Ab dem 26.08.2021 läuft „Killer‘s Bodyguard 2“ im Kino und wir haben für alle Interessierten das Review dazu:
Der Low Budget Actionfilm „Killer‘s Bodyguard“ wurde dank gut aufgelegten Darstellern, durchgeknalltem Humor und knallharter R-Rated Action zum Überraschungshit an den Kinokassen und wie so üblich bekommt auch dieser Film, aufgrund seines Erfolges, eine Fortsetzung. Eigentlich schon für 2020 geplant, kommt der Film nun mit einem Jahr Verspätung in die Kinos. Doch wird „Killer‘s Bodyguard 2“ dasselbe Schicksal teilen wie so viele Fortsetzungen und deutlich schlechter sein als das Original oder bekommt der Zuschauer eine richtig klasse Fortsetzung geboten? Wir durften den Film vor dem Kinostart bereits testen und können es euch ganz genau sagen.
Story:
Das Aufeinandertreffen zwischen Bodyguard Bryce und Killer Kincaid hat bei Bryce immer noch Spuren hinterlassen. Mental ist er ein Wrack. Nun versucht er im Urlaub abzuschalten und schwört der Gewalt ab. Doch die Erholung ist nur von kurzer Dauer, als Kincaids durchgeknallte Frau Sonia auftaucht, gejagt von unzähligen Bösen Buben. Gegen seinen Willen wird Bryce gezwungen ihr zu helfen, nicht nur um Kincaid aus der Gefangenschaft zu befreien, sondern auch um mal eben die Welt zu retten. Alles andere als einfach, denn Sonia ist noch schlimmer drauf als Kincaid und hinterlässt nicht nur eine Spur der Verwüstung, sondern auch unzählige Leichen.
Eindruck:
Der erste Teil war wirklich eine hervorragende und sehr unterhaltsame Buddy Actionperle. Hier hatte Salma Hayek als Sonia einen sensationellen Cameo Auftritt und war fast schon der Showstealer des Films. Nun darf sie in der Fortsetzung an der Seite von Ryan Reynolds und Samuel Jackson die Hauptrolle spielen. Leider macht man hier den Fehler wie so viele Fortsetzungen und setzt im Grunde nur auf höher schneller weiter. Das Ganze wirkt sowas von Over the Top, dass die Unterhaltung anfängt zu kippen und es anstrengend wird.
Nach kurzer Einführung zeigt der Film nahezu Non Stop Action mit jeder Menge Rumgefluche und Streitdialogen. Der Bodycount, der im ersten Teil schon sehr hoch war, wird hier noch mal deutlich gesteigert (ja das geht wirklich). Salma Hayek hat hier sichtlich viel Spaß die Sau rauszulassen, ballert und metzelt sich durch die Gegnerscharren und flucht dabei ohne Ende und schafft es dabei trotzdem noch sehr sexy rüberzukommen.
Etwas negativer fällt aber leider Ryan Reynolds auf. Der wirkt hier nicht nur wie eine weitere Deadpool Variante, sondern bringt zu jeder Gelegenheit, egal ob es passt oder nicht, einen Spruch rüber. Gleichzeitig ist er nur dafür da, auf unterschiedliche Varianten einen drüber zu kriegen. Es ist schon beachtlich, wie viel er einstecken muss und am Ende trotzdem noch am Leben ist. Er wird verprügelt, erschossen, überfahren, unter Drogen gesetzt, aus großer Höhe runtergeschmissen und vieles mehr. Trotzdem schafft er es nicht nur zu überleben, sondern auch stets noch einen Spruch rauszuhauen. Leider zündet aber nicht jeder Spruch, stattdessen ist es auf Dauer sogar nervig und zum Augen verdrehen. Hier wäre klar weniger mehr gewesen.
Auch das Dauergemetzel wird auf Dauer schon ein bisschen langweilig, auch wenn es ein paar coole Momente gibt. Toll sind die Streitdialoge zwischen Sonia und Kincaid. Herrlich, wie die beiden sich wie ein altes Ehepaar streiten und das sogar mitten im blutigsten Gemetzel. Ryan Reynolds steht dabei zwischen den Fronten versucht natürlich zu vermitteln und naja, kriegt einen drüber. Unglaublich was da für Abgründe aufgedeckt werden, wobei diese so einige Klischees befeuern. Die Action selbst ist gut gemacht, kein Rumgeschüttel mit der Kamera und keine schnellen Schnitte. Das CGI Blut, was hier fleißig durch die Gegend spritzt, ist zwar als solches erkennbar und auch so manche Explosionen erkennt man als CGI, aber im großen und Ganzen eine runde Sache.
Antonio Banderas als schmieriger Bösewicht ist ebenfalls klasse und im Bezug auf das Zusammenspiel mit Salma Hayek merkt man schon, dass die beiden sich für keinen Blödsinn zu schade sind. Auch cool ist der Auftritt von Morgan Freeman. Seine trockenen Sprüche sind ganz großes Kino. Er ist hierbei ein großes Highlight, da er tolle Vorlagen für weitere Jokes liefert. Die Story selbst ist sehr einfach gehalten und dient wirklich nur dazu, ein Vehikel für jede Menge Sprüche und Action zu sein, wobei man bei beiden schon mal über das Ziel hinausschießt.
Als No Brainer Film ist das Ganze natürlich weiterhin sehr unterhaltsam, aber so abwechslungsreich die Action an sich ist, ab Mitte des Films zieht sich das Dauergeballer und dass sag ich als jemand, der die „John Wick Reihe“ als eine der besten Filmreihen aller Zeiten bezeichnet. Es wird zwar nicht wirklich schlecht, aber selbst als großer Actionfan wünscht man sich tatsächlich schon ein bisschen mehr oder wünscht sich weniger, je nachdem, aus welchem Blickwickel man das sieht. Das Ende des Films ist aber dann auch wieder so irre lustig, dass man sich direkt einen dritten Teil wünscht. Bei Erfolg des zweiten Teils würde Regisseur Patrick Hughes dies auch sicher machen, weil das Ende auf eine Fortsetzung hinauszuzielen scheint.
Fazit:
Anspruch sollte man hier nicht haben und nachdenken darf man erst recht nicht. Aber wer auf jede Menge durchgeknallte Action und noch durchgeknalltere Streitdialoge und Sprüche steht, der ist hier genau richtig. Seit „John Wick“ gab es wohl nicht mehr so viel Dauergeballer, wobei der Film deutlich weniger ernst ist und einfach nur Spaß machen will. Jedoch erreicht man nicht mehr ganz die Klasse des wirklich hervorragenden ersten Teils, da man im Grunde nur auf höher, schneller, weiter setzt und stellenweise über das Ziel hinausschießt. Einen dritten Teil würde ich mir aber trotzdem direkt anschauen.
https://www.youtube.com/watch?v=hyrq3LY-6_c
Der erste teil ist hier erhältlich:
- Killer‘s Bodyguard (Blu-ray)
- Killer‘s Bodyguard (4K UHD)
- Killer‘s Bodyguard (DVD)
- Killer‘s Bodyguard (digital)
(Pierre Schulte)
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