote, die Stimmung wirkt angespannter unter den Flüchtigen.
Ein Sohn von Gary bekommt zunehmend Zweifel an dem Vorhaben und der immer brutaler werdenden Umsetzung der Flucht. Auch gerät er häufiger mit Randy und seinem Vater in Konflikt, die Lage spitzt sich stetig zu und es scheint, dass er in der Gruppe zu einem Problem wird. Denn die problematische Flucht lässt Gary und Randy häufig die Beherrschung verlieren. Die Auseinandersetzungen innerhalb der fünf Flüchtigen nehmen zu, alles deutet darauf hin, dass es in einer Katastrophe endet.
Eindruck:
Der Film erzählt die wahre Geschichte des Gary Tison, der aus dem Hochsicherheitsgefängnis Arizona State in Florence 1978 floh. Dem Regisseur Dwight H. Little gelingt mit geringem Budget ein durchaus spannender Film. Für den er mit Heather Graham und Robert Patrick recht bekannte Darsteller gewinnen konnte, aber auch Chris Browning, in der Rolle von Randy überzeugt mit einer imponierenden Performance, die unterschwellig bedrohlich wirkt. Bei ihm hat man immer den Eindruck, dass gleich etwas Unvorhergesehenes passiert. Robert Patrick spielt souverän das Familienoberhaupt, unnachgiebig und bestimmend verfolgt er sein Ziel, auch ohne große Rücksicht auf seine Söhne.
Die Location ist gut gewählt und vermittelt dem Film eine eindrucksvolle Atmosphäre. Auch die eingeworfenen Songs sind geschmackvoll ausgesucht und tragen viel zum Flair der Inszenierung bei. Es wirkt anfänglich und optisch wie ein Roadtrip, der allerdings zunehmend blutiger wird. Das Tempo des Films ist angemessen, nimmt gegen Ende natürlich noch an Fahrt auf, einzig der Nebenstrang mit Garys Frau Dorothy bremst den Film etwas aus. Hier hätte man der Story durchaus etwas mehr Feinschliff geben können, das betrifft auch die Aktivität von Sheriff Cooper.
So fehlt dem Film leider häufig die Rasanz in der Erzählung, das wäre aber auch mein einziger Kritikpunkt. Insgesamt ist es aber ein passabler Film, der, wie gesagt mit einem geringen Budget von rund sechs Millionen Dollar gedreht wurde. Zieht man das in Betracht, ist das Ergebnis mehr als sehenswert und einen Blick wert.
Auch, weil die Darsteller hier den Film ansehnlich mit Leben füllen, die Aufnahmen sehr hochwertig wirken und dadurch das Gezeigte sehr ansprechend ist. Dazu ein gelungenes Finale, welches sehr authentisch daherkommt und zu fesseln weiß. Somit eine sehr solide Verfilmung, nach einer wahren Begebenheit, die einzig an den etwas unspektakulären Nebensträngen krankt. Das Ganze lässt sich aber Dank der tollen Optik, den Darstellern, sowie dem Score bedenkenlos anschauen und macht dem geneigten Genre-Freund durchaus Spaß.
Bild:
Entsprechend der Umgebung ist das warm gefilterte Bild nur als gelungen zu bezeichnen. Auch wenn es hier manchmal etwas übertrieben wirkt, ist es nie befremdlich und bildet einen guten Rahmen für das gezeigte.
Die Schärfe und der Kontrast liegen auf gutem Niveau, selten gibt es mal ein paar kleine Ausreißer, welche den Gesamteindruck aber nicht schaden.
Ton:
Mit einer deutschen DTS-HD MA 5.1 Tonspur versehen, welche recht harmonisch abgemischt ist, überzeugt der Film auch tonal. Häufig wird es räumlich dank gutem Einsatz der Rears, die nicht nur mit Nebengeräuschen angemessen gefüttert werden. Auch die Songs wirken dynamisch in den Raum gestellt, all das bei guter Sprachverständlichkeit. Daher eine effektive Vertonung, die vielleicht etwas Luft nach oben hat, aber glaubwürdig den Film untermalt.
Extras:
- Trailer
Testequipment:
JVC DLA-X35
Panasonic DMP UB704
Marantz AV8801 / MM7055
B&W 7er Serie 5.1
(Hatmut Haake)
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