Am 7. April 2022 kommt „Happy Family 2″ auf Blu-ray und DVD in den Handel und wir haben schon jetzt das Review dazu:
„Die sympathischen Wünschmanns aus deutschem Lande sind zurück“
Nachdem Regisseur Holger Tappe („Urmel aus dem Eis“, „Konferenz der Tiere“) bereits 2017 mit „Happy Family“ bewies, dass auch Deutschland gute Animationsfilme produzieren kann, war es nur eine Frage der Zeit, bis ein neuer Teil mit dem simplen Titel „Happy Family 2“ nach einem Drehbuch von David Safier und Kirstie Falkous nachgeschoben wurde. Da bereits der Erstling unter 3D-Fans enorm gut ankam, spendierte Herausgeber Warner Home Video freundlicherweise neben der DVD und der Blu-ray Disc ebenfalls eine 3D-Version, die gleich in die 2D-Blu-ray-Version integriert wurde. Soll heißen: die Blu-ray Disc ist in 2D UND in 3D abspielbar, sofern man über das nötige Equipment verfügt. Endlich denkt mal jemand an neues Futter für die vielen hungrigen 3D-Fans da draußen. Die Redaktion von filme.de konnte sich den neuesten Animationsspaß aus dem Hause Warner genauestens ansehen und verrät, wie gut der Film und auch die technische Präsentation der Blu-ray Disc ausfielen.
STORY:
Baba Yaga und Renfield stehen kurz vor ihrer Vermählung, als sie von der jungen Monsterjägerin Mila Starr entführt werden. Da die beiden mittlerweile ein fester Bestandteil der Familie Wünschmann sind, wollen sie sie natürlich retten – doch als normale Familie wird es ihnen nicht gelingen. Daher verwandeln sie sich erneut in Monster und nehmen die Verfolgung auf. Inzwischen hat Mila sich schon das nächste Monster ausgesucht, welches es zu entführen gilt. So jagt die Familie rund um den ganzen Globus um nicht nur die verschollenen Monster zu retten, sondern auch Mila beziehungsweise ihre ach so perfekten Eltern vor weiteren Entführungen abzuhalten.
EINDRUCK:
Zu allererst: man muss Teil 1 nicht gesehen haben, um bei „Happy Family 2“ seinen Spaß haben zu können. Die Charaktere werden rasant eingeführt und ehe man sich versieht, ist man schon mittendrin im neuesten Abenteuer dieser „Happy-Monster-Familie“. Nachdem die sympathischen Wünschmanns Dracula einfrieren und den Fluch (vorerst) brechen konnten, kämpfen sie anfangs erneut mit dem ganz normalen Familienchaos, mit dem sich jeder mehr oder weniger selbst identifizieren kann, bis es zur bereits erwähnten Entführung kommt. „Happy Family 2“ beginnt wieder mit Dracula, aber nur, weil Mila den gesamten Planeten erkundet um Monster zu fangen und sie anschließend für einen unbekannten Zweck einzusetzen.
Die junge Mila ist ein kleines Genie mit High-Tech Ausrüstung und als sie die Hochzeit von Baba Yaga und Draculas altem Handlanger Renfield crasht, macht sie sich damit natürlich sofort Feinde, allen voran Max. Dieser verwandelt sich (und seine Liebsten) wie bereits im ersten Teil in Monster. Dieses Mal allerdings mithilfe eines Fluchsteins, den Baba Yaga ihm gab. Max wird schließlich wieder zum Werwolf, seine Schwester zur Mumie, seine Mutter zum Vampir und sein Vater Frank schlüpft erneut in die Rolle von Frankensteins Monster.
Mit neuen Monsterkräften und mit Baba Yagas Stein, der sie überall hin transportieren kann, folgen sie den Spuren der monsterjagenden Mila auf der ganzen Welt. Unter anderem in pikante Orte wie in die Heimat des Yetis oder zum Loch Ness-Monster, in der Hoffnung, ihre Familie zu retten und sich dann wieder in ihre menschliche Form zu versetzen.
Die Animationen sind noch eine Spur geschmeidiger als sie es bereits im Erstling waren. Auch Details gibt es mehr zu entdecken. Verstecken braucht sich die Produktion aus heimischen Gefilden vor der großen Konkurrenz aus Hollywood freilich nicht. Vor allem dann nicht, wenn es um Disney/Pixar geht, die wie im heurigen Jahr bei den Oscars (fast) mit sich selbst konkurrieren mussten. Vor allem die Charaktermodelle sind gespickt mit charmanten Details welche mit der flotten Inszenierung den Film sehr hochwertig erscheinen lassen. An die großen Disney-, Sony- und Dreamworks-Vorbilder kommt der Film in Punkto Technik zwar nicht ganz heran, viel fehlt aber nicht mehr, um mit ihnen auf Augenhöhe zu sein.
Klar, die vorhersehbare Story besitzt nicht wirklich viel Tiefgang. Gerade so viel, dass sich die jüngsten über die farbenfrohen Slapstick-Einlagen amüsieren und die älteren sich über den ein oder anderen Wortwitz erfreuen können. Die Prämisse der Andersartigkeit ist uns ohnehin allen vertraut, egal ob wir nun Werwölfe, Mumien oder einfach nur Menschen sind – dennoch schön, wenn dieses Thema, mal mehr und mal weniger, zwischen den Zeilen angesprochen wird. „Happy Family 2“ zeigt den Kampf zwischen der unvollkommensten Familie der Welt und der angeblich perfektesten. Wer es schafft, wen zu übertreffen, macht die Geschichte interessant, abenteuerlich und fesselnd zugleich.
