Die Anime-Serie „Gamers!: Vol. 1” ist seit dem 06. August 2020 auf DVD und Blu-ray erhältlich und hier gibt es das Review:
Wer kennt sie nicht, die Videospiel Nerds, dessen Highlight es ist, täglich an der Konsole, am Handheld, PC, Tablet oder Smartphone zu zocken. Das Thema Videospiele war schon oft Thema in Filmen und Serien, wie zum Beispiel die Kultfilme „Tron“ oder „WarGames“. Auch bei den Animes sollte das Thema auftauchen, basierend auf der gleichnamigen Jugendromanreihe und Manga Reihe erschien 2017 die zwölfteilige Reihe „Gamers!“ Wie man an unseren Game-Reviews erkennen kann, gibt es auch auf der Filme.de Seite diverse Videospielfans, deswegen waren wir natürlich auch recht neugierig, wie die Anime-Serie ist. Zu unserem Glück bringt Kazé Anime die Serie „Gamers“ aufgeteilt in drei Volumes bei uns auf Blu-ray raus. Wir durften Volume 1 für euch testen und können euch sagen, ob die Serie das Gamer Herz höherschlagen lässt und doch nur was für extreme Nerds ist.
Story:
Keita liebt Videospiele über alles und weil sich bei ihm um nichts anderes dreht, wird er von seinen Mitschülern kaum beachtet. Dies ändert sich, als Karen eines der hübschesten Mädchen der Schule ihn bittet, ihrem Videospiel Club beizutreten und Keita nach dem ersten „Probetraining“ ablehnt, weil ihm der Club zu extrem war. Nicht nur, dass seine Mitschüler sich fragen, wer der Junge ist, der „Nein“ zu Karen sagt, Karen will Keita nun mehr denn je. Chaos ist vorprogrammiert.
Eindruck:
Volume 1 besteht aus vier Folgen zu je 24 Minuten und ist durchgängig erzählt. In den ersten drei Folgen dreht es sich darum, die unzähligen Charaktere, die Beziehungen zueinander und das Grundszenario vorzustellen, dadurch kann leider erst mal noch kein intensives Mitfiebern oder viel Spannung entstehen, sprich, man lässt sich bei „Gamers!“ schon etwas Zeit, wodurch während der ersten drei Folgen schon ein paar leichte Längen entstehen können. Erst mit der vierten Folge geht dann mehr oder weniger die Story richtig los, aber dann ist es natürlich so, kaum wird es richtig interessant, ist Volume 1 dann auch schon beendet.
„Gamers!“ selbst ist eine Romantic-Comedy-Serie, nur halt mit Spiele-Nerds mit entsprechend allen möglichen, aber ich muss auch sagen, auch sehr witzigen Klischees, die stellenweise schon etwas an „Big Bang Theory“ erinnern, gleichzeitig auch wie bei „Big Bang Theory“ mit mehreren parallellaufenden Storylines. Die Charaktere, die vom Typ her nicht unterschiedlicher sein könnten, hat man mit ihrer total verrückten Leidenschaft für Videospiele direkt gern und die verschiedenen Videospiele erkennt man auf seine Art wieder, da diese tolle Homages an bekannte Videospiele sind. Aber das Zocken der Spiele ist eigentlich Nebensache, wobei natürlich die Videospielleidenschaft in den Dialogen stets rüberkommt, hier sind klar die etwas verrückte Love Stories im Vordergrund. Hier wird natürlich toll mit dem Klischee gespielt, dass man das will, was man nicht kriegen kann und entsprechend mehr und mehr durchdreht und gleichzeitig dann auch total unbeholfen ist, um seine Gefühle zum Ausdruck zu bringen. Die Comedy ist natürlich typisch japanisch recht over the top, wobei dies durch die deutsche Synchro noch gefördert wird. Beim japanischen Ton kommt der Film schon ernster rüber.
Auch wenn der Humor schon etwas verrückt ist, die unbeholfene Lovestory unter Teenie Nerds kommt schon recht authentisch rüber, so mal selbst als Nerd gesprochen, kann man sich da recht gut wiederfinden. Vor allem während der vierten Folge, mit der „Gamers!“, nennen wir es mal, „bodenständiger“ wird, erinnert es ein bisschen auch an ein unbeholfenes erstes Date, wodurch es mir schon ein klassisches Feel Good Feeling sorgte und mir ein Grinsen auf dem Gesicht zauberte. Aber gerade wie bereits erwähnt, in dem Moment, wo es richtig interessant wurde, war Volume 1 dann auch wieder vorbei.
Die Animationen sind ganz hochwertig in Szene gesetzt und trotz vieler Charaktere kann man jeden wunderbar zuordnen und dank gutem Design auch gut unterscheiden, wer wie zu wem gehört, ohne auf irgendeine Art die Übersicht zu verlieren.
Bild:
Das Bild ist sehr gut, schöne Farben, keinerlei Filmkorn, Grieseln, Rauschen oder Artefaktbildung. Unschärfen sind auch nicht zu sehen. Hier hat Kazé Anime wie gewohnt eine sehr gute Bildqualität abgeliefert.
Ton:
Der deutsche und der japanische Ton liegen in Dolby Digital 2.0 vor. Rauschen gibt es nicht, Kraft ist okay aber großartig Details gibt es nicht, auch gibt es natürlich kein Raumklang. Leider wie so oft bei Anime Serien.
In Sachen Synchro sorgen die Stimmen wie bereits erwähnt für eine verschiedene Atmosphäre. Der japanische Ton wirkt durch eine andere Stimmfarbe und Art und Weise zu sprechen ernster, während beim deutschen Ton es mehr in Richtung Comedy geht. Stimmlich also sehr unterschiedlich, was jetzt besser ist, naja das ist dann Geschmackssache.
Extras:
- Trailer
- Credits
Das Bonusmaterial hat leider mal wieder nicht so viel zu bieten und wie bei Animes leider nur Standard, Trailer und Credits. Wie üblich für Bonusmaterial Fans einfach zu wenig.
Fazit:
An sich ist Volume 1 von „Gamers!“ ein recht witziger Start einer nerdiger Lovestory mit sehr sympathischen Charakteren. Aber leider auch mit dem Problem, dass man schon ein paar Folgen braucht, bis die Serie an Fahrt gewinnt und dann in dem Moment, wo es richtig interessant wird, auch schon vorbei ist, weswegen man am liebsten direkt mit Volume 2 loslegen möchte. Der Humor macht Laune, sodass man schon durchgängig Spaß mit Volume 1 bekommt, nur in Sachen Spannung und Mitfiebern hätte etwas schneller loslegen müssen, dadurch haben die ersten drei Folgen trotz Spaßfaktor schon leichte Längen.
(Pierre Schulte)
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