Hunted – Waldsterben – Blu-ray Review | Pandastorm Pictures | 20.05.2021

Hunted - Waldsterben Film 2021 Blu-ray Cover shop kaufen Artikelbild

Am 21. Mai 2021 kommt „Hunted – Waldsterben“ auf Blu-ray und DVD in den Handel und wir haben das Review dazu:

Story

Eve hat es aktuell nicht einfach, ihr Chef stresst sie im Job und auch ihr Freund ist aktuell eher lästig. Zur Zerstreuung steuert sie am Abend eine Bar an. Es dauert nicht lange und sie wird angesprochen. Allerdings ist der Herr nicht so reizend und bedrängt Eve recht forsch. Doch ein weiterer Gast bemerkt die Situation und erklärt ihm, das er sich verziehen soll, Eve bedankt sich und man kommt ins Gespräch. Es wird getrunken und getanzt, die Chemie stimmt und so beschließt sie, den Fremden zu begleiten.

Doch das gestaltet sich alles andere als erwartet für Eve. Im Auto des Fremden kippt die Stimmung schlagartig und ein weiterer Mann steigt ein. Eve ahnt, wie es nun weitergeht, Angst und Panik kommen in ihr hoch. Zufällig gelingt ihr die Flucht in einen Wald, doch beide Männer sind ihr auf der Spur. Die Lage für Eve ist hoffnungslos, allein und orientierungslos, rennt sie tiefer in den Wald. Einzig mit der Gewissheit, früher oder später, werden die beiden Männer sie finden. Und um das zu Überleben, hilft ihr nur eines, sie muss sich wehren.

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Eindruck

Der Regisseur Vincent Paronnaud, inszenierte mit „Hunted – Waldsterben“ einen Thriller, dessen Thematik nicht gerade neu ist. Denn Survival-Thriller, in denen eine Frau gejagt wird, gibt es mittlerweile reichlich. Aber schauen wir mal, wie sich die belgisch-französisch-irische Version dieser Frauen Jagd schlägt. Nun wer genau hinschaut, wird eine leichte Verbindung zu einem Märchen sehen. Das betrifft nicht nur die Kleidung, Location und gewisse Tiere. Eine nette Idee, diesen Ansatz mit in den Film zu bringen, um das bekannte Thema in diesem Genre etwas aufzulockern.

Eve wird von der belgischen Schauspielerin Lucie Debay dargestellt. Sie spielt die gestresste, gejagte Frau sehr intensiv und eindrucksvoll, auch wenn es manchmal etwas künstlich erscheint. Die beiden Männer, die hinter Eve her sind, könnten unterschiedlicher nicht sein. Ihre Charakterisierung ist gelungen und beide Darsteller überzeugen meist in ihrem Spiel. Ebenso der restliche Cast, der überschaubar ausgefallen ist. Erwähnenswert sind hier Mutter und Sohn, die im Wald kampieren, beide bereichern die Story ordentlich.

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Fazit, „Hunted – Waldsterben“ reiht sich trotz märchenhafter Anspielung in die Reihe der Survival oder Rape and Revenge Titel wie „Alone“, „Hard Candy“, „Revenge“ oder „I Spit on Your Grave“ ein. Allerdings schafft er es recht selten, neue Akzente zu setzen. Zwar serviert „Hunted – Waldsterben“ die erforderlichen Gewaltszenen und unterhält damit den Genrefreund entsprechend gut. Doch verstrickt sich der Film bisweilen darin, in dem er versucht aus dem bekannten Schema auszubrechen, was ja prinzipiell nicht falsch ist. Aber er liefert hier nur Ansätze, die zudem selten funktionieren, weil sie nicht immer gut in die Story integriert wurden und somit die Erzählgeschwindigkeit bremsen.

Denn ohne die märchenhaften Anspielungen, würde der Film ebenfalls funktionieren, vielleicht sogar besser. Zwar erscheinen die kunstvoll eingefangen Bilder, die Tiermetaphern und die stilistischen Bilder sehr ansprechend, dennoch funktioniert der Mix zu selten. Baut der Film zu Beginn eine wirklich unangenehme und bedrohliche Situation auf, verpufft diese zunehmend, sobald das Geschehen in den Wald wechselt. Nach und nach werden die Szenen surrealer, auch wenn die kunstvoll eingefangenen Bilder und die Symbolik definitiv erfrischend anders wirken. Man bekommt fast den Eindruck, es ist jetzt ein Arthouse Thriller. Teils fordert es den Zuschauer eine gewisse Aufmerksamkeit ab, die in diesem Genre so gar nicht üblich ist. Durchbrochen wird die Szenerie von einigen blutigen Actionszenen, die dann wieder in das bekannte Bild passen.

