Einführung:
1983 schrieb Stephen King den Roman: Friedhof der Kuscheltiere (im Original: Pet Sematary), dieser erschien 1985 erstmals in deutscher Sprache. 1989 wurde Kings Roman dann auch schon verfilmt. Diese Verfilmung zog 1992 auch noch eine Fortsetzung nach sich. Nach der doch recht mittelmäßigen BD Veröffentlichung des Kuscheltierfriedhofs vor einigen Jahren, präsentiert uns Paramount nun eine frisch gemasterte Version. Was auch daran liegen dürfte, dass fast zeitgleich das 2019er Remake in die Kinos gekommen ist. Nichtsdestotrotz ist es immer schön zu sehen, wenn auch Titel aus dem Backkatalog der Studios neu überarbeitet erscheinen.
Story:
Dr. Louis Creed zieht mit Kind, Kegel und der Hauskatze Church nach Maine, um dort in Ludlow die Stelle des Krankenstationsleiters der Universität zu besetzen. Kaum im neuen Heim angekommen, offenbart sich eine der Gefahren der Gegend: die Landstraße, die direkt an ihrem Haus vorbeiführt. Ohne Rücksicht auf Verluste brettern die Trucker mit ihren Tanklastzügen an den Häusern vorbei. Dort lernen sie auch ihren Nachbarn Jud Crandall (Fred Gwyne bekannt aus der Serie The Munsters, in der Rolle des Hermann Munster) kennen, der gerade noch verhindern kann, das Gage, der kleine Sohn, von einem Truck überrollt wird. Die Familie lebt sich schnell ein und es entwickelt sich eine Freundschaft zwischen den Creeds und Jud Crandall. Dieser zeigt der Familie noch den nahe gelegenen Tierfriedhof, auf welchem die Opfer der rasenden Trucker liegen.
Louis beginnt seinen Dienst auf der Krankenstation und wird gleich mit einem Unfallopfer, Victor Pascow konfrontiert. Victor wurde von einem Lastwagen beim joggen angefahren und erliegt noch während den Rettungsversuchen seinen Verletzungen. Trotz des eingetretenen Todes, fährt Victor nochmals vom Behandlungstisch hoch und warnt Louis vor dem Tierfriedhof. Seit diesem Zeitpunkt erscheint er Louis immer wieder und spricht Warnungen aus, die Louis nicht zu deuten weiß. Trotz der Warnung Juds, kommt es wie es kommen muss, der Kater der Familie, Church wird totgefahren. Louis weiß nicht wie er seiner Tochter beibringen soll, dass ihre Katze tot ist. Auch Jud lässt das keine Ruhe und so verrät er Louis ein Geheimnis, das sich hinter dem Tierfriedhof befindet. Eine alte Begräbnisstätte der Micmac-Indianer, der Legende nach soll diese verflucht sein, denn was dort tot begraben wird, kehrt lebendig zurück.
Ungeachtet dessen, das Louis denkt, das Jud einem Hirngespinst erlegen ist, begräbt er den Kater trotzdem dort… was soll schon groß passieren. Doch Tags drauf, traut er seinen Augen kaum, Church ist zurück. Der Kater stinkt zwar wie die Pest, aber er lebt. Doch irgendwie scheint er auf eine beunruhigende Art verändert zu sein. Das Schicksal meint es nicht gut mit den Creeds, wenige Tage später, wird auch Gage von einem Lastwagen erfasst und stirbt. Bei all der Trauer erzählt Jud, Louis trotzdem davon, dass schon mal jemand versucht hat, einen Menschen zurück zu bringen, aber das was zurück kam nicht mehr menschlich war. Dabei warnt er ihn eindringlich davor, auch nur an den Tierfriedhof zu denken. Im Nachhinein erkennt Jud wie töricht es war, überhaupt von dem Tierfriedhof angefangen zu haben. Das alles hält Louis aber nicht davon ab. Seine Entscheidung ist gefallen. Nachdem er seine Frau und Tochter zu seinen Schwiegereltern geschickt hat, beginnt er seinen wahnsinnigen Plan in die Tat umzusetzen. Und tatsächlich kehrt Gage zurück und damit nimmt das Unheil seinen Lauf.
Bewertung:
1989 konnte ich den Film schon im Kino sehen und das unheilvolle Gefühl ist damals wie heute noch vorhanden. Der Film selbst nimmt sich die Zeit, die Charaktere einzuführen, etwas das ich heute sehr vermisse. Im Gegensatz zu heute wird man nicht gleich mit Jumpscares erschlagen, was nicht heißt, dass dieser keine zu bieten hätte, diese sind wohl dosiert vorhanden. Im Film selbst wird des öfteren mit surrealen Bildern und Einstellungen gearbeitet, die ein Unbehagen aufkommen lassen. Das Wissen um den Ort, die Erzählungen und Warnungen des immer wieder erscheinenden Victor Pascow, der von den Toten zurückgekehrte Kater, Rachels Trauma, intensivieren das Unbehagen noch obendrein.
