Im Laufe der 90er Jahre veränderten sich Steve Martins Komödien, so bewegten sie sich weg von Martins Slapstick Filmen wie „Der Mann mit den zwei Gehirnen“ oder „Ein Single kommt selten allein“. Mit „L.A. Story“ aus dem Jahr 1991 schuf Steve Martin eine Romantik-Komödie mit einigen philosophischen Ansätzen, ohne dabei auf einen Hauch des Skurrilen zu verzichten. Regie führte Mick Jackson („Volcano“) nach dem Drehbuch von Steve Martin.
Story:
Tag ein, Tag aus betet der Meteorologe Harris K. Telemacher seine Wettervorhersagen bei einem lokalen Sender herunter. So richtig glücklich ist er weder mit seinem Job noch mit seiner snobistischen Freundin Trudi. Bei einem Mittagessen mit Freunden und Freunden von Freunden lernt er die britische Journalistin Sara McDowel kennen und fühlt sich sofort zu ihr hingezogen. Auf der Fahrt nach Hause hat Harris eine Autopanne und kommt vor einem großen elektronischen Verkehrszeichen zum Stehen. Mit einem Funkenschlag zieht das Verkehrsschild Harris Interesse auf sich. Dieses gibt ihm ein Rätsel mit auf den Weg, welches die Lösung für all seine Probleme darstellen soll. Als Trudi ihm tags drauf eröffnet, eine Affäre mit seinem Agenten zu haben, ist dies wie ein Befreiungsschlag für Harris, nun ist der Weg frei, Sara näher kennen zu lernen. Doch auch dieses ist voller Tücken sprich einem Ex-Ehemann. Als er ein zweites Mal Rat von dem Verkehrsschild einholen will, orakelt es: das Wetter wird zweimal sein Leben beeinflussen. Doch was wird es sein, das sein Leben in neue Bahnen lenken soll?
Meinung:
Mit „L.A. Story“ schuf Steve Martin eine außergewöhnliche Romantik Komödie darüber, wieviel Irrungen man folgt, bis man sein Glück findet. Manchmal braucht es auch etwas überirdische Hilfe, um ans Ziel zu kommen, selbst wenn diese von einem Verkehrsschild einem „Wegweise“ kommt. Steve Martin selbst sagte in einem Interview zu dem Film, seit er in L.A. lebt, spukt ihm diese irre Stadt im Kopf herum. Von daher war es an der Zeit, einen Film über Los Angeles aus seiner Sicht zu schreiben. Da Los Angeles die Stadt der Superlative und jeglicher neuen Trends ist, baut Steve Martin gerade diese Elemente besonders schön überspitzt, skurril und gekonnt in sein Drehbuch mit ein. Egal ob das die fast schon gleichgültigen Reaktionen auf die oft auftretenden Erdbeben in L.A sind oder der damalige Trend einer Darmspülung. Alles ist möglich in der Stadt der unbegrenzten Möglichkeiten, in einem Land der unbegrenzten Möglichkeiten. In diese Metropole setzt er seinen unglücklichen Protagonisten Harris K. Telemacher und auch hier ist der Name des Hauptdarstellers „Programm“.
Seine Hauptfigur ist weder mit sich, seiner Freundin oder seinem Job im reinen. Erst bei einem gemeinsamen Mittagessen mit Freunden und deren Freunden trifft er auf Sara, die ihm nicht mehr aus dem Kopf gehen will. Die Einbindung eines elektronischen Verkehrsschildes, welches Harris den richtigen Lebensweg mit allerlei skurrilen Hinweisen weist, ist genial surreal gelöst. Die erste eintretende Änderung, seine Freundin schafft sich schon mal selbst ab. Zu köstlich die Szene, wie sie ihm gesteht, dass sie ein Verhältnis mit seinem Manager hat, er den geprügelten Hund gibt und noch während er ihr Apartment verlässt, beginnt zu frohlocken. Die sich jetzt ergebenden Möglichkeiten werden natürlich genutzt. Dazu dient die junge Verkäuferin, die sich schon recht intensiv um seine neuen Hosen gekümmert hat. Jetzt könnte man den Film als einfache Midlife-Crisis Komödie weiterlaufen lassen. Doch Martins Skript sieht noch einige surreale, zynische und skurrile Momente für seine Figur Harris vor. Aber nicht nur Harris hat so einige Macken, Steve Martin verpasste auch Sara einige herrlich bekloppte Seiten. Hier seien als Beispiel nur mal die Tuba Szenen erwähnt. Auch ist es mal erfrischend zu sehen, dass nicht immer nur die Männer in solchen Filmen verschiedener Krisen und Wirrungen erlegen sind.
