Guillermo del Toro hat bereits vor 15 Jahren seine Adaption von „Hellboy“ mit Ron Perlman in der Hauptrolle in die Kinos gebracht und dazu vier Jahre später, wegen des großen Erfolges, eine starke Fortsetzung produziert, die die Begeisterung der Fans noch steigern konnte. Auch wenn diese lange nach einem weiteren Sequel forderten, blieb es allerdings ruhig. Doch dann gab es ein neues Lebenszeichen, aber nicht, wie von vielen erwartet von del Toro, sondern überraschenderweise von Neil Marshall („Game of Thrones“, „The Descent“) auf dem Regiestuhl und mit David Harbour (Stranger Things) in der Hauptrolle. Nun erscheint „Hellboy – Call of Darkness“ auch hierzulande auf DVD, Blu-ray und 4K UHD Blu-ray auf dem Markt.
Story:
Wenn es darum geht das Böse zu besiegen, dann ist der Halbdämon Hellboy (David Harbour)! der richtige Mann. Ausgestattet mit seinem immer scharfen Schwert, seiner legendären Eisenfaust und natürlich den glutroten Hörnern, ist er zu allem bereit. Und das muss er auch, denn die mächtige Hexe Nimue (Milla Jovovich) und das Monster Gruagach haben sich mit einer ganzen Reihe mythischer Wesen zusammengetan, um Tod und Zerstörung über die Welt der Menschen zu bringen. Und so begibt sich Hellboy zusammen mit seine Mitstreiter Anna (Sasha Lane) und Ben (Daniel Dae Kim) auf eine besonders apokalyptische Mission. Nimue hat es dabei auf Hellboy abgesehen, denn genau ihn brauchen sie, um ihr Ziel zu erreichen. Einst war Hellboy dafür bestimmt, den Weltuntergang zu starten, doch sein Ziehvater Professor Broom (Ian McShane) hat ihn gerettet und auf die Seite der Guten gebracht, wo Hellboy als Spezial-Agent gegen die Monster kämpft. Nun bekommt er von Broom den Auftrag Nimue auszuschalten, denn diese lässt auf dem Weg zu ihrem Ziel eine Schneise der Verwüstung hinter sich. Kann Hellboy und seine Freunde die Hexe aufhalten?
Als Fan der Guillermo del Toro Verfilmungen der Comics von Mike Mignola ist es natürlich eine Umgewöhnung an die vielen neuen Elemente, denn Marshall hat nicht nur die Figur, sondern die komplette Optik anders ausgelegt, auch wenn dennoch deutlich wird, dass beide Interpretationen der Comic Verfilmungen eine gemeinsame Basis haben.
Am deutlichsten wird hierbei das Fehlen von Abe Sapien und Liz Sherman bemerkbar, denn diese beiden Figuren hatte man in den del Toro Adaptionen doch irgendwie mit lieb gewonnen. Aber das schmälert dennoch nicht die Marshall Version, denn irgendwie hat sein „Hellboy – Call of Darkness“ auch seine Reize, auch wenn der Film sowohl an den Kinokassen als auch bei der Kritik gewaltig gefloppt ist. Das kann ich allerdings nicht ganz so wirklich nachvollziehen, denn auch wenn „Hellboy – Call of Darkness“ kein Highlight ist und del Toro die Leinwandadaption meiner Ansicht nach definitiv besser hinbekommen hat, hat der vorliegende Film trotz einiger nicht so gelungener Elemente seine Daseinsberechtigung. Alleine schon die derberen Action Anteile, die deutlich blutiger ausgefallen sind (besonders in der letzten Hälfte des Films), dürften Fans der Comic Reihe besser gefallen. Ein Wermutstropfen ist allerdings die nicht ganz ausgegorene Story, denn abgesehen von der Tatsache, dass der Film irgendwie hektisch wirkt, sind auch manche Darstellungen etwas trashig, was das Niveau leider senkt.
Neben David Harbour in der Hauptrolle als Hellboy sind des weiteren Milla Jovovich („Resident-Evil“-Reihe, „Das fünfte Element“) als bitterböse Hexe Nimue, Ian McShane („American Gods“, „John Wick 1-3“) als Professor Trevor „Broom” Bruttenholm, Daniel Dae Kim („Hawaii Five-O“) als Ben Daimio, Sasha Lane („American Honey“) als Alice Monaghan und Thomas Haden Church („Spider-Man 3“, „Einfach zu haben“) in einer kurzen Nebenrolle als Nazijäger Lobster Johnson zu sehen.