Im Showdown selbst werden ebenfalls nicht zu viele blutige Szenen eingesetzt, die die man sieht, reichen aber durchaus um ein schaudern über den Rücken laufen zu lassen. Auch heute gibt es immer noch zwei Szenen, bei denen sich mir alles zusammenzieht. Diese haben bei mir in ihrer Wirkung definitiv nichts eingebüßt. Das Ende selbst ist ebenfalls nicht Hollywood like, also weit entfernt von einem Happy End. Erschreckend finde ich selbst heute noch die Darstellung des kleinen Gage. Dieses kindliche und dann doch wieder animalisch verzerrte Gesicht oder besser Fratze (welche keinem CGI-Rechner entsprungen ist), wirkt selbst nach dieser langen Zeit, ziemlich verstörend auf mich. Es gibt auch noch einen netten Cameo Auftritt des Meister des Horrors, diesen muss ein Jeder aber selber finden.
Bezogen auf heutige Sehverhältnisse muss ich aber auch zugestehen, dass dieser Film, den geeichten Horrorfilm-Fan wohl nicht mehr von den Stühlen reißen wird. Zu viele Grenzen wurden zwischenzeitlich verschoben, zu viele Tabus gebrochen. Somit dürfte Friedhof der Kuscheltiere, im Vergleich zu heute eher wie ein handzahmer Stubentiger daherkommen. Dem unbedarften Zuschauer wiederum, dürfte die 1989er Version trotzdem noch den ein oder anderen Schauder über den Rücken jagen. Somit spreche ich diesen und all jenen die den Film damals schon gut fanden, sowie den Nostalgiefans, immer noch eine Empfehlung aus. Nicht mehr ganz so verstörend wie damals bei der Erstsichtung, aber immer noch solide und gruselig unterhaltsam. Dem eingefleischte Horrorfilm Fan von heute empfehle ich aber dann doch lieber zu aktuelleren Titeln zu greifen, um einer Enttäuschung vorzubeugen.
Bild:
Dass der Film nun doch schon rund 30 Jahre auf dem Buckel hat merkt man dem Bild so gut wie gar nicht an. Im Vergleich zur Erstauflage der Blu-ray sieht man einen unheimlich positiven Sprung nach vorne. Die Bildschärfe ist hervorragend, die Farben, Kontraste und Schwarzwerte fallen sehr gut aus. Das Filmkorn wurde sehr gut minimiert, ohne dem Bild einen zu glatt gebügelten Look zu verpassen. Einzig bei den Effektaufnahmen des „erscheinenden“ Victor Pascows merkt man, dass diese etwas weicher ausfallen, was aber der damaligen Technik geschuldet ist. Dies stört aber zu keinem Moment, zumindest wenn man den Film normal ansieht und nicht für ein Review sichtet. Da ich die Möglichkeit habe zwischen HDR und Dolby Vision umzuschalten, möchte ich noch kurz meine Eindrücke betreffend des UHD Bildes vermitteln. Das HDR Bild selbst ist etwas kühl und dunkel geraten, das Dolby Vision Bild hingegen, etwas heller und wärmer, was mir etwas besser gefallen hat. Da beim normalen HDR Bild, im Dunkeln doch einige Details verloren gingen, die man mit Dolby Vision wiederum sehen konnte.
Ton:
Es wurden etliche Tonspuren auf die UHD-Disk gepackt, da wären:
Deutsch – Dolby Digital 2.0, Englisch – DTS-HD Master Audio 5.1, Spanisch – Dolby Digital 2.0,
Spanisch (Südamerika) – Dolby Digital 2.0, Französisch – Dolby Digital 2.0, Italienisch – Dolby Digital 2.0
Japanisch – Dolby Digital 2.0, Portugiesisch – Dolby Digital 1.0, Russisch – Dolby Digital 5.1,
Tschechisch – Dolby Digital 2.0, Ungarisch – Dolby Digital 1.0.
Der deutsche Ton klingt durchweg gut, obwohl er keine neue Abmischung erfahren hat und ich vermute, dass es sich dabei um die bereits bekannte Stereo Tonspur von damals handelt. Dennoch sind die Dialoge immer klar verständlich. Surround Soundeffekte fallen derweil nicht großartig auf, was bei diesem Film auch nicht zu erwarten ist.
Extras:
Die Extras der UHD fallen recht übersichtlich aus:
- Audiokommentar von Regisseurin Mary Lambert
- Friedhof der Kuscheltiere: Angst und Erinnerung
- Friedhof der Kuscheltiere: Erneuter Besuch
Im Großen und Ganzen handelt es sich um die Erinnerung der Darsteller des Remakes an das Original und um einen Rückblick der Regisseurin des ersten Teils auf die Dreharbeiten von damals. Um genau zu sein muss man sagen, dass der erste Beitrag eher ein Werbebeitrag für das Remake ist. Und der zweite mit der Regisseurin des Originals Mary Lambert, der wesentlich interessantere von beiden ist.
(Marc Maurer)
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