Ende Januar 2022 kam der Film „Hard Hit“ auf Blu-ray, DVD, Digital und im Mediabook als Collectors Edition in den Handel und wir haben das Review dazu:
Story
Der Bankmanager Sung-gyu ist auf dem Weg zur Arbeit. Im Gepäck hat er seine Tochter und seinen Sohn, die er vorab an der Schule abliefern will. Plötzlich klingelt ein Handy im Auto, nicht seines, er nimmt ab und ist entsetzt. Der anonyme Anrufer teilt ihm mit, unter seinem Autositz befindet sich eine Bombe. Sollte er oder die Kinder versuchen den Wagen zu verlassen, wird sie hochgehen. Der Anrufer fordert eine hohe Geldsumme, verängstigt und mit zeitlich wenig Spielraum, versucht Sung-gyu das Geld zu besorgen. Das gestaltet sich allerdings genauso schwierig wie erwartet, der Druck des Erpressers wächst und die Probleme scheinen nur größer zu werden. Denn, als sein Sohn im Auto verletzt wird, beginnt für Sung-gyu die Uhr noch schneller zu ticken.
Eindruck
Regie bei „Hard Hit“ führte Kim Chang-ju und inszenierte einen Thriller nach bekanntem Muster. Die Story eines unbekannten Anrufers oder auch die Situation, gefangen in einem Auto ist natürlich nicht neu. Daher steht und fällt die Geschichte, mit ihren Ideen, Wendungen und selbstverständlich den Darstellern.
Jo Woo-jin (Sung-gyu) und Ji Chang-wook (Anrufer) liefern eine gute Vorstellung. Gerade Jo Woo-jin spielt den Banker, der bis dato ein wohl behütetes und sorgenfreies Leben genoss, eindrucksvoll. Seine Figur wird gekonnt eingeführt, Sung-gyu hat sein Leben im Griff und alles unter Kontrolle. Bis dann das fremde Handy in seinem Auto klingelt und der Alptraum beginnt. Zunehmend merkt man, wie seine souveräne Hülle Risse bekommt und er verzweifelt dagegen ankämpft, Herr der Situation zu bleiben.
Das städtische Umfeld in der Story wird gut genutzt, neben dem bedrohlichen Szenario innerhalb des Autos, liefern die beengten Straßen der Stadt ebenfalls eine beklemmende Wirkung. Verantwortlich dafür ist auch die gelungene Kameraarbeit, ob Close-ups innerhalb des Autos, oder actionreiche Szenen, all das ist bestens eingefangen und generiert eine passende Dynamik.
Fazit, „Hard Hit“ bedient sich storytechnisch, wie angedeutet, aus bekannten Gefilden. Parallelen zu Filmen wie „Nicht auflegen!“ oder „Speed“ sind nicht zu übersehen. Jedoch gelingt es dem Regisseur, den Zuschauer mit der bekannten Thematik erneut zu fesseln. Er führt seine Figuren kurz und knapp ein, um sie dann rasant ins Chaos zu stürzen. Spätestens nach dem unbekannten Anrufer, steigt nicht nur der Puls bei Sung-gyu. Auch der Zuschauer wird abgeholt und fiebert nun mit den drei Insassen, in ihrer fahrenden Bombe mit. Die ruhigeren Momente in „Hard Hit“ bieten etwas Verschnaufpause und bringen uns die Figuren näher. In den wohldosierten Actionszenen, welche abwechslungsreich und optisch eindrucksvoll inszeniert wurden, bangt man stetig um das Wohlergehen der drei mit.
Zwar erscheinen ein paar Szenen zu dramatisch und leicht übertrieben, das gehört aber irgendwie zu diesem Genre dazu. Selten wundert man sich als Zuschauer über eine derartige Szene, weil einen die flotte Inszenierung stetig mitreißt. Somit sollte man den Film nicht zu analytisch betrachten, dann findet man schon ein paar Ungereimtheiten. Daneben zeigen Sung-gyu und seine Kinder, gefangen in dem Auto, ihre wachsende Angst sehr imposant. Das funktioniert auch deshalb gut, weil Sung-gyu hier nicht zum Helden mutiert, seine Figur bleibt greifbar für den Zuschauer. Der Nervenkitzel entsteht mehr durch die Sorge um die Kinder und der Versuch des Vaters, ihnen das Gefühl zu geben, dass alles gut enden wird.
In „Hard Hit“ dominiert das klaustrophobische Spiel innerhalb des Wagens, als Zuschauer hat man häufig das Gefühl, ebenfalls in dem Auto zu sitzen. Die Furcht vor dem Hochgehen der Autobombe ist immer präsent, verfeinert wird das Ganze mit einer spannenden Autoverfolgungsjagd und einigen anderen packenden Szenen, auf die ich aus Spoilergründen natürlich nicht weiter eingehen werde. Straff und fesselnd inszeniert, bekommt man mit „Hard Hit“ einen unterhaltsamen Thriller. Zwar gibt er dem Genre keinen neuen Impuls, versteht es aber, das bewährte Konzept mit ein paar guten Ideen zu bereichern.
Bild
Das Bild der Blu-ray überzeugt auf ganzer Linie, die Schärfe ist tadellos, selten gibt es hier Ausreißer. Und wenn, sind diese stilistisch beabsichtigt. Farblich erscheint alles recht kräftig und ausgewogen, zeigt aber auch eine recht fahle Grundstimmung im Bild. Dennoch bleiben die Gesichter der Akteure recht natürlich, genauso wie die restliche Kulisse. Der Schwarzwert ist gut und bietet wenig Anlass zur Kritik. Dasselbe gilt auch für den Kontrast. Insgesamt ein beeindruckendes Bild, das kaum Schwächen offenbart.
Ton
Die DTS-HD MA5.1 Tonspur kann man ebenfalls hervorheben. In den ruhigen Szenen dominieren die kristallklaren Dialoge und die Rears werden dezent mit Umgebungsgeräuschen gefüttert. Natürlich beanspruchen die Actionszenen dagegen das komplette Boxenset, der Subwoofer bekommt ebenfalls ordentlich Arbeit. Eine gelungene Abmischung, so wie es bei dieser Art Film sein sollte, so werden die Actionsequenzen druckvoll in den Raum befördert. Die Effekte erklingen dynamisch und versetzen einen mitten ins Geschehen.
Extras
- Making-Of
- Trailer
Testequipment
JVC DLA-X35
SONY KD-77AG9
Panasonic DMP UB704
Marantz AV8801 / MM7055
B&W 7er Serie 5.1
Hier erhältlich:
- Hard Hit (Blu-ray)
- Hard Hit (Blu-ray) Collectors Edition im Mediabook
- Hard Hit (DVD)
- Hard Hit (Digital)
(Hartmut Haake)
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