Am 12. März 2021 kommt „Jiu Jitsu“ auf Blu-ray, DVD und digital in den Handel und wir haben schon jetzt das Review dazu:
Es gibt Filmtitel, bei denen man, wenn man den Cast sieht, direkt neugierig wird. So geschehen auch bei „Jui Jitsu“ mit den Martial Arts Experten Tony Jaa, Alain Moussi, Marrese Crump und JuJu Chan. Dazu gesellen sich Rick Yune und Frank Grillo. Letzterer ist ja bekannt für ordentliche Actionkost und natürlich darf man den einstigen Superstar Nicolas Cage nicht vergessen. Auch wenn dieser aktuell gefühlt jeden Monat einen neuen Film raus bringt, macht sein Name immer noch neugierig. Gleichzeitig gibt es aber auch Titel, wo man den Trailer sieht und direkt abgeschreckt wird, weil schon der Trailer trashig aussieht. Dies trifft leider ebenfalls auf „Jui Jitsu“ zu. Dies ist natürlich für uns kein Hindernis und wir haben den Film für euch getestet, ob die Abschreckung berechtigt ist oder der Cast hält, was er verspricht.
Story:
Verletzt und ohne Gedächtnis, wacht Jake in einem Militärlager auf, wo er direkt verhört wird. Doch mithilfe alter Weggefährten, kann er sich befreien und gemeinsam flüchten sie in die Wälder. Doch die Flucht ist alles andere als einfach, denn ein Wesen aus einer anderen Welt macht Jagt auf sie. Für Jake und seine Freunde beginnt ein Kampf ums Überleben.
Eindruck:
Ich habe die Comicvorlage nie gelesen und inhaltlich klingt das Ganze wie eine Kopie von „Predator“. Wobei „Predator“ natürlich ein komplett anderes Kaliber ist als „Jui Jitsu“. Inhaltlich ist „Jui Jitsu“ sehr einfach gestrickt und dient in erster Linie nur dafür, jede Menge Martial Arts Action einzubauen und wenn man so ein Martial Arts Fan ist wie ich, dann hat man jede Menge Spaß mit dem Film. Okay die Effekte des „Monsters“ und so manch fliegende Klingen sind übel, richtig, richtig übel. Aber die Martial Arts Szenen sind hervorragend handgemacht, übersichtlich aufgenommen, ohne Schnittgewitter und ohne Rumgeschüttel mit der Kamera. Dazu gibt es wirklich reichlich davon. Man merkt aber auch, dass viele vom Cast nur dafür da sind, um ein bisschen zu kämpfen und dann recht zügig zu sterben, ohne was zur Story beigetragen zu haben. Die meiste Screentime haben hier noch Alain Moussi, JuJu Chan und Tony Jaa. Bei Letzteren merkt man aber schon, dass im Vergleich zum Genre Klassiker „Ong Bak“ der Zahn der Zeit auch an ihm genagt hat. Er macht zwar immer noch gute Kampfszenen, aber seine Bewegungen sind deutlich langsamer geworden, als früher. Moussi als Jake geht aber actionmäßig ab ohne Ende und prügelt sich wunderbar durch die Gegnerwellen.
Vorteil ist auch, dass es nicht so viele Dialoge gibt, entsprechend muss er sich auch weniger schauspielerisch beweisen. Überraschendes Highlight und Showstealer des Films ist aber Nicolas Cage, der nach der ersten halben Stunde dazu stößt. Er schien unglaublich viel Spaß an seiner verrückten Rolle zu haben und seine Sprüche sind ganz großes Kino. Man merkt zu jeder Sekunde, dass er in Sachen Coolness und Ausstrahlung den anderen weit überlegen ist und er zeigt auch Martial Arts. Okay, bei den Saltos, die sein Charakter vorführt, merkt man natürlich, dass er gedoubelt wird. Aber bei den Nahaufnahmen macht er mit seinen Bewegungen eine recht gute Figur.
Brutal ist der Film aber nicht. Es gibt zwar ein paar Szenen, die etwas blutiger sind, aber ansonsten bleibt die Härte recht harmlos. Die Story selbst passt auf einen Bierdeckel, ist gradlinig erzählt und von Anfang bis zum Ende vorhersehbar. In ähnlicher Form schon oft gesehen und meist besser. Die Kulissen sind für diese Art von Low-Budget-Film okay, da gab es schon schlimmeres in dem Bereich mit größeren Stars. Vieles beschränkt sich auf Wälder und Hütten, erst die Festung zum Schluss sieht eher schwach aus und teilweise sind hier sehr schlechte Green Screens sichtbar. Als netter Kniff gibt es, damit es nicht zu Längen kommt, diverse Übergänge, die in Form von Comicbildern gezeigt werden, was schon irgendwie cool rüberkommt.
Bild:
Das Bild ist farblich recht kühl geraten und die Schärfe bewegt sich eher auf mittelmäßigem Niveau. Details, wie einzelne Haare sind zwar oft sichtbar. Hautporen eher weniger. Dazu hat das Bild in den dunklen Szenen auch immer wieder mit leichtem Rauschen zu kämpfen. Dieses ist zwar nie störend aber auch sichtbar. Aber das Bild ist leider schon weit weg vom Referenzniveau.
Ton:
Der deutsche und der englische Ton liegen jeweils in DTS HD 5.1 vor und beide Tonspuren sind auf ähnlichem Niveau mit sehr guter Kraft und guten Bässen. Details im Raumklang sind im soliden Bereich anzusiedeln. Rauschen oder Knistern war nie zu hören. Die deutsche Synchro ist ganz solide und auch wenn nicht jede Stimme der Klangfarbe des Originals entspricht, sorgen sie immerhin nie für Ohrenkrebs.
Extras:
- Trailer
- Wendecover
Das Bonusmaterial hat leider nicht viel zu bieten. Neben diversen Trailer in HD, gibt es noch ein Wendecover. Letzteres ist ja besonders für Sammler wichtig. Aber mehr Infos zum Film hätte ich mir schon gewünscht.
Fazit:
Die Story passt auf einem Bierdeckel. Schauspielerisch, abseits von Nic Cage, kann man nicht wirklich viel erwarten. Aber wer auf gute Martial Arts Szenen steht, für den ist der Film genau richtig, weil diese wirklich sehr gelungen, toll aufgenommen und richtig klasse ausgeführt sind. Alain Moussi wird zwar nie den Oscar gewinnen, aber tolle handgemachte Martial Artsszenen kriegt er wunderbar hin, was viele in Hollywood in der Form nicht schaffen.
Hier erhältlich:
- Jiu Jitsu (Blu-ray)
- Jiu Jitsu (DVD)
- Jiu Jitsu (digital)
(Pierre Schulte)
© Bilder und Trailer: Capelight Pictures – Alle Rechte vorbehalten!