BILD:
Wie bei einem aktuellen Animationsfilm nicht anders zu erwarten, macht das Bild im Ansichtsverhältnis 2,39:1 eine hervorragende Figur und bietet ein angenehm scharfes Full-HD-Erlebnis. Bei diesem CGI-Animationsabenteuer aus Deutschland werden dem Zuschauer neben vielen und abwechslungsreichen Schauplätzen schöne Details wie einzelne Haare und sogar Fussel an den Kleidungen der Protagonisten präsentiert.
Die Animationen können sich ebenfalls sehen lassen und wenn Papa Wünschmann zu Beginn wie ein Irrer mit dem Auto durch den Berufsverkehr rast, kann man sich einfach nicht genug satt sehen, wie viele detaillierte Objekte in ein Bild passen. Die Farben werden gut saturiert dargestellt und fügen sich gut zum Look des Films ein. Der toll gewählte Kontrast und der (meist) satte Schwarzwert können, genauso wie die fast schon dreidimensionale Plastizität, den ganzen Film hindurch überzeugen. Ab und an schleichen sich zwar etwas weichere Abschnitte am Bildrand ein, dem tollen Bild tut dies aber keinen Abbruch, auch wenn noch minimal Luft nach oben herrscht.
Aufgrund fehlenden Equipments kann über die 3D Disc keine Auskunft gegeben werden, aber so viel ist klar: bereits Teil 1 hatte unter 3D-Fans für Furore gesorgt und bot schöne Pop-Outs und ein rundum plastisches sowie helles Bild. Da das Thema 3D von den Publishern sehr stiefmütterlich behandelt wird und Warner die 3D Fassung ohnehin als Draufgabe auf der 2D Blu-ray Disc integriert hat, nimmt man diese Veröffentlichung dankend an. Ich lehne mich mal etwas aus dem Fenster und behaupte, dass 3D-Fans sicher auch bei „Happy Family 2“ Grund zur Freude haben.
TON:
Deutsch Dolby Atmos
Deutsch DTS-HD MA 5.1
Deutsch (Hörfilmfassung für Blinde) DD 2.0
Englisch DTS-HD MA 5.1
Warner stattet dem Animationsspaß neben einer DTS-HD MA 5.1 sogar mit einer Dolby Atmos Spur aus, die obendrein sogar auf einem TrueHD Kern basiert. Sehr löblich. Aber nicht nur auf dem Papier klingt das wunderbar, sondern auch während des Films: Die Dialoge sind jederzeit klar zu verstehen, der passende Score verteilt sich schön über alle Lautsprecher und auch direktionale Effekte sind jederzeit klar zu orten. Es spielt sich ständig etwas auf den hinteren Kanälen ab womit man ein klasse Mittendrin-Gefühl bekommt.
Kommen wir zur 3D-Soundebene. Bereits in den ersten Minuten wird klar, dass sobald man Mila Starr und ihr „Raumschiff“ oder im weiteren Verlauf ihre Drohne sieht, man mit einem Überkopf-Sound rechnen kann. Sobald Mila dahergeflogen kommt, kann man dem Zischen des Schiffes oder das Surren der Rotorblätter im ganzen Raum folgen – klasse natürlich, wenn diese Sounds dann auch präzise von „Oben“ zu orten sind. Aber auch der Soundtrack wird immer wieder mal wieder auf die Heights übertragen, um so einen noch feineren Klangteppich zu erzeugen.
Auch dieses Mal werden die Wünschmanns von denselben professionellen Sprechern wie im Erstling gesprochen. Soll heißen: Hape Kerkeling als Dracula, Oliver Kalkofe als Renfield, Kate Winslets Stammsprecherin Ulrike Stürzmann als Emma Wünschmann, Brad Pitts Stammsprecher Tobias Meister als Frank Wünschmann und neu in der Truppe – Joko Winterscheidt als Maddoy Star. Da der Film erneut auch englisch synchronisiert wurde, können englischsprachige Filmfans den Film wieder den Stimmen von Jason Isaacs, Emily Watson, Nick Frost uvm. in der Rolle der Familie „Wishbone“ lauschen.
EXTRAS:
- Joko Winterscheidt und Oliver Kalkofe zum Film
- Musikvideo „Rollercoaster“ – Lutz Krajenski, Sharon Phillips
- Kinotrailer
- Kinotrailer 3D
Neben dem Kinotrailer und einem hippen Musikvideo hat es lediglich ein kurzes Video der beiden nebenberuflichen Synchronsprecher Joko Winterscheidt und Oliver Kalkofe auf die Disc geschafft. Allzu viel haben aber beide nicht zu sagen- weder im Film, noch im Bonusmaterial. An ein Wendecover ohne FSK 0 Flatschen wurde leider nicht gedacht.
FAZIT:
„Nichts und niemand ist perfekt!“ lautet die neue Botschaft der Familie Wünschmann – leider auch nicht die unterhaltsame aber vorhersehbare Story des aktuellsten Animationsfilms „Happy Family 2“. Dafür sind aber Bild und Ton der blauen Scheibe aus dem Hause Warner außerordentlich nahe an der Perfektion dran.
Testgeräte:
TV: LG OLED 55C8PLA
Player: Sony UBP X-700
AV-Receiver: Denon AVR X-1500 H
Center-Lautsprecher: Teufel Ultima UL 40 C Mk3
Front- und Surround-Lautsprecher: Teufel Motiv 6
Atmos-Lautsprecher: Teufel Reflekt (Front Height)
Hier erhältlich:
- Happy Family 2 (Blu-ray)
- Happy Family 2 (DVD)
- Happy Family 2 (Digital)
(Alexander Gabler)
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