Auch wenn das Finale des Films auf eine Fortsetzung anspielt, ist es aufgrund des mangelnden Erfolges wohl extrem unwahrscheinlich, dass man sich noch einmal an ein weiteres Sequel setzen wird. Aber mal schauen, vielleicht bekommt ja doch Guillermo del Toro den Zuschlag für einen dritten Teil seiner Reihe.
P.S. Ach ja, den Abspann abwarten…
Bild Full HD:
Der Film schaut auf der regulären Full HD Blu-ray bereits richtig gut aus, auch wenn hier und da ein paar kleinere Beeinträchtigungen nicht von der Hand zu weisen sind. So ist etwa der Schwarzwert nicht wirklich optimal und auch die Detailzeichnung nicht perfekt. Dennoch liegen im Rahmen der Möglichkeiten wirklich sehr gute Schärfewerte vor und auch die Farben sind in Berücksichtigung der eingesetzten Stilmittel und Farbfilter kräftig und natürlich bei sehr guter Sättigung. Die Kontrastwerte sind gutklassig, könnten aber etwas ausgewogener sein.
Bild 4K UHD:
Gedreht mit digitalen Arri Alexa Mini und Arri Alexa SXT Kameras in einer Auflösung von 3,4 K wobei das Digital Intermediate in 4K angefertigt wurde. Das macht sich sehr deutlich bemerkbar, denn in Vergleich mit der regulären Full HD Blu-ray zeichnet sich alleine schon bei der Schärfe ein deutlicher Mehrwert ab. HDR10 bietet zwar nicht ganz die erhoffte Steigerung aber bei Dolby Vision wird dann doch deutlich, dass die 4K UHD Disc die Nase vorn hat, denn die Schwarzwerte sind hier anstandslos und liefern ein sattes Schwarz ab. Das macht sich letztendlich auch bei der Plastizität bemerkbar, die hier eine tolle visuelle Räumlichkeit ermöglicht. Wer den Film in bestmöglicher Bildqualität sehen möchte kommt um die 4K UHD Fassung nicht herum.
Ton:
Sowohl die reguläre Blu-ray Disc als auch die Ultra HD Blu-ray verfügen über eine deutsche und englische Dolby Atmos Tonspur, wobei der Core dabei eine Dolby True HD 7.1 Spur beinhaltet. Die Qualität bei beiden Discs ist logischerweise identisch. Identisch sehr gut möchte man sagen, denn es gibt nicht viel zu bemängeln bei der Abmischung. Lediglich die Dynamik könnte gerne noch etwas umfangreicher sein. Aber abgesehen davon ist der Ton sowohl in der Synchro Fassung als auch beim O-Ton wirklich hervorragend. Die Bass Wiedergabe etwa liefert eine schöne prägnant kräftige LFE Wiedergabe, so dass der Subwoofer ausgezeichnet gefordert wird. Auch die Surround Effekte sind erstklassig und sorgen für eine wunderbare Räumlichkeit im Heimkino. Die Direktionalität ist dabei ohne Fehl und Tadel und sehr gut aufgelöst. Die Transparenz bietet ebenfalls keinen Grund zur Gnade, so dass auch in actionreicheren Szenen die Dialoge stets klar verständlich bleiben.
Ausstattung:
- Tales of the wild hunt: Hellboy Reborn
- Deleted Scenes
- Previsualizations
- Featurettes
Das Bonusmaterial liest sich zwar recht übersichtlich, umfasst aber dennoch eine Spielzeit von knapp anderthalb Stunden. Neben einiges entfernten Szenen und kürzeren Beiträgen ist es gerade das dreiteilige Featurette: „Tales of the wild hunt: Hellboy Reborn“ mit seinen knapp 70 Minuten, das für Fans interessant sein dürfte. Sämtliche Beiträge liegen dabei in HD und deutsch untertitelt vor. Auf ein Wendecover wurde leider verzichtet.
Testgeräte:
TV: LG 65SJ800V
Player: Panasonic DMP-UB900EGK
AV-Receiver: Denon AVR-1312
Lautsprecher: Front: Dali Zensor 5 & Dali Vocal / Rear: Dali Zensor 1
(Sascha Hennenberger)
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