Ab 10. September 2020 beginnt „Lassie – Eine abenteuerliche Reise“ seinen Weg auf Blu-ray und DVD in den Handel zu finden und hier gibt es das Review dazu:
Es gibt unzählige berühmte Fernseh- und Filmhunde, da wären z. B. Bingo, Beethoven, Rex, Rin Tin Tin oder Air Bud. Doch es gibt einen Hund, der steht über allem, nämlich Collie Dame Lassie. Basierend auf dem Roman von Eric Knight begeisterte Lassie Generationen auf der Welt und wurde zu einem riesen Franchise. Es folgten mehrere Romane, mehrere Kinofilme und mehrere TV-Serien. Es gab sogar ein Lassie Videospiel. Nun, knapp 80 Jahre nachdem Lassie zum ersten Mal die Leinwände eroberte, wurde die Romanvorlage „Lassie Come Home“ erneut verfilmt. Diesmal zeitlich in der heutigen Zeit und das Ganze als reine deutsche Produktion. Doch kann diese Neuverfilmung „Lassie – Eine abenteuerliche Reise“ mit dem übermächtigen Hollywoodfilm mithalten? Oder entpuppt sich der neue Lassie als zahnloser Abklatsch. Wir haben den Film für euch getestet und können es euch ganz genau sagen.
Story:
Flo und sein Hund Lassie gehen durch Dick und Dünn, doch dann verliert Flo’s Vater seinen Job. Nicht nur, dass deswegen bald ein Umzug ansteht, in der neuen Wohnung sind Tiere nicht erlaubt. Für Flo bricht eine Welt zusammen, als er Lassie in die Obhut des Grafen von Sprengel geben muss. Dieser reist mit seiner Enkelin und Lassie zu einer Nordseeinsel. Als Lassie von einem Tierhüter auf dem Hof misshandelt wird, ergreift Lassie die Flucht und versucht, auf eigene Faust den Weg zurück nach Süddeutschland zu finden, zurück zu Flo. Ein großes Abenteuer beginnt.
Eindruck:
Ich muss zugeben, die Romanvorlage habe ich nie gelesen. Einige Filme und natürlich auch die alte Serie, die von 1954 bis 1973 in den USA lief, habe ich regelmäßig als Kind gesehen und ich muss sagen, wenn man die nur die alte Version kennt, ist es erst mal gewöhnungsbedürftig, Lassie in der heutigen modernen Zeit zu sehen, aber ich finde, die Story wurde ganz gut in die heutige Zeit versetzt. Vom Grundgrundgerüst und Aufbau hält er sich auch an die erste Verfilmung. Natürlich wurden aber auch einige Sachen abgeändert und modernisiert, dies tut aber dem Film nicht weh. Mit Humor hält man sich auch zum Glück zurück, wobei ab und an blitzt der typisch deutsche, recht alberne Humor schon manchmal durch, der leider dann in dem Moment nicht lustig ist, sondern eher wirkt wie gewollt, aber nicht gekonnt. Als kluger Schachzug erwies sich aber, auf einen echten Hund zu setzen und nicht auf CGI. Dieser eine besagte Hund ist auch zu während 80 % seine Szenen im Film zu sehen und hat seit dem Welpenalter ein Jahr lang für diese Rolle trainiert und dieser Fleiß hat sich definitiv gelohnt, denn die Szenen mit dem Hund sind richtig klasse und wirklich toll in Szene gesetzt, das hätte man mit CGI unmöglich authentischer schaffen können. Man hat den neuen Lassie sofort gerne und fiebert und leidet im Verlauf richtig doll mit ihm mit. Lassies Reise ist richtig toll beschrieben, mit wirklich hervorragenden Aufnahmen, die ein Wechselbad der Gefühle verursachen und vermutlich auch jedem Hundebesitzer Tränen in die Augen treiben wird. Doch im Film dreht sich nicht alles nur um Lassie. Es werden auch immer wieder die Menschen gezeigt, wie sie verzweifelt nach Lassie suchen und wie eine Welt für sie zusammenbricht. Hier gibt es teilweise schon etwas melodramatisches Overacting und ich muss gestehen, ich hätte es besser gefunden, wenn man das Augenmerk dann weniger auf den Menschen und ein Ticken mehr auf den Hund gelassen hätte, aber ansonsten kommt der Trauer von Flo sehr gut rüber, während die Erwachsenen teilweise schon etwas klischeehaft nach Schablone spielen.
Immerhin wirkte aber keine von den Schauspielern irgendwie anstrengend oder nervig und die Beziehung zwischen Flo und Lassie wird wunderbar dargestellt. Auch hier merkt man, dass der Flo-Darsteller vorab schon mit dem Hund Zeit verbringen durfte, mit ihm spielen und mit ihm trainieren konnte, sodass zwischen den beiden eine Freundschaft entstehen konnte, sie man wunderbar im Film sieht.
Wenn man das Original kennt, bietet der Film storymäßig natürlich null Überraschungen und selbst wenn man das Original nicht kennt, bleibt der Film auch von Anfang bis Ende vorhersehbar, aber dafür bietet der Film keinerlei Längen. Die 96 Minuten Laufzeit vergehen wirklich wie im Fluge, auch die Tatsache, dass man die Story von England nach Deutschland verlegt hat, störte gar nicht. Hier ist es auch von Vorteil, dass man nicht in einer Halle vor einer grünen Wand gespielt hat, wie man es gerne bei Filmen für Kinder macht, sondern draußen in der Natur, was den Film noch mal authentischer macht und optisch in allen Belangen hochwertig in Szene gesetzt ist, sodass man sich hier vor Hollywood nicht verstecken braucht.
Bild:
Das Bild ist auf Referenzniveau, die Farben sind knallig und stark. Es gibt keinerlei Unschärfen. Das Bild ist wunderbar detailreich, dass selbst kleinste Härchen und Hautporen jederzeit zu sehen sind. Filmkorn, Grieseln oder Rauschen gibt es nicht. So wünscht man sich jede Blu-ray.
Ton:
Der deutsche Ton liegt im DTS HD Master 5.1 vor und bietet einen tollen kräftigen Raumklang mit schönen Details und ist wunderbar klar. Die Bässe sind sehr gut aber nie überpräsent, sodass keine Töne überdeckt werden. Rauschen gibt es nicht.
Extras:
- Hinter den Kulissen
- Die Geschichte
- Der Hund als Hauptdarsteller
- Trailer
- Hörfilmfassung
Das Bonusmaterial ist komplett in HD, ist aber leider nicht so vie,l wie es auf den ersten Blick aussieht. Die Features dauern jeweils gerade mal 2–3 Minuten was leider schon recht wenig, immerhin sind diese recht interessant anzuschauen.
Fazit:
„Lassie – Eine abenteuerliche Reise“ ist nicht perfekt, aber er macht es verdammt gut, diese Kultfigur einer neuen Generation schmackhaft zu machen. Eine zeitlose Geschichte, die immer noch jedem ans Herz gehen wird, egal ob jung oder alt. Ein Film für die ganze Familie, die auch alte Lassie Fans nicht vor den Kopf stoßen wird und das Ganze auf einer Blu-ray, die technisch Referenzniveau hat.
(Pierre Schulte)
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