Story:
Der Halbdämon Hellboy bekommt erneut eine wahrlich schwere Aufgabe. Das Monster Gruagach ist fleißig dabei, die verstreuten Körperteile der Hexe Nimue zu finden, um sie zurück ins Leben zu holen. Und sein Vorhaben nimmt schnell erfolgreiche Züge an, als Dank erhofft er sich an Hellboy rächen zu dürfen.
Mit einem Auftrag durch seinen Vater-Ersatz Professor Broom wird Hellboy nach England geschickt, doch die Mission entpuppt schwieriger als gedacht und mündet beinah in eine Katastrophe für Hellboy. Inzwischen nimmt Nimue mehr und mehr Gestalt an und bereitet ihre Rückkehr vor. Diese soll apokalyptische Formen annehmen, welche die Welt nicht nur ins Chaos stürzen wird. Zu ihrem Plan zählt auch Hellboy, der sich inzwischen mit dem Medium Alice und dem undurchsichtigen Agenten Ben, auf den Weg macht, Nimue zu stoppen.
Doch Nimue erwartet Hellboy, der nicht ahnt, welche Rolle er in ihrem Plan spielt. Rennt das Trio nun offen in eine Falle, was hat Nimue mit Hellboy vor und gelingt es ihr, die Welt in eine Schlacht zu stürzen, in der die Menschheit keine Chance hat?
Eindruck:
Vor 15 Jahren schickte Guillermo del Toro Hellboy auf die große Leinwand. Ron Perlman verkörperte den Teufelsjungen perfekt und gab der Figur eine Aura, die beim Publikum grandios ankam. Aber auch die Verfilmung des Comic-Helden wurde augenzwinkernd inszeniert, gelungene Dialoge, eine Vielzahl an Gags, die gekonnt aus der Situation entstanden, sowie optisch und inhaltlich perfekt gedreht.
Das hier eine Fortsetzung folgte, war zu erwarten, der kantige Halbdämon ist beim Publikum bestens angekommen. Ron Perlman war der perfekte Hellboy und Guillermo del Toro der passende Regisseur für diese Umsetzung.
Nun gibt es die dritte Verfilmung von Hellboy, allerdings ohne Ron Perlman. Dieses Mal tritt David Harbour in die teuflischen Fußstapfen und Regisseur Neil Marshall dreht das erneute Abenteuer. Für Fans von den ersten beiden Teilen ein schweres Erbe.
Nun wie schlägt sich der neue Hellboy? Auffällig ist, dass Neil Marshall seinem Film finsterer anlegt, auch in puncto Action geht es deutlich deftiger zur Sache. Imposant lässt er Hellboy gegen Giganten antreten, das sieht optisch umwerfend aus und macht schon Spaß. Wenn Hellboy mit seinen Gefährten zur Tat schreitet, bleibt wirklich kein Stein auf dem anderen, eins ist sicher, Neil Marshall lässt es krachen auf der Leinwand.
Leider vergisst er neben der überwiegend gelungenen Action, den Figuren um und mit Hellboy die passende Tiefe zu geben. Die Story, die teils holprig inszeniert wirkt, hilft den Darstellern leider wenig, sich in Szene zu setzen. Dazu kommen noch recht schwache Dialoge, die Onliner von Hellboy wirken eher bemüht und aufgesetzt. Dadurch fällt es dem Zuschauer schwer in die Geschichte einzutauchen.
Hier fehlt Neil Marshall komplett die Leichtigkeit, die Guillermo del Toro seinen beiden Hellboy Filmen gegeben hat.
So plätschert die Story eher vor sich hin, bietet zwar einige gute Momente, erzeugt aber kaum Spannung. Vieles wirkt recht trashig, einige Szenen sind unfreiwillig komisch inszeniert und die CGI-Effekte inklusive Blutfontänen bereichern den Film genauso wenig. Es wirkt leider nicht wie aus einem Guss, so fiebert man wenig mit und einzelne Schicksale im Laufe des Films lassen einen recht kalt.
Fazit:
David Harbour wirkt dabei als neuer Hellboy noch am besten im Film, doch wenn das Umfeld nicht stimmt, so kann auch er keine Akzente setzen. Zwar bietet Ian McShane (Professor Broom) noch eine gewohnt gute Darstellung, ist aber Dank Story auch arg eingeschränkt. Und die Hexe Nimue von Milla Jovovich verkörpert, wirkt wenig bedrohlich und eher eintönig gespielt. Das Duo um Hellboy von Alice (Sasha Lane) und Ben (Daniel Dae Kim) geben ebenfalls keine Impulse, hier stimmt die Chemie leider nicht.
Es bleibt ein Film mit Beigeschmack, der Dank solider Actionszenen zwar einigermaßen unterhält. Jedoch Fans von Guillermo del Toro Verfilmungen definitiv enttäuscht zurücklassen wird. Alle anderen, für die das die erste Begegnung mit Hellboy ist, gehen natürlich unbefangen heran und werden durchaus etwas Freude mit dem Höllenjungen haben.
Bild:
Die Farbgebung ist gelungen, recht kräftig ohne störend zu wirken. Der Kontrast ist durchweg klasse und der Schwarzwert gefällt ebenfalls. Auch wenn letzterer hin und wieder etwas schwächelt, so ist das gesamte Ergebnis sehr eindrucksvoll. Vieles erstrahlt recht plastisch und offenbart eine Fülle an Details, dank toller Schärfe, das macht definitiv Freude beim Betrachten des Films.
Ton:
Hier wurde einfach alles richtig gemacht, die deutsche Dolby Atmos Spur rockt einfach. Die Abmischung ist sehr dynamisch und hüllt das gezeigte Perfekt ein. Alle Speaker werden exakt gefüttert und bieten dadurch ein prächtiges mittendrin Gefühl. Die Detailwiedergabe ist wirklich klasse, bei der Tonspur hat man sich Mühe gegeben und das merkt der Zuschauer. Wenn dann noch der Subwoofer zeigt, was er kann, zaubert das einem schon ein Lächeln ins Gesicht.
Extras:
- Tales of the Wild Hunt: Hellboy Reborn
- Deleted Scenes
- Previsualazation
- Featurettes
- Trailer
Testequipment:
JVC DLA-X35
Panasonic DMP UB704
Marantz AV8801 / MM7055
B&W 7er Serie 5.1
(Hartmut Haake)
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