Am 20. August 2020 kommt mit “FOLLOW ME“ ein blutiger Social-Media-Thriller in die Kinos und hier gibt es das Vorab-Review dazu:
Horrorfilme rund um das Thema Social-Media sind aktuell immer mehr im kommen und wurden dank relativ niedrigem Budget und unverbrauchten aber bekannten Teeniestars zu großen Überraschungen an den Kinokassen wie z.B. „Unknown User“ oder „Unfriend“. Nun kommt der nächste Film mit diesem Thema in die Kinos. Diesmal alles im Zeichen von online Podcaster und der Jagd nach vielen Followern und Klicks und das Ganze mit „Teen Wolf“ Schnuckelchen und immer mehr zur Scream Queen mutierenden Holland Roden und „Pretty Little Liars“ Frauenschwarm Keegan Allen. In Deutschland kommt der Film am 20.08.2020 in die Kinos und wir durften ihn schon mal testen, sodass wir euch sagen können, ob “FOLLOW ME“ das Zeug hat, zum nächsten Horrorkultfilm zu werden oder es nur ein schwacher Versuch ist auf den Hype aufzuspringen.
Story:
Cole bloggt alles was er macht per Video online. Um möglichst viele Follower zu bekommen, schreckt er mithilfe seiner Freunde vor nichts zurück und ist auch bereit, über jegliche Grenzen hinauszugehen. Nun befinden er sich mit seinen Freunden in Moskau, um sein 10-jähriges Podcast Jubiläum zu feiern. Hier sollen sie dann an einem ganz besonderen Escape Room teilzunehmen, doch zu spät merken sie, dass es hier nicht um lockeren Spaß geht, sondern bald darauf ein Kampf ums Überleben entsteht und das Ganze auch direkt online geht.
Eindruck:
Der Film erinnert sehr stark an „Escape Room“, wobei dass jetzt wenig überraschend ist, schließlich stammt der Film von Will Wernick, der wie bei „Escape Room“ auch bei “FOLLOW ME“ das Drehbuch geschrieben hat und Regie führte. Wie so üblich beim Horror, dauert es auch ein bisschen, bis der Film an Fahrt aufnimmt. Das Einführen der Charaktere geht an sich recht zügig, wobei das ständige mit Smartphone alles filmen zu wollen, macht sie nicht gerade sympathisch, sondern eher anstrengend. Wie sie dann zum Escape Room geführt werden, erinnert auf seine Art an Genreklassiker „Hostel“, nur halt mit weniger Sex. Sprich gar kein Sex.
Nach 30 Minuten steigert sich der Film aber gewaltig, also bitte bis dahin nicht abschalten. Dann legen die endlich mal das blöde Smartphone beiseite und es geht in den Escape Room. Klar, auch hier erfindet es das Rad nicht neu und erinnert neben besagten Film „Escape Room“ auch etwas an „Saw“ und „Cube“, nur bodenständiger und nicht so Gore-lastig. Es fließt zwar Blut, aber die harten Sachen werden nicht gezeigt, sondern passieren da eher im off, sodass man Schreie hört, aber das eigene Gemetzel nicht direkt zu sehen bekommt, bzw. sogar verdeckt wird. Hier setzt man mehr auf Atmosphäre und Spannung. Man fängt gut an, mit den Charakteren mitzufiebern, mitzuleiden und rätselt mit, wie sie aus den Fallen entkommen könnten, wobei der Verlauf des Films schon Abwechslung bietet, da es nicht einfach nur von Raum zu Raum mit weiteren Rätseln geht, sondern weitere Probleme auf die Charaktere zukommen, mit einem Online Podcaster der besonderen Art.
Das Katz- und Maus-Spiel, was dann entsteht, ist wirklich gut und sorgt für eine wirklich gute Spannung, sodass die letzten 2/3 des Films wie im Fluge vergehen. Vom Cast her machen alle ihren Job ganz solide, jedoch muss auch gesagt werden, dass der groß auf dem Poster beworbene Holland Roden eher nur eine Nebenrolle hat, aber hier merkt man natürlich auch die Horrorerfahrung, weil Schreien kann das Mädel definitiv. Sehr schön bei ihr ist auch, dass sie nicht das klassische Dummchen-Opfer spielt, wie so oft in dem Genre.
Der eigentliche Hauptdarsteller des Films ist aber Keagan Allen. Um ihn dreht sich alles. Okay, erfrischend ist es schon, dass es sich hier mal nicht um ein Mädchen dreht, die um ihr Leben schreit und sich ständig gegen einen Psycho zu Wehr setzen muss. Sorgt halt auch auf diese Weise für eine gewisse Gleichberechtigung im Horrorgenre und hier kommt es wirklich klasse rüber, wie er sich zu Wehr setzt oder es zumindest versucht.
Trotz diverser Wendungen gibt es aber bei dem Film kaum Überraschungen, dafür entspricht der Film zum Großteil sehr der Schablone, wie so oft im Horrorgenre gesehen, wobei gesagt werden muss, das Ende ist unglaublich böse und wirkt wie ein unglaublicher Schlag ins Gesicht, der einen definitiv baff zurücklässt.
Fazit:
Der Film “FOLLOW ME“ ist eine Mischung aus „Escape Room“ und „Hostel“ nur weniger brutal und mehr bodenständiger. Mir persönlich hat “FOLLOW ME“ einen Ticken besser gefallen als „Escape Room“, die Spannung und die Atmosphäre, trotz etwas fehlender Härte, ist wirklich sehr gelungen, sodass man wirklich, sobald man die ersten 30 Minuten überstanden hat, definitiv mit dem Hauptcharakter mitfiebern kann. Das Ende hat es in sich, könnte sich aber negativ auf den Wiederanschauungswert auslegen. Aber wer lockere Horrorunterhaltung mit guter Spannung möchte, für den ist “FOLLOW ME“definitiv eine Empfehlung.
(Pierre Schulte)
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