Nach seiner Weltpremiere auf dem Toronto Film Festival debütiert „The County“ Anfang des kommenden Monats in Deutschland. Ihm wird auf dem Filmfest Hamburg eine große Bühne gegeben, bevor der Kinostart für das Frühjahr 2020 in Aussicht steht.
Das war ein mehr als gelungener Start: Regisseur Grímur Hákonarson dürfte erleichtert aufatmen, nachdem sein neuestes Werk auf dem Toronto Film Festival Anfang September für so viele positive Reaktionen sorgte. Seine Geschichte, die von schwarzem und zugleich trockenem Humor geprägt ist, sammelte viel erfreuliches Feedback ein. Auch große Medien wie die Zeitschrift „Variety“ lobten „The County“ als „ein unterhaltsames, sehr menschliches Drama – voller weiblicher Energie und lebhafter Bilder und mit mitreißenden komischen Momenten“.
Ganz ähnliche Kritiken verbuchte Hákonarson 2015 mit seinem Film „Sture Böcke“, der damals in Cannes erstmals gezeigt wurde und auch in den deutschen Kinos zahlreiche Besucher anlockte. Am 2. Oktober bekommt das Publikum hierzulande erstmals „The County“ zu sehen, wenn die Tragikomödie auf dem Filmfest Hamburg präsentiert wird. Der bundesweite Kinostart ist bislang noch nicht bekannt, allerdings steht zur groben Orientierung schon das Frühjahr 2020 fest.
Inhalt: Arbeit, Arbeit, Arbeit – und keine freie Zeit. Der letzte Urlaub für Inga (Arndís Hrönn Egilsdóttir) und ihren Ehemann Reynir (Hinrik Ólafsson) liegt schon drei Jahre zurück. Am Abend fallen die beiden todmüde ins Bett. Die letzten Worte vor dem Einschlafen könnte etwa die Frage sein, ob der andere auch daran gedacht hat, den Besamer anzurufen. Das Ehepaar führt eine Milchfarm, die jedoch knietief in den Schulden steckt.
Völlig unvermittelt erhält Inga dann einen Anruf, dass ihr Mann mit seinem Laster tödlich verunglückt ist. Von heute auf morgen steht die Witwe allein mit der Farm und all den finanziellen Sorgen da. Sie steckt aber garantiert nicht den Kopf in den Sand, um alles hinzuwerfen. Die Schuldigen hat sie schon ausgemacht. Es ist die lokale Kooperative, die ihre Monopolstellung ausnutzt und die Bauern mit mafiösen Methoden kleinhält. Inga zieht in den Kampf – zunächst über die sozialen Medien, dann auch mit stinkender Gülle, wenn es nicht anders geht. Ihr Ziel: die Gründung einer Gegengenossenschaft. Trotz größten Widerstands lässt sich die mutige Frau nicht unterkriegen.
Ab Frühjahr 2020 im Kino.