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Nun „Hunted – Waldsterben“ macht dennoch mehr richtig als falsch, auch wenn die visuelle Herangehensweise teilweise irritiert und sich kaum mit der anfänglichen Inszenierung arrangiert. So strahlt alles doch eine gewisse Faszination aus. Der Mix aus fast traumhaften Bilder, einen verstörend guten Score, der die Szenerie sehr passend untermalt, all das hat etwas. Leider ist es dem Regisseur nicht immer gelungen, dieses mystische mit der bedrohlichen Thriller Stimmung zu verknüpfen, es wirkt bisweilen etwas holprig. Dadurch reißt der Spannungsbogen hin und wieder ab, wenn Eve im Wald eher ruhige Momente durchlebt, an der Seite eines Tieres einschläft, dann ist das zwar optisch bestens verpackt. Doch die eigentliche Story gerät fast in Vergessenheit, sobald aber die Jäger nach Eve wieder ins Bild rücken, steigert dieses abrupt die Spannung. Auch weil die beiden unterschiedlichen Männer durchaus schräg skizziert wurden. Teils erscheinen sie fast harmlos, doch urplötzlich blitzt der Wahnsinn in ihren Augen auf und das wird natürlich entsprechend in Szene gesetzt.

Der Film ist für dieses Genre ein relativ untypischer Beitrag, trotz aller bekannten Zutaten. Die Herangehensweise ist ab der zweiten Hälfte fraglos experimentell, mutig und mit interessanten Ideen. Dazu kommt die audiovisuell außergewöhnliche Komponente, die zweifellos sehr bemerkenswert inszeniert ist. Der Film präsentiert eine eigenwillige Stimmung, ist nicht immer zugänglich, doch irgendwie reizvoll ist das Gezeigte schon. Daher bin ich etwas hin- und hergerissen, auf der einen Seite gefiel mir vieles richtig gut, auf der anderen Seite, durchfluten den Film immer wieder Momente, wodurch der Erzählfluss ins Stocken gerät.

„Hunted – Waldsterben“ überzeugt mit einem magischen wie blutigen Bilderrausch, seine eigenwillige Herangehensweise ist durchaus mutig.

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Bild

Ein überwiegend scharfes Bild bekommt man hier serviert, welches stilistisch einiges zu bieten hat. Von kräftiger Farbgebung bis hin zu fast blassen Bildern. Mal kühl, wärmer oder auch recht trist gefiltert, erscheinen die unterschiedlichen Sequenzen. Klingt irgendwie viel und unpassend, ist es aber nicht. Das Gezeigte ist recht gut verknüpft und fällt nie störend auf, all das passt sich dem Moment und der Szenerie an. Zu den angesprochenen teils traumhaften und mystischen Bildern, passt es übrigens recht gut. Ein recht ausgewogener Kontrast und meist guter Schwarzwert runden das atmosphärische gestaltete Bild passend ab.

Ton

„Hunted – Waldsterben“ überzeugt mit einem magischen wie blutigen Bilderrausch und seine eigenwillige Herangehensweise ist durchaus mutig. Der Film bietet eine DTS-HD MA 5.1 Spur, die wirklich überzeugen kann. Man bekommt ein recht dynamisches Klangbild, sei es beim Score oder den Nebengeräuschen, alles erklingt sehr ansprechend. Die Rears werden gleichermaßen gut und effektiv mit einbezogen, ob in der Bar, bei der Autofahrt oder im Wald, stets wird das Geschehen gekonnt abgebildet und hüllt den Zuschauer ordentlich ein. Natürlich hat auch der Subwoofer seine Momente, zwar gibt es keine großen Bassattacken, dennoch wurden seine Einsätze angemessen integriert.

Extras

  • Originaltrailer
  • Trailershow

Testequipment
JVC DLA-X35
SONY KD-77AG9
Panasonic DMP UB704
Marantz AV8801 / MM7055
B&W 7er Serie 5.1

Hier erhältlich:

  • Hunted – Waldsterben (Blu-ray)
  • Hunted – Waldsterben (DVD)

(Hartmut Haake)
© Bilder und Trailer: Pandastorm Pictures – Alle Rechte vorbehalten!

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