Halloween Kills – Blu-ray Review | Universal Pictures

Halloween Kills Film 2021 Artikelbild

Am 24. Februar 2022 kommt „Halloween Kills“ auf DVD, Blu-ray und 4K UHD in den Handel und wir haben das Review dazu:

Story

Während die verletzte Laurie mit Karen und Allyson auf dem Weg ins Krankenhaus ist, sind alle in dem Glauben, Michael Myers verbrannt zu haben. Doch die Feuerwehr kommt ihnen entgegen und beginnt umgehend das Haus zu löschen, dieses wird den Einsatzkräften schnell zum Verhängnis. Als ein Feuerwehrmann einbricht und im Keller landet, bekommt er es gleich mit Michael zu tun. Der es aus dem brennenden Haus schafft und sofort die restlichen Feuerwehrmänner tötet. In der Stadt bleibt das Geschehen nicht unerhört, eine Bürgerwehr bildet sich, die Michael endgültig ins Jenseits schicken wollen. Aber auch die frisch operierte Laurie erfährt die schlechte Nachricht und ist entschlossen zu handeln. Doch Michael zieht erneut eine Blutspur durch Haddonfield und scheinbar kann ihn keiner stoppen.

Halloween Kills – Blu-ray Review Szenenbild

Eindruck

Regisseur David Gordon Green, der auch den Vorgänger von 2018 gedreht hat, inszeniert die Geschichte um Michael Meyers in „Halloween Kills“ weiter. Allerdings wurde kurz nach seinem ersten Halloween Film bekannt, dass es zwei Fortsetzungen geben wird. Mit Halloween Ends soll(te) es dann vorbei sein. Nun stellt sich die Frage, wie fällt der Film aus, bei dem jeder weiß, das große Finale kommt später?

Der Cast ist recht umfangreich ausgefallen, neben Jamie Lee Curtis (Laurie), Judy Greer (Karen) oder Andi Matichak (Allyson), gesellen sich viele neue Gesichter dazu. Wie zum Beispiel der Teenie Star der achtziger Anthony Michael Hall, bekannt aus „Die schrillen vier auf Achse“, „The Breakfast Club“ oder „L.I.S.A. der helle Wahnsinn“, der hier Tommy spielt, dessen Figur durch eine Rückblende aus den Achtzigern eingeführt wird.

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Die Herangehensweise von „Halloween Kills“ unterscheidet sich kaum von anderen Halloween Filmen, denn Michael ist nicht totzukriegen und mordet fleißig weiter. Die Fortsetzung überrascht allerdings mit dem Aspekt, dass Laurie fast keine Rolle spielt, dafür wird die Bürgerwehr stark in den Fokus gerückt. Ebenfalls Karen und Allyson entschließen sich, Michael zu stoppen. Die Inszenierung ist solide, die Kills recht blutig und der Film hat sich sein FSK 18 Logo redlich verdient. Übrigens ist auf der Blu-ray die Kinofassung und ein 3-minütig längerer Extended Cut, letzteren habe ich mir angeschaut.

Fazit, Halloween Kills macht es mir nicht leicht.

Freunde von blutigen Kills werden bedient, düster und schockierend ist es allerdings selten. Da sich hier und da ein paar bewusst (unfreiwillig) komische Kills dazugesellen, welche zu der bekannten Atmosphäre nicht so richtig passen. Auch wirkt vieles wie Stückwerk, fast wie ein Best-Off von Michael Meyers Tötungsszenen. Das liegt zum einen an der Vielzahl von Charakteren, die meist nur kurz eingeführt werden, um dann früher oder später das Zeitliche zu segnen. Hier baut der Film einfach zu viele Handlungsstränge auf, die kaum einen roten Faden in der Geschichte erkennen lassen.

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Auch sind viele Figuren zu arg überskizziert, politisch korrekt, oder genderfreundlich in Szene gesetzt und so verliert sich der Film in eine Aneinanderreihung von unterschiedlichen Menschen. Gerade dadurch entsteht kaum Stimmung, geschweige denn etwas Spannung, denn der Zuschauer findet hier einfach keine Bezugsperson. Einzig Laurie, Karen, Allyson und auch Officer Frank, erscheinen einigermaßen bodenständig. Die Ernsthaftigkeit ihrer Charaktere aus dem Vorgängerfilm transportieren sie ebenfalls in „Halloween Kills“, allerdings bekommen sie überwiegend zu wenig Screentime. Die Idee mit der Bürgerwehr ist im Ansatz gut, die Umsetzung, auch dank plump agierender Figuren, gelingt dagegen nicht.

