Story:
Die junge Allie ist alles andere als das typische Mädchen, sie ist vorlaut, hängt am liebsten in Jogginghosen ab und schaut TV. Ihre College Freundin Kort versucht Allie aus ihrem Trott zu holen und unter Menschen zu bringen. Doch Allie nimmt es mit Humor und bleibt, wie sie ist. Als Kort sich in einen Studenten verliebt, hilft Allie ihrer introvertierten Freundin quasi zum Glück. Doch die freundschaftliche Geste hat eine Kehrseite, Allie fühlt sich jetzt von Kort vernachlässigt, diese verbringt natürlich mehr Zeit mit ihrem Freund. Jetzt steht Allie gefühlt allein da, sie versucht nun selbst mehr im Leben zu stehen, einen Freund zu finden. Doch ihre teils unhöfliche Art im zwischenmenschlichen Umgang ist nicht gerade von Vorteil.
Eindruck:
Regisseur Brent Craft versucht mit „Lady-Like“ den Teenie-Komödien einen neuen Impuls zu geben. Vor kurzem hatte ich mit „Booksmart“ einen sehr interessanten und erfrischenden Beitrag in diesem Genre gesehen. Somit, wie schlägt sich „Lady-Like“ und kann er mich ebenfalls amüsant unterhalten?
Die Zutaten sind typisch, nette und hübsch anzusehende Schülerinnen, man begleitet sie beim Unterricht, beim Shoppen und natürlich ist auch das Handy nicht wegzudenken. Daneben gibt es die üblichen Gesprächsthemen wie Jungs, Kleider und die große Liebe. Brent Craft setzt mehr auf seine Akteurinnen, die Jungs sind Mittel zum Zweck und deren Screentime ist überschaubar. Selbst Korts neuer Freund ist sparsam mit Dialogen ausgestattet und braucht überwiegend nur nett lächeln. Das Setting und die Kulisse bieten wenig Neues, die Schule, Partys, Sport, nun eben das, was man in dem Genre gewohnt ist. Alles sieht jedoch ansprechend aus und wird kameratechnisch sehr gelungen eingefangen.
Die Darsteller sind gut gewählt, wirken natürlich und sympathisch in ihrer Rolle.Kort, gespielt von Allie Gallerani, performt ihr bodenständige und fast zurückhaltende Art sehr glaubwürdig. Allie, dargestellt von Stephanie Simbari, bietet den frechen und selbstbewussten Gegenpol zu ihrer Freundin. Korts Freund Daniel, der von Zak Steiner interpretiert wird, macht das Beste aus seiner dünnen Rolle und erscheint ebenfalls sehr sympathisch.
Fazit:
Fazit:„Lady-Like“ ist kein neuartiger Teenie Film, der in dem Genre ein Ausrufezeichen setzen kann. Die anfänglich erste halbe Stunde mag irritieren, wirkt anders und teils erfrischend. Es gestaltet sich durchaus tiefgründig, bietet interessante Ansätze, um den Zuschauer neugierig zu machen. Doch Lady-Like geht bisweilen eine gewisse Lockerheit abhanden, rutscht in bekannte Muster ab und erscheint austauschbar. Hier ist vieles zu offensichtlich und der Zuschauer ahnt recht schnell, wohin die Reise geht, es fehlen diese Aha-Momente, um zu überraschen. Der gute Ansatz mit der tiefgründigen Note ist bemerkenswert und bietet ein paar tolle Momente. Jedoch mangelt es an einem durchdachten Drehbuch, um die Figuren entsprechend mit Leben zu füllen, vieles wirkt wie Stückwerk. Mal funktioniert eine Szene überraschend gut, aber ebenso erscheint zu vieles belanglos und fast langweilig.
Die Provokative und vulgäre Sprache die Allie oft an den Tag legt ist erschreckend. Finde ich das für Kids empörend und unangebracht, ja, mag sein. Unrealistisch, keineswegs,denn wer Kinder, besser Töchter, in dem Alter hat, wird sich wundern, zu was sie verbal manchmal fähig sind, natürlich abseits des familiären Mittagstisches. Das wirkt hier recht ehrlich inszeniert, die Mädels erscheinen natürlich und zeitgemäß, dieses vermittelt „Lady-Like“ durchaus originell.
Und nein, „Lady-Like“ ist kein Totalausfall, trotz der angesprochenen Kritik. Die jüngeren Zuschauer, die hier definitiv die Zielgruppe darstellen, werden knapp 90 Minuten gut unterhalten. „Lady-Like“ ist wie ein Burger aus der bekannten Kette, er mundet, schmeckt richtig gut und kurze Zeit später bekommt man wieder Appetit. Der jugendlichen Generation wird „Lady-Like“ schmecken, die älteren unter uns, hätten lieber etwas anderes gewählt.
Bild:
Ein schön scharfes Bild, welches uns viele Details der Szenerie bietet. Die Farbgebung ist natürlich und selten sind die Farben etwas kräftiger ausgefallen. Der Kontrast ist ausgewogen und auch der Schwarzwert bietet eine gute Performance. Kurzum ein mehr als solides Bild.
Ton:
Die DTS-HD MA 5.1 Spur ist wie so oft in diesem Genre. Der Score ist dynamisch und druckvoll, mal mehr mal weniger, je nach Situation. Dazu werden dezent ein paar Umgebungsgeräusche integriert, wodurch neben dem Score eine gewisse Räumlichkeit entsteht. Ansonsten liegt das Hauptaugenmerk auf den Dialogen, die selbstverständlich klar und deutlich abgebildet werden.
Extras:
Extras:- Trailer
Testequipment:
JVC DLA-X35
Panasonic DMP UB704
Marantz AV8801 / MM7055
B&W 7er Serie 5.1
(Hartmut Haake)
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