Am 3. Juni kam der Film „Hunter‘s Moon: Die Nacht des Wolfs“ auf Blu-ray, DVD und digital in den Handel und wir haben das Review dazu:
Inzwischen passiert es leider immer häufiger, dass Filme mit einstiegen großen Stars stark beworben werden, die dann am Ende aber nur eine kleine Nebenrolle in dem Film haben. Leider stellen sich diese Filme dann auch gern als B oder sogar C Movie heraus. Bruce Willis hat, bevor er gesundheitsbedingt in Rente gegangen ist, dies ja regelrecht zelebriert und über den Weg pro Jahr in gefühlt 30 Filme mitgespielt, wo er allerdings nur kleine Nebenrollen hatte. Ein weiterer Darsteller, der so manche Filme mit seiner Anwesenheit beglückt, ist der einstige „Punisher“ Thomas Jane. Nun wird „Hunter‘s Moon: Die Nacht des Wolfs“ auch groß mit Thomas Jane beworben. Frei nach dem Motto Leben am Limit, haben wir den Film für euch getestet und können euch nicht nur sagen, ob Thomas Jane wirklich nur eine kleine Nebenrolle hatte, sondern auch, ob der Film was taugt.
Story:
3 Teenager sind genervt, dass sie von ihren Eltern gezwungen werden, aufs Land zu fahren und dann werden sie noch alleine im Haus gelassen, wo es weit und breit nichts gibt. Deswegen hat die älteste Tochter Juliet kurzerhand ein paar Jungs aus dem Dorf eingeladen, die sie kaum kennt, um ein bisschen Party zu machen. Doch die Jungs erweisen sich nicht nur alles andere als nett, die Situation gerät außer Kontrolle, als sie merken, dass sich in den Wäldern ein Unwesen rumtreibt. Doch nichts ist so, wie es scheint.
Eindruck:
Also auf dem Papier sieht der Film eigentlich richtig gut aus. Der Inhalt hat Potenzial für einen richtig guten Horrorfilm und wenn man sich den Cast anschaut, dann gibt es jede Menge bekannte Gesichter. Neben Thomas Jane sind hier auch noch Sean Patrick Flanery („Der Blutige Pfad Gottes“), Katrina Bowden („Tucker & Dale vs. Evil“), Davi Labrava („Sons of Annarchy“), Jay Mohr („Jerry Maguire“) und weitere an Bord.
Jetzt muss ich aber auch direkt sagen. Abseits von Kartina Bowden, die hier als zickige älteste Tochter tatsächlich die Hauptrolle spielt, haben nahezu alle bekannteren Namen nur kleine Nebenrollen. Sean Patrick Flanerys Auftritt z. B. dauert keine 5 Minuten und wenn man das sieht, denkt man sich: Wie jetzt, das war es? Sämtliche seiner Szenen sind praktisch sogar schon im Trailer zu sehen. Auch Thomas Jane hat hier nur eine Nebenrolle als Sheriff performt, wobei seine Screentime dann doch um die 20 Minuten ist. Sein Auftritt ist aber auch recht cool, er erinnert ein bisschen an den Sheriff aus dem „Texas Chainsaw Remake“, auch wenn er in der Summe nicht ganz an die Klasse rankommt. Immerhin sorgt er so für die erste kleine Wendung.
„Hunter‘s Moon: Die Nacht des Wolfs“ ist nicht wirklich schlecht, was dem Ganzen aber fehlt, ist das Feuer. Denn tatsächlich passiert hier nicht wirklich viel. Das meiste spielt sich in den Wäldern und im Haus ab. Dadurch konnte man gut das niedrige Budget überbrücken und es sieht alles tatsächlich recht hochwertig gefilmt aus und keiner der Darsteller spielt lustlos, sondern alle sind sichtlich bemüht, ordentliche Arbeit für ihre Gage abzuliefern.
Als Zuschauer erwartet man auch schnell, dass hier irgendwann das große Gemetzel losgeht, zumal der Anfang ja fast schon klassisch einem Slasher entspricht. Aber dann passiert irgendwie nicht viel. Die Kreatur in den Wäldern werden meist nur angedeutet und die Tötungen passieren, zum Großteil, im Off. Erst gegen Ende wird es etwas blutiger und man sieht das „Monster“. Schön dabei, dass man hierbei auf praktische Effekte setzte und nicht auf CGI, was dafür sogar ganz ordentlich aussieht. Der Film lässt sich aber sehr viel Zeit. Man merkt zwar die Spannungen unter den Charakteren und auch gute Ansätze ,wie die Situation von Minute zu Minute bedrohlicher wird, aber so richtig Spannung kommt nicht auf. Klar vom Grundprinzip ist der Film auch nichts Neues, hat man gefühlt auf die ein oder andere Art schon öfters gesehen, aber leider auch besser, vor allem mit mehr Action, Grusel und Spannung.
Unfreiwillig komisch und irgendwie gewöhnungsbedürftig fand ich Katrina Bowden, wie sie hier als Anfang 30-Jährige eine Teenagerin spielt. So hübsch sie auch ist, sie sieht aber halt auch deutlich wie Anfang 30 aus. Deswegen wirkt das Ganze fast schon ein bisschen unfreiwillig komisch. Erst Recht, da ihre Rolle wie auch der ganze Film sehr klischeehaft ist.
Richtig gut empfand ich aber die letzte halbe Stunde, da passiert zum einen deutlich mehr, zum anderen wird die Erzählgeschwindigkeit merklich höher, mit einigen sehr guten, wenn auch leicht vorhersehbaren Wendungen. Das Ende mit der Auflösung ist dagegen richtig klasse, da bekommt man direkt ein riesen Grinsen ins Gesicht. Auf eine Art sehr böse, auf die andere Art herrlich schwarzer Humor. Das Ende hebt „Hunter‘s Moon: Die Nacht des Wolfs“ richtig gut und sorgt dafür, dass er gut in Erinnerung bleibt.
Fazit:
In der Summe konnte „Hunter‘s Moon: Die Nacht des Wolfs“ nicht ganz sein Potenzial nutzen. Etwas mehr Härte und Spannung hätte ich mir schon gewünscht, aber für so eine kleine Produktion, macht er schon Laune. Thomas Jane, trotz nicht die Masse an Screentime, spielt seine Rolle sehr cool und die letzte halbe Stunde geht richtig ordentlich hab. Das Ende des Films ist dazu herrlich böse. Leider braucht „Hunter‘s Moon: Die Nacht des Wolfs“ schon gute 2/3 um in Fahrt zu kommen, wodurch der Film schon einige Längen hat. Insgesamt aber definitiv mal einen Blick wert, abseits der großen Titel.
Hier erhältlich:
- Hunter‘s Moon: Die Nacht des Wolfs (Blu-ray)
- Hunter‘s Moon: Die Nacht des Wolfs (DVD)
- Hunter‘s Moon: Die Nacht des Wolfs (Digital)
(Pierre Schulte)
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