„Halloween Kills“ hat Licht und Schatten. Es gibt tolle finstere Momente und wie angesprochen auch ein paar wirklich fiese Kills. Ebenfalls baut der Film häufig eine unbehagliche Stimmung auf, kann diese aber selten lange genug aufrecht halten, um den Zuschauer in seinen Bann zu ziehen. Insgesamt mangelt es daher an dem bekannten Nervenkitzel, hier entsteht kaum etwas Bedrohliches oder gar Beängstigendes, welches den Zuschauer packend durch den Film trägt. Er ist zu konventionell ausgefallen, bietet nichts Überraschendes oder gar Innovatives. Vielleicht war es aber auch etwas absehbar, einfach der Fluch des angekündigten dritten Teiles, welcher „Halloween Kills“ irgendwie seines Reizes beraubt.

Natürlich ist „Halloween Kills“ kein Totalausfall oder gar schlechter Film, unterhaltsam ist er auf eine Art schon. Denn wer sich für einen Halloween-Film entscheidet, weiß, was er bekommt. Eben nichts Tiefgründiges mit Oscar verdächtigen Drehbuch. Allerdings hat der Vorgänger definitiv vieles mehr richtig gemacht. So wurde unter anderem Michael gelungen in die heutige Zeit übertragen. Die Figuren um Laurie sind recht interessant konzipiert und wurden gut in Stellung gebracht. Das hat den Zuschauer abgeholt und ich fieberte beim ersten Teil wirklich bis zum Ende mit. In „Halloween Kills“ bleibt die Sympathie leider nur bei Laurie und ihrer restlichen Familie, der Rest ist quasi belanglos und nimmt dazu noch deutlich zu viel Zeit in Anspruch, sodass erst zum Ende hin, wenn Laurie aus dem Krankenbett aussteigt, endlich auch etwas Spannung aufkommt, obwohl sie beim Finale unbeteiligt ist. Für mich war es allerdings zu spät, auch der Schlussakt, erscheint recht seltsam und fast schon dokumentarisch.

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Der Film überzeugt zwar wie gesagt mit vielen Kills, die auch entsprechend blutig ausfallen, doch irgendwie sind es zu viele, sodass es einen nach einer Weile kaum noch schockiert. Das Ganze dann in Verbindung mit der unausgereiften Handlung, erzeugt meist nur ein blutiges Durcheinander. Irgendwie fühlt sich der Film wie Füllmaterial für das kommende Finale an. Nachdem gelungenen Vorgänger ist es ein relativ solider Mittelteil. Ich hoffe nun darauf, dass mich das bevorstehende Finale mehr umhaut, die Voraussetzung dafür ist gegeben.

„Halloween Kills“ ist ein gerade noch guter Slasher, mit leider zu wenig Horror und Struktur in der Geschichte. Trotz einer Vielzahl an guten Ansätzen, killt der Film seine Atmosphäre durch zu viel Blut und zu wenig durchgängiger Story, um den Zuschauer mitzureißen. Michael gibt jedenfalls alles, ob es für euch ausreicht, entscheidet ihr selbst.

Bild

„Halloween Kills“ spielt überwiegend im Dunkeln doch im Prinzip ist alles gut zu erkennen. Aber es gibt auch viele Szenen, in denen die Details absaufen, obwohl die finsteren Szenen durchaus aufgehellt erscheinen. Der Kontrast schwankt streckenweise, doch in den gut ausgeleuchteten Szenen überzeugt er trotz kleinerer Farbfilterspielereien dennoch. Der Schwarzwert passt sich an, mal satt, dann aber auch eher dunkelgrau. Farblich erscheint das Bild, bis auf den leichten Stilmitteleinsatz, sehr natürlich. Die Schärfe gefällt, ob Gesichter, Kleidung oder das Setting, es ist alles überwiegend gut abgebildet.

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Ton

Die Dolby Atmos Spur begeistert. Schon der Feuerwehreinsatz zu Beginn gibt uns eine gute Kostprobe davon, dass hier alle Lautsprecher im Set genutzt werden. Auch der Subwoofer steigt kräftig mit ein. Das Klangbild ist wirklich rundum gelungen. Ob Michaels Schritte, die Dialoge, Umgebungsgeräusche oder der elektrisierende Score, alles erklingt stimmig. Kurzum, eine glänzende Tonspur, die dynamisch aufspielt und raumfüllend abgemischt ist.

Extras

  • Gag Reel
  • Unveröffentlichte und erweiterte Szenen
  • Haddonfields offene Wunden
  • Das Killerteam
  • Diw Werte der Familie Strode
  • Die Veränderung von 1978
  • Die Macht der Angst
  • Audiokommentar zum Film mit Regisseur und Co-Autor David Gordon Green und den Stars Jamie Lee Curtis und Judy Greer

Testequipment
JVC DLA-X35
SONY KD-77AG9
Panasonic DMP UB704
Marantz AV8801 / MM7055
B&W 7er Serie 5.1

Hier erhältlich:

  • Halloween Kills (4K UHD)
  • Halloween Kills (4K UHD) im Steelbook
  • Halloween Kills (Blu-ray)
  • Halloween Kills (Blu-ray) im Steelbook
  • Halloween Kills (DVD)

(Hartmut Haake)
© Bilder und Trailer: Universal Pictures – Alle Rechte vorbehalten!

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