Fazit:
Kommen wir zum Fazit: „L.A Story“ ist nicht nur Martins Liebeserklärung an diese verrückte Stadt, sondern gleichfalls noch eine Romantik-Komödie. Dieses Mal verzichtet Martin auf seinen bekannten Slapstick Humor, wie zum Beispiel aus „Drei Amigos“. Hier schrieb und spielt er eine Figur, die ab einem gewissen Alter beginnt, sein Leben zu hinterfragen. Der Film ist flott inszeniert und lässt durch die wohl gestreuten Comedy Elemente auch keinerlei Längen entstehen. Glücklicherweise ist das hier nicht wieder eine dieser unsäglichen Midlife-Crisis Filme geworden, wo sich nur die Männer zum Depp machen. Hier sind irgendwie alle Protagonisten einigen Irrungen und Wirrungen unterworfen. Allgemein ist der Film eine teils skurrile Komödie geworden, die aber auch zum Nachdenken anregt und den Film mit einem romantischen Paukenschlag enden lässt. Gerade die Endsequenz, die die Vorhersage unseres elektronischen Wegweisers wahr werden lässt, löst schon einen gewissen Gänsehautmoment aus. Endlich ist dieser wirklich sehr schöne Film auf Blu-ray veröffentlicht worden. Für mich ist „L.A. Story“ eine von Steve Martins tiefsinnigeren Komödien, die ich mir aufgrund der jetzigen Blu-ray Veröffentlichung wieder öfter und dennoch immer noch so begeistert wie bei der Erstsichtung, anschauen kann.
Habt ihr den Film gesehen, wie habt ihr ihn empfunden, hat er euch gefallen, bejubelt ihr ihn oder fandet ihr ihn bescheiden, wenn nicht sogar schlecht? Teilt es uns in den Kommentaren mit.
Bild:
Das Bild ist wirklich sehr gut geworden und endlich kann ich diesen Film in HD genießen. Ich glaube tatsächlich das ich diesen zuletzt noch auf VHS gesehen habe. Die Farben und die Kontraste sehen frisch wie nie zuvor aus. Auch die Schärfe konnte ich durchweg begeistern. Etwas ins Hintertreffen gerät der Schwarzwert, der aber immer noch gut ausschaut, nicht ganz so detailliert, aber dennoch gut.
Ton:
Auch der Ton weiß zu gefallen. Surroundsound Fetischisten muss ich gleich mal enttäuschen, det gibbet hier nit wirklich. Aber der Dialogsound und die Musikalischen Einlagen klingen hervorragend und die Dialoge sind durch die Bank sehr gut verständlich. Die Tonspuren liegen für Deutsch in
DTS-HD MA 2.0 und Englisch in DTS-HD MA 5.1 vor. Auch wenn der englische Ton eine 5.1 Abmischung besitzt, fand ich nicht das dieser hörbar besser als die deutsche Tonspur gewesen wäre.
Extras:
- Deutscher & englischer Trailer
- TV-Spots
- Bildergalerie
- Hinter den Kulissen
- Featurette „Die Story von L.A. Story“ mit Produzent Daniel Melnick
- Making of
- „Das L.A. von L.A. Story“ über die Drehorte des Films
- Geschnittene Szenen und alternatives Ende
- Interviews mit Cast & Crew
Technische Bewertungen beziehen sich immer auf das Alter und das vorhandene Ausgangsmaterial!
Wie immer möchte ich mich für eure Aufmerksamkeit bedanken und hoffe wir lesen uns bei meinem nächsten Review wieder.
(Marc Maurer)
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Kann mich dem Review anschließen.
Habe L. A. Story auch immer gene gesehen, kommt locker leicht daher.
Klare Empfehlung.