Seit kurzem kann man die Serie „Invincible: Staffel 1“ auf Amazon Prime ansehen und wir haben für alle Interessierten das Review dazu:
Robert Kirkman gilt als Meister und den Comicautoren und ist vor allem bekannt für seine „Walking Dead“ Comics, dessen Adaption als TV-Serie eines der erfolgreichsten Franchises aller Zeiten wurde. Natürlich hat er nicht nur „Walking Dead“ gemacht. Auch für Marvel war er sehr fleißig. Dazu wurde bereits sein Comic „Outcast“ als TV-Serie verfilmt. Nun schaffte mit „Invincible“ sein nächster Comic, verfilmt zu werden. Zwar lässt der geplante Kinofilm noch immer auf sich warten, dafür wurde das Ganze als Zeichentrickserie für Erwachsene für Amazon produziert. Bei den Originalsprechern waren sogar jede Menge Darsteller von „Walking Dead“ mit an Bord. Doch taugt die Superhelden Zeichentrickserie für Erwachsene irgendwas? Wir haben die erste Staffel von „Invincible“ für euch getestet und können es auch ganz genau sagen.
Story:
Mark Grayson hat es nicht einfach, in der Schule wird er regelmäßig verprügelt und ausgerechnet seit Vater ist Superheld Omni-Man. Doch die Situation ändert sich für Mark kurz nach seinem 17. Geburtstag, als er selbst anfängt, Kräfte zu entwickeln. Schnell verspürt er den Drang, selbst in die Verbrechensbekämpfung einzusteigen und dass muss er schneller als gedacht. Als ein Großteil der Superhelden getötet werden, muss eine neue Generation von Superhelden als Team mit ihm und anderen aufgebaut werden. Doch er ahnt nicht, dass die Gefahr aus einer ganz anderen Richtung kommt. Bald ist er die einzige Hoffnung, die Erde zu retten.
Eindruck:
Die erste Staffel besteht aus 8 Folgen mit einer Laufzeit zwischen 42 und 49 Minuten und ist durchgängig erzählt. Ich selbst kenne den Comic nicht und bin ohne große Erwartungen an die Sache rangegangen. Optisch ist das Ganze sehr hochwertig gemacht und erinnert von der Stilrichtung her an die DC Animations Filme, was definitiv sehr positiv und sehr gut anzuschauen ist. Während der ersten halben Stunde dachte ich: „Mhmm nicht wirklich was Besonderes, eine typische Superheldenstory, gefühlt 1 Mio. mal gesehen“ und der Drang die Serie abzubrechen, war schon recht groß. Doch ich muss gestehen, dass ich froh war, es nicht gemacht zu haben, weil das, was nach den besagten ersten 30 Minuten passiert, hat es schlichtweg in sich. Es kommt zu einer riesigen Power Wendung, beginnend mit einer ultrabrutalen Kampfsequenz, die fast schon an ein Gorefest erinnert. Das Ganze ist toll aufgenommen und choreografiert, sodass ich regelrecht baff war. Zeitgleich muss ich sagen, die Serie ist definitiv nichts für Kinder.
Ab dem Moment gibt es keine Daueraction mehr, sondern die Charaktere erweisen sich als sehr komplex. Man erlebt sehr interessante Hommage Momente, die an „Teen Titans“, Hulk oder auch an Peter Parker aka Spiderman erinnern. Natürlich in abgeänderten Varianten. Durch die Probleme, die jeder so mit sich herum trägt, wirken die Charaktere authentisch und man kann mit Mark und seinen Freunden gut mitfiebern. Gleichzeitig ist man neugierig, was wirklich genau Sache ist und man will erfahren, wieso und weshalb und warum. Die Action selbst ist wohldosiert, aber wenn es zur Sache geht, dann geht es unglaublich ab. In der 5. Folge erlebt man eine schier unglaubliche Kampfsequenz, die in Sachen Gewalt noch mal den Kampf aus der ersten Folge toppt. Gleichzeitig lässt der Ausgang des Kampfes den Zuschauer total schockiert zurück und das wird zum Finale hin noch mal gesteigert.
Optisch herausragend aufgenommen wird die Action und die Gewalt regelrecht zelebriert. Es ist eine tolle Hommage an vergangene große Comicfights, nur halt mit mehr Gewalt, viel, viel mehr Gewalt. Doch die Story und die Charaktere werden nie außer Acht gelassen. Es kommt immer wieder zu Wendungen, die sich sehr auf die Dramatik auswirken und stellenweise sehr schockieren. Man fühlt und leidet unglaublich mit Mark und seinen Freunden mit. Während der Action, die, ich muss mich wiederholen, wirklich sehr schockt, man traut sich gar nicht hinzusehen, man kann aber gleichzeitig nicht wegschauen.
Das Ende der Staffel ist sehr gelungen und das ohne brachialen Cliffhanger. Es gibt viele offene Fragen und obwohl es gleichzeitig auf eine Art rund ist. Musikalisch ist die Serie hervorragend unterlegt, sodass ich mich sehr auf die bereits bestätigten Staffeln 2 und 3 freue.
Fazit:
Auch wenn die ersten 30 Minuten der Staffel für Leute die viele Comicverfilmungen und Serien schauen langatmig sind. Was man danach bekommt, kann man als als eine sehr gute Comic basierenden Serie bezeichnen. Tolle authentische Charaktere, intensive brachiale Action und das Ganze auf einem optisch hohen Niveau animiert. Eine Serie, die man jedem Comicfan empfehlen kann und die man gesehen haben sollte. Jedoch muss auch gesagt sein, diese Serie ist aufgrund der exzessiven Gewalt, vielleicht nicht für jeden geeignet und definitiv nichts für Kinder.
Hier erhältlich:
- Invincible: Staffel 1 (Blu-ray)
(Pierre Schulte)
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