Die Hanna-Barbera Cartoons Inc. Studios, gegründet von William Hanna († 2001) und Joseph Barbera († 2006), war das erste Animationsstudio, das seit 1957 erfolgreich Zeichentrickfilme für Fernsehsender produzierte. Darunter solche glorreiche Zeichentrickklassiker wie: „Die Familie Feuerstein“, „Yogi Bear“, „Die Jetsons“, sowie viele weitere und natürlich nicht zu vergessen, die weltweit bekannteste: „Scooby Doo – wo bist Du“. Unter diesen ganzen Kult Cartoons befinden sich auch einige weniger bekannte, die teils schon in Vergessenheit geraten sind. So auch „Hong Kong Pfui“ (im Original: Hong Kong Phooey) aus den Jahren 1974 -1976. In Deutschland wurden die ersten Folgen bereits im Jahr 1976 im ZDF ausgestrahlt. Diese Gedächtnislücke schließt nun das Label Pidax mit seiner Komplett-Veröffentlichung aller 16 Folgen.
Story:
Immer wenn es darum geht ein Verbrechen aufzuklären, verwandelt sich Hausmeister Penry in den Kung-Fu Meister: Hong Kong Pfui. Bei seiner Putz-Tätigkeit auf dem hiesigen Polizeirevier sitzt er natürlich direkt an der Informations-Quelle und wer würde schon einen Superhelden in einem Hausmeister vermuten. Dabei ist es nicht immer leicht, die Telefonistin Rosemary und den „Sarge“ – Seargant Flint zu täuschen. Immer mit an seiner Seite, Kater Spot, sein Kung-Fu Lehrbuch und sein Phooey-Mobil, dass ihn zu Lande, zu Wasser und in der Luft immer an den Ort des Geschehens bringt. Ist Not am Manne, geht es mehr oder minder erfolgreich auf Verbrecherjagd, Hong Kong Pfuis tollpatschige und leicht trottelige Ader steht ihm meist selbst im Weg. Gut, dass es Kater Spot gibt, der immer im entscheidenden Moment die Geschicke in die richtigen Bahnen lenkt und sicherstellt, dass die Verbrecher hinter Schloss und Riegel landen.
Meinung und Bewertung:
Es dürfte nun gut und gern rund 40 Jahre her sein, das ich „Hong Kong Pfui“ gesehen habe, doch als klassischer Cartoon Fan habe ich auch diese nie vergessen. Nur die Erinnerung war schon etwas verblasst. Während ich auch heute noch meinen Spaß an „Tom & Jerry“ oder auch der „Familie Feuerstein“ habe, stellt sich natürlich die Frage: wie gut ist „Hong Kong Pfui“ gealtert.
Vorab möchte ich noch eines anmerken: Leider scheint es die Original Synchronisation aus den 70er Jahren nicht mehr zu geben. Somit wird Hong Kong Pfui nicht von Michael Rüth gesprochen. Auch das herrliche Gegrummel des Katers Spot fehlt nun leider. Für mich immer ein ganz großes Defizit, wenn eine lang bekannte Synchro nicht mehr vorhanden und ersetzt worden ist. Im Laufe der Zeit wurde die Serie mehrfach überarbeitet und nach Übergang auf die privaten Sender auch neu synchronisiert (dies scheinbar nicht nur einmal). Somit sind nun Ben Hecker und Sven Dahlem zu hören.
Die Serie selbst besitzt noch immer einen gewissen Unterhaltungswert, auch wenn ich zugeben muss, dass dieser etwas angestaubt daherkommt. Dennoch ist es witzig, wenn sich Hong Kong Pfui in seiner eigenen Taktik verheddert und Kater Spot den Tag retten muss. Zu herrlich, wenn dieser die Augen verdreht. In einer Liga mit „Scooby Doo“, „Familie Feuerstein“, „Die Jetsons“, „Yogi-Bear“ und besonders „Der rosarote Panther“ und „Tom & Jerry“ kann „Hong Kong Pfui“ zwar nicht mitspielen, aber für Nostalgiefans ist dieser Serie immer noch bestens geeignet. Wer kleine Kinder hat und diesen mal was zeigen will, was nicht in endlosen Anime Gewaltszenarien endet, darf hier ebenfalls gerne zugreifen. Trotzdem muss ich sagen, als Kind der 70er, der mit der Ur-Synchro aufgewachsen ist, ist es befremdlich, die Serie „Hong Kong Pfui“ mit anderen Stimmen zu hören, besonders fehlt mir die prägnante Stimme von Michael Rüth als Hong Kong Pfui. Diese „alten“ Sprecher verstanden es, obwohl es nur Zeichentrickfiguren waren, diesen das besondere Etwas mitzugeben. Letztendlich wohl nicht zu ändern, aber wirklich Schade, dass die Ur-Synchro nicht mehr aufzufinden ist.
Da es auch etliche Zuschauer geben wird, die die Original-Synchro nicht kennen und somit auch kein Grund zur Klage haben. Habe ich mich entschieden, dieses für mich vorhandene Defizit nicht in die End-Wertung mit einzubeziehen, sondern nur darauf hinzuweisen.
Habt ihr die Serie gesehen, wie habt ihr sie empfunden, hat sie euch gefallen, bejubelt ihr sie oder fandet ihr sie bescheiden, wenn nicht sogar schlecht? Teilt es uns in den Kommentaren mit.
Bild:
Das Bild liegt altersbedingt im 4:3 Format vor. Die Farben und Schärfe gehen für diese alte Zeichentrickserie völlig in Ordnung.
Ton:
Der Ton liegt in Dolby Digital 2.0 in Deutsch und Englisch vor und ist immer klar verständlich.
Extras:
Es gibt keinerlei Bonusmaterial.
(Marc Maurer)
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