Über „Hubert und Staller“ gestolpert, bin ich erst ab Staffel sieben, da ich normalerweise deutsche TV-Unterhaltung meide. Doch diese eine Folge, die ich sah, fand ich recht gelungen und dachte mir, eine weitere Folge, auch wenn es eine deutsche Vorabendserie ist, wird mir schon nicht schaden. Und auch diese hatte mir sehr gut gefallen. Somit ein bisschen recherchiert und auf gut Glück eine Staffel gekauft. Seitdem bin ich der Serie verfallen. Sieben bzw. sechs Staffeln lang haben mich „Hubert und Staller“ sehr gut unterhalten. Die Erste krankte noch an der Rollenfindung des Cast, man spielte mit Klischees und Stereotypen. Nein die erste Staffel läuft doch noch sehr holperig. Ab der Zweiten bekamen die Autoren die Kurve und ab da lief die Serie richtig rund. Nachdem ich alle Folgen, teils sogar mehrmals, gesehen habe, war ich doch erschüttert, dass Helmfried von Lüttichau (Staller) die Serie verlassen wird. Die Macher der Serie ließen die Fans auch lange im Unklaren, wie es nach Lüttichaus Ausscheiden weiter gehen wird. Kein Wunder, dass die Fans der Serie erstmal verunsichert waren und allerlei Szenarien in den Sozialen Medien durch gesponnen wurden. „Wird die Serie beendet, geht sie weiter und wenn ja, wie?“ Der Übergang war dann doch recht fließend und wurde mit dem Weihnachtsspecial „Hubert und Staller – Eine schöne Bescherung“ (ebenfalls auf DVD und BD erhältlich) eingeläutet. Zu Beginn des Specials gewinnt Staller eine Italien Reise, verliebt sich dort und entscheidet sich dafür, zu seiner gefundenen Liebe nach Italien zu ziehen. Somit ebnet das Weihnachtsspecial den Weg in die neue Konstellation, die sich aus Hubert und Girwidz zusammensetzt. Anfang Januar 2019 war es dann soweit, Hubert ohne Staller ging an den Start. Ob die Veränderung der Serie geschadet hat, verrate ich in diesem Review.
Story:
Polizeirat Girwidz (Michael Brandner) muss seine Degradierung zum Polizeiobermeister und damit den Verlust seiner Revierleitung hinnehmen. Nicht nur, dass seine Ehe ebenfalls gescheitert ist, nein – zu guter Letzt durfte er sich auch noch von seinem Führerschein wegen Trunkenheit am Steuer verabschieden. Kommissarisch leitet er die Dienststelle bis zum eintreffen der neuen Polizeirätin Sabine Kaiser (Katharina Müller-Elmau), die auch gleich die neue Kollegin Rebecca Jungblut (Jeanne Goursaud) im Schlepptau hat. Kaum eingetroffen bildet Polizeirätin Kaiser gleich das neue Kollegen Team: Hubert und Girwidz. „Menschenfreund“ Hubert (Christian Tramitz) sprüht natürlich nur so vor „Begeisterung“. Vereint als Team, im alten Streifenwagen, stolpern Hubert und Girwidz auch weiterhin über allerlei Leichen. Angefangen mit einem Tod durch illegales Schnapsbrennen, über Hobbyköche, einer teambildenden Wandertour oder beim „Kuscheln“ mit der neuen Chefin. Überall lauern die Leichen. Natürlich sind auch Polizeimeister Riedl und „Ich mach alles“ Yazid wieder mit am Start. Wobei Yazid (Ringelstetter) erst nach ein paar Folgen in Erscheinung tritt. Sehr empfehlenswert die Folge, in der wir Yazid, undercover als Gärtner zu sehen bekommen.
Bewertung:
Funktioniert Hubert ohne Staller? Ja, das funktioniert und das sogar unglaublich gut! Die Neuausrichtung: Girwidz (Brandner) neben Hubert (Tramitz) zu stellen und die Revierleitung an eine Polizeirätin zu vergeben, die wirklich Ahnung von ihrem Job hat, funktioniert wunderbar.
Vergleiche mit „Hubert und Staller“ möchte ich jetzt keine ziehen, beide Konstellationen haben ihre Daseinsberechtigung und beide machen sehr viel Spaß. Den Machern ist es sehr gut gelungen, die Figuren teils umzubesetzen. Wie so oft kann man es natürlich nicht allen recht machen. Menschen scheuen Veränderungen und das wurde auch in so manchen negativen Kommentaren laut. Am meisten Kritik gefallen lassen musste sich die neue Polizeirätin Sabine Kaiser (Katharina Müller-Elmau). Ein paar negative Kommentare kann ich nachvollziehen, viele andere aber auch nicht. Veränderungen können, sofern man diese zulässt, auch Vorteile bringen. Die ganzen Charaktere lassen sich nun aus einem neuen Blickwinkel zeigen, was noch mehr Unterhaltungspotential bietet. Diese Veränderungen bringen der Serie einen neuen „Drive“. Genau diesen bringt die Figur Sabine Kaiser mit, denn diese Person ist ebenfalls nicht frei von kleinen Fehlern, wie man im Laufe der Staffel zu sehen bekommt. Ich sage nur Whiskey Verkostung. Dazu noch die Umstellung von Girwidz von einem Revierleiter und Polizeirat, zu einem Polizeiobermeister im Außendienst. Seine Unterordnung der neuen Chefin und Gleichstellung zu Hubert. Ebenso seine Pläne, so schnell als möglich wieder auf dem Stuhl des Revierleiters zu landen. Das alles bringt so viel frischen Wind mit sich, ohne den Grundtenor der Serie groß zu ändern. Wer also bereit und offen ist sich auf Veränderungen einzustellen, wird mit einer sehr starken achten Staffel belohnt. Für mich ist Hubert mit, aber auch ohne Staller, die beste Vorabendserie seit Jahrzehnten. Somit bekommt Hubert ohne Staller von mir eine absolute Sichtungsempfehlung.
Kleiner Fakt vorab: die Dreharbeiten zur neunten Staffel sind jetzt seit Mitte Mai 2019 wieder voll im Gange. Somit dürfen wir uns Ende des Jahres auf weitere Abenteuer von „Hubert ohne Staller“ freuen und wer weiß, vielleicht taucht auch Staller in einem Special wieder auf.
Bild:
Das Bild der BD ist für eine TV-Serie sehr gut ausgefallen, keine Referenz aber sehr gut. Farben, Kontraste, Schwarzwerte sind ohne Makel.
Ton:
Die Dialoge sind klar und verständlich. Surroundeffekte sind erwartungsgemäß nicht vorhanden.
Extras:
Sind bis auf ein paar Trailer keine vorhanden.
(Marc Maurer)
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