Seit kurzem kann man den Film „Jolt“ auf Amazon.de ansehen und wir haben für alle Interessierten das Review dazu:
Kate Beckinsale wurde mit dem Film „Pearl Harbor“ über Nacht bekannt und mit der „Underworldreihe“ zum Traum vieler männlichen Actionfans. Doch abseits dieser Filme klappte es nicht immer mit dem Erfolg. Nun meldet sie sich zurück im Actiongenre, doch schafft sie es mit dem Film „Jolt“ zurück nach oben? Amazon hat den Film nun rausgebracht und wir haben den Film für euch getestet, sodass wir euch genau sagen können, ob Kate Beckinsale ein erfolgreiches Comeback, startet oder man dem Film besser aus dem Weg gehen sollte.
Story:
Lindy hat ein großes Problem, aufgrund einer Krankheit ist sie ständig voller Aggressionen. Eine Kleinigkeit reicht, sie tickt aus und hinterlässt eine Spur der Verwüstung. Einzige Möglichkeit das unter Kontrolle zu halten, ist ein Gerät, was an ihrem Körper angeschlossen ist und die sie durch elektrische Impulse beruhigt. Dann findet sie in Justin ihr Glück, verliebt sich in ihn und glaubt, dass mit ihm endlich alles besser wird. Als dieser aber dann getötet wird, fängt sie selbst an zu ermitteln und lässt dabei ihren Zorn freien Lauf.
Eindruck:
„Jolt“ ist schon ein recht verrückter Film, der auf seine Art und Weise schon etwas an „Crank“ erinnert. Kate Beckinsale hat zwar sichtlich schon das ein oder andere Mal den Beautydoktor besucht, ist aber an sich immer noch ein Schnuckelchen. Sie selbst ist mit viel Spaß bei der Sache und ihr britischer Akzent unterlegt den trockenen Humor sehr gut. Anfangs braucht der Film etwas, um in Fahrt zu kommen. Die erste halbe Stunde wird darauf verwendet, die Situation von Lindy zu beschreiben, unter welchen harten Bedingungen die aufgewachsen ist und was sie alles durchmachen musste, bis sie ihr „Problem“ unter Kontrolle bekam. Was auf die eine Art schon eine sehr durchgeknallte Origin Story ist, aber gleichzeitig schon sehr oft in anderen Filmen zu sehen war.
Danach sehen wir sie als Erwachsene und erleben ihre Liebesgeschichte, welche schon leicht aufgesetzt wirkt. Aber im Grunde ist dies auch irgendwie Nebensache, da der Zuschauer herrlich durch ihre Gefühlswelt abgelenkt wird, da man immer wieder deutlich sieht, wie es in ihr brodelt, Man bekommt das tatsächlich bildlich dargestellt, was sie eigentlich gern mit ihrem Gegenüber alles anstellen will. Das hat natürlich in erster Linie mit Gewalt zu tun, bevor es dann in die Realität zurückgeht und sie sich einen Elektroschock verpasst, um herunterzukommen. Alles wirkt sehr witzig, aber trotzdem hat die erste halbe Stunde mit einigen Längen zu kämpfen, bis es zum recht vorhersehbaren Schicksalsschlag kommt („John Wick“ lässt grüßen) und es geht ab! Kate Beckinsale läßt hervorragend die Sau raus. Es ist klasse ihr dabei zuzusehen, wie sie den Cops und auch den bösen Buben einen trockenen Spruch nach dem anderen reinwürgt und das Ganze dabei noch wunderbar locker lässig, bevor sie denen dann ohne Rücksicht auf Verluste zeigt, was Sache ist.
Realismus oder gar Logik sollte man nicht erwarten. Auch am besten gar nicht nachdenken. Hirn ausschalten und genießen heißt es schlicht weg. Die Action selbst ist danach sehr abwechslungsreich gehalten. Von Verfolgungsjagden, jeder Menge Kampfszenen und Explosionen ist so ziemlich alles dabei. Wobei auch gesagt werden muss, man merkt schon, dass hier nicht das mega hohe Budget zur Verfügung stand. Alles ist recht minimalistisch gehalten, die Kulissen möglichst dunkel, sodass man nicht so viel zeigen muss, wie viel im Studio gedreht worden ist und nicht sieht, wie wenig detailliert diese eigentlich sind. Auch was die Action angeht ist sie zwar sehr brutal und auch stets mit schwarzem Humor unterlegt, aber neben dem stets sichtbaren Stuntdouble, sind die Actionszenen auch schnell geschnitten. Unübersichtlich ist es zwar nicht, aber man merkt beim Anblick schnell, dass das Ganze nicht auf Niveau von z. B. „The Raid“ gemacht wurde.
Im Grunde gibt es ganz einfache Kampfszenen. Unspektakulär, aber auf seine Art sehr unterhaltsam und ja, ich habe schon deutlich schlechtere Kampfszenen gesehen. Aber insgesamt bleibt der Unterhaltungswert für eine ganze Weile hoch, bis am Ende eine zwar recht vorhersehbare, aber auf seine Art auch sehr blödsinnige Wendung kommt. Dies wird verstärkt, weil derjenige, der die Wendung verursacht, sowas von Over the Top spielt, dass man das Ganze nicht mal mehr einen Hauch ernst nehmen kann. Immerhin endet das Ganze nicht positiv und die Coolness von Beckinsale, welche man so bereits aus der Underworld Reihe kennt, rettet wirklich viel. Das Ende selbst schreit natürlich nach Fortsetzung. Die Frage ist natürlich, ob diese kommen wird? Man darf gespannt sein!
Fazit:
„Jolt“ ist ein sehr unterhaltsamer No Brainer Fun Actionfilm, mit einer gut aufgelegten Kate Beckinsale. Diese haut einen tollen Spruch nach dem anderen raus und zeigt recht einfache, aber dafür harte Action. Auch wenn der Film etwas braucht, um in Fahrt zu kommen und das Ende so ziemlicher Blödsinn ist, macht das Ganze sehr viel Spaß und sorgt beim Zuschauer für jede Menge gute Laune, ohne das man nachdenken muss. Das hat gutes Potenzial für ein Franchise. Amazon zeigt den Film in 4k.
Hier erhältlich:
- JOLT (Digital)
(Pierre Schulte)
© Bilder und Trailer: Paramount Pictures – Alle Rechte vorbehalten!