GESETZ DER RACHE – Directors Cut – Blu-ray Review – Steelbook | Constantin Film | 01.02.2020

Was haben Filme wie „Peppermint – Angel of Vengenance“, „96 Hours“, „The Crow – die Krähe“, „Death Wish – Ein Mann sieht rot“, die Marvel Serie (oder auch Film) „The Punisher“, „Death Sentence – Todesurteil“, das noch aktuelle Remake „Hard Powder“ mit Liam Neeson in der Hauptrolle oder der vorliegende (Directors Cut) „Gesetz der Rache“ gemeinsam? Im Subjet klar die Selbstjustiz und Rache aber als Ursache eindeutig: Wenn es an die Familie geht ist Sense.

Story:

Die Welt bricht für Clyde Shelton (Gerard Butler) zusammen, als seine Frau und Tochter bei einem Raubüberfall vor seinen Augen ermordet werden. Dabei überlebt er selbst nur schwer verletzt. Doch obwohl die beiden Täter gefasst werden, kommt der Haupttäter mit einer Haftstrafe von lediglich drei Jahren davon, da er mit dem Staatsanwalt Nick Rice (Jamie Foxx) einen fragwürdigen Deal eingegangen ist. Lediglich der andere Täter wird zum Tod verurteilt. Enttäuscht vom Justizsystem nimmt Shelton die Dinge selbst in die Hand und spielt dabei mit der Staatsanwaltschaft ein perfides Katz- und Maus Spiel.

Manchmal meint man, ob aus Vermessenheit oder Überheblichkeit, dass man einen Film schon kennt, wenn man die ersten 15 bis 30 Minuten gesehen hat. Die Kunst des Regisseurs (und auch Drehbuchautors) liegt letztendlich darin, einen eigentlich vorhersehbaren Film insoweit mit Überraschungen und Wendungen zu garnieren, dass man trotz eben der eigentlichen Berechenbarkeit doch bis zur letzten Sekunde sehr gut unterhalten wird. Darüber hinaus gilt als Basis für „Gesetz der Rache“ auch: Gerard Butler selbst hat Jura studiert und ist darüber hinaus ein Anhänger der Todesstrafe. Kein Wunder also, dass die Rolle des Clyde Shelton ihm sichtlich in der Darstellung viel Spaß bereitet hat. Naja, ursprünglich sollte er ja die Rolle des Staatsanwalts Nick Rice übernehmen, doch als Jamie Foxx darum gebeten hat, den Arm des Gesetzes zu übernehmen, hat sich Butler mit der Figur des trauernden und auf Rache sinnenden Familienvaters beschränkt. Das war tatsächlich ein absoluter Glücksgriff, denn der gebürtige Schotte spielt seine Rolle wirklich überzeugend. Ok, es ist nicht unbedingt Method Acting, was hier geboten wird, aber die innere Wut, die Schadenfreude, seine Darstellung, dass er der Herr der Lage ist und dass sich dabei überlegen fühlt, mit Nick Rice ein Katz- und Maus Spiel zu spielen, das nimmt man ihm voll ab.

Zum Film selbst:

Man kennt sie ja, die ganzen Rache Filme und man weiß schon im Vorhinein: Der (oder die) macht solange weiter, bis alle Verantwortlichen unter der Erde sind. Das ist hier auch nicht anders. Bei „Gesetz der Rache“ kommt aber entscheidend hinzu, dass zum einen die drakonisch, brutal dargestellten Vergeltungsmaßnahmen alleine schon polarisieren und den Film aus der Masse herausheben lassen und zum anderen man sich als Zuschauer immer wieder fragt, wie denn manche Elemente realisiert werden konnten. Und ja, man fragt sich auch, was jetzt wohl nun als nächstes kommt.

Von daher ist auch der um ca. zehn Minuten längere Directors Cut, der nun endlich auch komplett nachsynchronisiert im deutschsprachigen Raum vorliegt, definitiv einen Blick wert.

Bild:

Wer das bisherige Blu-ray Bild zur regulären Kinofassung von „Gesetz der Rache“ kennt, weiß auch, was qualitativ von der HD-Fassung des Director Cuts zu erwarten ist. Hatte ich das Bild damals als fast perfekt bezeichnet, werte ich das mittlerweile doch anders, ganz einfach aus dem Grund heraus, dass es heutzutage andere technische Möglichkeiten gibt und man einfach auch weitaus bessere Bilddarstellungen gesehen hat. Dessen ungeachtet ist die Schärfe und auch die Durchzeichnung nach wie vor sehr gut. Es macht sich aber doch bemerkbar, dass der Schwarzwert nicht durch die Bank weg top ist, sondern auch hier und da schwächelt. Dazu ist auch der Kontrastwert lediglich gut und lässt stellenweise an Plastizität missen. Die Farben bleiben aber im Rahmen der Darstellung natürlich und auch von unerwünschten Beeinträchtigungen wie Kompressionsspuren oder ähnlichem bleibt man verschont.

Ton:

Der Ton liegt – wie aus dem Hause Constantin nicht anders gewohnt – in DTS-HD High Resolution 5.1 vor. Das ist beileibe keine schlechte Ausgangslage, denn nach wie vor ist es ein absoluter Irrglaube, dass eine komprimierte Tonspur per se schlecht wäre. Tatsächlich ist die hier vorherrschende Tonqualität wirklich gut und überzeugend. Die Dynamik bietet einen guten Umfang, könnte aber noch natürlicher sein. Auch die Direktionalität bietet keinen Grund zur Klage, da Surroundeffekte sehr gut aufgelöst weiträumig wiedergegeben werden. Lediglich die Bässe könnten gerne noch mehr Tiefdruck haben. Zwar steht der Subwoofer nicht untätig in der Ecke, aber bei manchen Effekten könnte noch mehr Wumms kommen.

Ausstattung:

• Director“s Cut (Komplett Nachsynchronisiert)
• Audiokommentar mit den Produzenten Lucas Foster und Alan Siegel
• Das Rechtssystem (ca. 6 Min.)
• Making of „Law in Black an White“ (ca. 15 Min.)
• Die Entwicklung der visuellen Effekte (ca. 7 Min.)
• Blick hinter die Kulissen (ca. 15 Min.)
• Interviews (ca. 12 Min.)
• Darsteller-Infos

(Sascha Hennenberger)

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