Ab dem 7. Mai 2021 kann man den Film „I P*** on your Corpse“ auf Blu-ray und DVD ansehen und wir haben für alle Interessierten schon jetzt das Review dazu:
Remakes in sind in Hollywood gang und gäbe. Es gibt kaum ein Jahr, okay manchmal ist es auch nur ein Monat, indem kein Remake angekündigt wird. Und was Hollywood kann, das kann Kult Trash Regisseur Jochen Taubert natürlich auch und bringt kurzentschlossen ein „modernes“ Remakes seines bereits 1999 erschienen Films „Ich pisse auf dein Kadaver“ raus. Frei nach dem Motto „Leben am Limit“, haben wir uns wieder zurück in die Underground Filmszene gewagt, um das Remake zu schauen, auf welches keiner auf dieser Welt gewartet hat und wollen euch hiermit davon berichten.
Story:
Weil sie ihre böse Großmutter getötet hatte, landet eine Automechanikerin mitsamt ihrer Freunde in einer Psychiatrie und wird dort alles andere als nett behandelt. Mit reichlich Körpereinsatz kann sie sich zwar aus ihren Fesseln befreien, doch die Flucht erweist sich alles andere als einfach. Denn der Killer Brutus hinterlässt auf der Suche nach seiner Schwester eine Spur von Leichen. Wird ihr die Flucht in die Freiheit gelingen?
Eindruck:
Eine Warnung direkt vorab, dieser Film ist kein Hochglanz Hollywoodfilm! Der Film ist mit so niedrigem Budget gedreht worden, dass Werbung für Nutella garantiert mehr kostet. Der Cast besteht aus Darstellern, die absolut keine Chancen auf berühmte Auszeichnungen, wie den ®Oscar haben. Sie sind in erster Linie aus Spaß bei der Sache dabei sind. Sprich, dieser Film ist ein kleiner Amateur Trashfilm. Nach Logik oder Realismus sollte man hier nicht suchen. Die Logiklöcher sind nämlich gewaltig und es haben sich auch jede Menge Anschluss-Fehler eingeschlichen, wie z. B. das Oberteil von Hauptdarstellerin Alina Lina in einer Szene schmutzig und in der nächsten sauber ist. Und hat schonmal jemand versucht, 3 Personen bequem in einen Lamborghini zu setzten? Hier klappt es natürlich ohne Probleme und dabei handelte es sich nicht um einen Urus.
Immerhin eignen sich solche Fehler hervorragend als Trickspiel für den Zuschauer, was den Filmspaß sicherlich noch mal erhöht. Der Cast selbst ist mit sehr viel Spaß bei der Sache, das merkt man ihnen zu jeder Sekunde an und gleichzeitig sind sie sich auch für keinen Blödsinn zu schade. Was natürlich auch bedeutet, dass das Niveau unvorhanden ist, dagegen wirken die Hangoverfilme fast schon wie Shakespeare. Dabei ist es natürlich auch von Vorteil, dass Jochen Taubert auf sein gewohntes Stammpersonal, wie Alina Lina oder Sabrina Arnds, setzt, entsprechend harmonieren alle sehr gut zusammen. Auch die ehemaligen Germanys Next Topmodel Teilnehmerinnen Micaela Schäfer und Taynara Wolf, geben sich wieder die Ehre und sind sich ebenfalls für keine Scherereien zu schade.
Aber weil der Film so fernab von jeglichem Niveau ist und einfach nur auf seine Art sehr bräsig rüberkommt, macht er auch Spaß. Okay vermutlich hilft es auch, dass es im Film selbst fleißig Gewalt und nackte Haut gibt. Das Kunstblut spritzt hier nur so durch die Gegend. Organe werden herausgerissen und was den Einsatz der Waffen angeht, wurde der Fantasie freien Lauf gelassen. Man sieht zwar schon, dass das Kunstblut im Grunde nur einfache rote Farbe ist, aber stellenweise sieht es tatsächlich besser aus, als das, was Hollywood mit ihrem super teuren CGI macht. Die Mädels laufen meist in Bikinis, Unterwäsche oder komplett freien Oberkörpern durch die Gegend. Kennt man so natürlich auch im Alltag, habe ich mir sagen lassen, aufgrund der Pandemie war ich lange nicht mehr draußen und hab Kontakt zu anderen Leuten vermieden, daher kann ich das jetzt hier nicht so ganz unterschreiben.
Was ebenfalls erwähnenswert ist, ist Alina Linas Hintern. Jochen Taubert lässt keine Chance ungenutzt, um ihren leicht bekleideten Hintern mit der Kamera einzufangen, oder ist es so, dass Alina Lina keine Chance ungenutzt lässt ihn dauernd in die Kamera zu halten? Wer weiß, immerhin dieser Running Gag zieht sich ja schon durch viele von Jochen Tauberts Filmen. Damit hat er natürlich auch wieder Potenzial für ein Trinkspiel, frei nach dem Motto, oh der Hintern ist zu sehen, dann wird mal einer gehoben. Wobei gesagt werden muss, schön trinken muss man sich den Hintern nicht und nüchtern ist er auch ganz nett anzuschauen.
Die Story ist sehr einfach eingehalten, auch wenn es natürlich auf seine Art total verrückt ist, diente diese in erster Linie dazu, möglichst viele Tötungen zu zeigen oder eben nackte Haut. Langweilig ist es aber zu keiner Sekunde, dafür ist der Film halt einfach zu verrückt und definitiv ideal, um ihn mit mehreren Leuten zu schauen, vorausgesetzt die haben auch einen gewissen Hang zu blutigem Trash.
Bild:
Beim Bild merkt man natürlich, dass hier kein High End Equipment benutzt wurde. HD Feeling kommt definitiv auf, aber es kommt auch immer wieder zu leichten Unschärfen. Filmkorn oder Grieseln gibt es nicht. Farblich ist es okay. Aber wie auch bei anderen Jochen Taubert Filmen, darf man kein Hochglanzkino erwarten.
Ton:
Der deutsche Ton liegt in DTS HD 2.0 vor. Die Dialoge sind sehr kraftvoll, jedoch natürlich ohne RaumklangEs gibt wenige Details, da die Soundeffekte nicht gerade weltbewegend sind. So verpuffen manche Geräusche wortwörtlich.
Extras:
- Trailer
- Interviews, Making-of und Filmpremiere
- Wendecover
In der Summe dauert das Bonusmaterial ca. 10 Minuten, neben den Wendecover und Trailern, gibt es noch Interviews, ein kurzes Making-of und Ausschnitte von der Filmpremiere. Hier merkt man ebenfalls, dass alle mit viel Spaß bei der Sache waren und zusammen eine sehr verrückte Truppe sind.
Fazit:
Ich habe das Original nie gesehen, aber ich muss sagen, ich fand den Film sehr witzig. Auch meine Frau, die mit Trashfilmen eigentlich nichts anfangen kann, hat sich schlapp gelacht bei den vielen verrückten Situationen. Also für Low Budget Trash Fans, ist der Film definitiv richtig. Und wer einfach mal was total Verrücktes sehen will liegt mit „I P*** on your Corpse“ auch richtig. Wer aber auf Hollywood Hochglanz steht, der sollte einen weiten Bogen um den Film machen, es sei denn, man ist auf der Suche nach einem lustigen Trinkspiel.
Hier erhältlich:
- I P*** on your Corpse (Blu-ray)
- I P*** on your Corpse (DVD)
(Pierre Schulte)
© Bilder: Jochen Taubert – Alle Rechte vorbehalten!