Seit kurzem ist die Serie „Kevin can F*** himself: Staffel 1″ auf Amazon.de zu sehen und wir haben das Review dazu:
Es war einmal vor langer langer Zeit, da wollte Comedy Star Kevin James mit der Serie „Kevin can Wait“ sein großes Sitcom Comeback feiern. Doch schon nach einer Staffel wurde die damalige Serienfrau Erin Hayes, nachdem sie all den Blödsinn während Staffel 1 mitgemacht hat, aufgrund von Ideenlosigkeit gefeuert. Etwas, was in der Szene nicht so gut ankam und das Ganze zu der Serie „Kevin can F*** himself“ inspirierte und das tatsächlich mit dem Segen von Kevin James persönlich. Doch kann diese Abrechnung an viele Sitcom Männer wirklich überzeugen? Wir haben die erste Staffel für euch getestet und können es euch ganz genau sagen.
Story:
Allison hat es nicht einfach. Ihr Mann Kevin denkt nur an sich und die ganze Welt muss sich um ihn drehen. Vor ihm macht sie stets gute Miene, dabei ist sie innerlich kaputt. Sie hasst ihr Leben und will einfach nur weg. Die Lösung: Kevin muss sterben! Doch hat sie keine Ahnung, wie sie Kevin umbringen soll. Bald merkt sie, sie ist nicht die Einzige, die gute Miene zum bösen Spiel macht.
Eindruck:
Die erste Staffel besteht aus 8 Folgen mit einer Laufzeit zwischen 42 und 46 Minuten und ist durchgängig erzählt. Ich muss sagen, mit diesem Konzept sieht man viele Sitcoms mit anderen Augen und das hat etwas. Wenn Kevin oder dessen etwas bräsiger Bruder im Bild ist, ist alles bunt und optisch wie eine klassische Multikamera Sitcom mit Fake Lachen gedreht. Sobald die beiden nicht im Bild sind, wird das Ganze zu einem Single Kamera Drama. Es ist alles düster, grau und traurig. Diese Szenenwechsel gibt es innerhalb der Folgen ganz oft und man merkt hier auf geniale Weise, wie vielseitig Hauptdarstellerin Annie Murphy ist.
Während der Sitcom Szenen beweist sie jede Menge Comedy Talent, viel Charme und wunderbares Timing. Beim Dramapart wirkt es sehr depressiv und die Szenen gehen wunderbar unter die Haut. Man fühlt und leidet hier unglaublich mit. Und gerade diese Szenen aus Allisions Sicht sorgen dafür, dass man die Geschehnisse aus der Sitcom Welt, die an sich sehr lustig sein sollen, mit komplett anderen Augen sieht.
Kevin, toll gespielt von Eric Peterson, ist auf einmal gar nicht mehr so lustig. Man merkt schnell, dass er einfach nur laut, egoistisch und dumm ist und entsprechend ist man dann auch geschockt mit anzusehen, wie in diesen vermeintlich lustigen Szenen, Allison durch die Hölle geht und er so ziemlich alles zerstört, was sie sich wünscht. So trifft einen der Wechsel von Sitcom auf Dramawelt immer wieder, als ob die Welt dann über einen zusammenbricht. Wobei Allison sich als wirklich komplexer Charakter erweist, mit unzähligen Fehlern, Problemen und natürlich Sorgen. All das macht sie menschlich, okay auch nicht immer sympathisch, denn sie macht auch wirklich so einige Fehler, aber als Zuschauer merkt man sehr stark, was für ein Wrack sie ist.
Ähnlich wird es hier auch bei ihrer Schwägerin dargestellt, sensationell geschauspielert von Mary Hollis Inboden. Ihr Zusammenspiel mit Annie Murphy ist klasse und man merkt, wie die beiden ungleichen Charaktere aufgrund ihrer gemeinsamen Probleme zusammenwachsen. Natürlich, wie soll es auch anders sein, läuft auch hier nichts nach Plan, denn Kevin schafft es auf seine laute Trampel-Art alle Pläne kaputtzumachen, sogar seinen eigenen Mord.
Wobei, so faszinierend dieses Konzept ist und die Wechsel in den Welten klasse sind, muss ich sagen, ab und an hat die Serie schon mit ein paar Längen zu kämpfen. Dazu macht einen die depressive Stimmung schon fertig, sodass man die erste Staffel also nicht mal eben bingen kann. Nach einer Folge braucht man meist schon eine Pause. Immerhin bleibt die Neugierde vorhanden, wie das Ganze ausgeht, da man als Zuschauer wissen will, ob Allison es schafft ihren Mann unter die Erde zu bringen.
Fazit:
„Kevin can F*** himself“ ist die Abrechnung an die Darstellung von Ehefrauen in Sitcoms, die die Welt der Sitcoms für immer auf den Kopf stellen wird. Von nun an wird man das Ganze mit komplett anderen Augen sehen. Zwar gibt es schon ab und an ein paar Längen und wer an Depressionen leidet, sollte sich hier gar nicht erst ran wagen, aber wer einfach mal was komplett erfrischend anderes und hochwertig geschauspielert sehen möchte, der ist bei der ersten Staffel von „Kevin can F*** himself“ genau richtig!
Hier erhältlich:
- Kevin can F*** himself: Staffel 1
(Pierre Schulte)
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