Follow Me – Blu-ray Review | Capelight Pictures | 24.12.2020

Am 18. Dezember 2020 kam „Follow Me“ auf 4K UHD, Blu-ray, DVD und digital in den Handel und wir haben das Review dazu:

Es gibt immer mal Phasen, wo bestimmte Themen gerne in Filmen verwendet werden, so auch im Bereich Horror. Aktuell ist Social Media Horror stark im Kommen und wurde dank relativ niedrigem Budget und unverbrauchten, aber bekannten Teeniestars, zu großen Überraschungen an den Kinokassen. So zum Beispiel: „Unknown User“ oder „Unfriend“. Diesen Sommer zwischen den Lockdowns kam mit „Follow Me“, der nächste Film mit diesem Thema in die Kinos. Mit „Teen Wolf“ Schnuckelchen Holland Roden, der immer mehr zur Scream Queen mutiert, und „Pretty Little Liars“ Frauenschwarm Keegan Allen in den Hauptrollen.

Uns hat der Film damals sehr gut unterhalten, auch wenn die Frage aufkam, wie der Film beim Wiederanschauen bestehen kann, wenn man das Ende bereits kennt. Nun bringt Capelight den Film auf 4K UHD, Blu-ray, DVD und digital raus und wir haben die Chance genutzt und die Blu-ray für euch getestet, sodass wir euch sagen können, kann dieser Film auch beim zweiten Mal schauen unterhalten oder ist die Luft raus und der Versuch auf dem Hype aufzuspringen endgültig misslungen.

Story:

Cole bloggt alles, was er macht, per Video online. Um möglichst viele Follower zu bekommen, schreckt er mithilfe seiner Freunde vor nichts zurück und ist auch bereit, über jegliche Grenzen hinauszugehen. Nun befindet er sich mit seinen Freunden in Moskau, um sein 10-jähriges Podcast-Jubiläum zu feiern. Hier sollen sie dann an einem ganz besonderen Escape Room teilzunehmen. Doch zu spät merken sie, dass es hier nicht um lockeren Spaß geht, sondern bald darauf ein Kampf ums Überleben entsteht und das Ganze auch direkt online geht.

Eindruck:

Der Film erinnert sehr stark an „Escape Room“, wobei das jetzt wenig überraschend ist, schließlich stammt der Film von Will Wernick, der wie bei „Escape Room“ auch bei “FOLLOW ME“ das Drehbuch geschrieben hat und Regie führte. Wie so üblich beim Horror, dauert es auch ein bisschen, bis der Film an Fahrt aufnimmt. Das Einführen der Charaktere geht an sich recht zügig. Das ständige „mit Smartphone alles filmen zu wollen“, macht sie allerdings nicht gerade sympathisch, sondern eher anstrengend. Wie sie dann zum Escape Room geführt werden, erinnert auf seine Art an den Genreklassiker „Hostel“, nur halt mit weniger Sex. Sprich gar kein Sex. Die ersten 30 Minuten waren schon beim ersten Mal anschauen etwas langatmig, dies ändert sich beim zweiten Mal anschauen natürlich nicht. Nach 30 Minuten steigert sich der Film aber gewaltig, also bitte bis dahin nicht abschalten! Dann legen sie endlich mal das Smartphone beiseite und es geht in den Escape Room.

Klar, auch hier erinnert es an besagten Film „Escape Room“, aber auch etwas an „Saw“ und „Cube“, nur bodenständiger und nicht so Gore-lastig. Es fließt zwar Blut, aber die harten Sachen werden nicht gezeigt, sondern passieren da eher im off, sodass man Schreie hört, aber das eigene Gemetzel nicht direkt zu sehen bekommt, bzw. sogar verdeckt wird. Hier setzt man mehr auf Atmosphäre und Spannung. Beim ersten Mal anschauen war es so, dass man mit den Charakteren mitfieberte, mitlitt und miträtselte, wie sie aus den Fallen entkommen könnten. Bei der Zweitsichtung fängt man als Zuschauer an, mehr auf Details zu achten und Szenen zu deuten, die auf das Ende hinweisen, was das Ganze natürlich weiterhin unterhaltsam macht.

Im Verlauf des Films gibt es reichlich Abwechslung, da es nicht einfach nur von Raum zu Raum mit weiteren Rätseln geht, sondern weitere Probleme auf die Charaktere zukommen, mit einem Online Podcaster der besonderen Art. Das Katz- und Maus-Spiel, welches dadurch entsteht, ist wirklich gut und sorgt für gute Spannung, sodass die letzten 2/3 des Films wie im Fluge vergehen. Kennt man das Ende, ist das Ganze eher lustig anzuschauen und mehr oder weniger schöne lockere NoBrainer Unterhaltung. Vom Cast her machen alle ihren Job ganz solide, jedoch muss auch gesagt werden, dass die auf dem Poster beworbene Holland Roden, eher nur eine Nebenrolle hat. Aber man merkt bei ihr die Horrorerfahrung, weil schreien kann das Mädel definitiv. Sehr schön auch, dass sie nicht das klassische Dummchen-Opfer spielt, wie so oft in dem Genre.

Der eigentliche Hauptdarsteller des Films ist aber Keagan Allen. Um ihn dreht sich alles. Es ist erfrischend, dass es sich hier mal nicht um ein Mädchen dreht, die um ihr Leben schreit und sich ständig gegen einen Psycho zu Wehr setzen muss. Dies sorgt für eine gewisse Gleichberechtigung im Horrorgenre. Es beeindruckt, wie er sich zu Wehr setzt oder es zumindest versucht. Trotz diverser Wendungen gibt es bei dem Film kaum Überraschungen, dafür entspricht der Film zum Großteil zu sehr der Schablone des Horrorgenres. Wobei gesagt werden muss, das Ende ist unglaublich böse und wirkt wie ein unglaublicher Schlag ins Gesicht, der einen definitiv baff zurücklässt und auch beim zweiten Mal schauen immer noch unglaublich schockt.

Bild:

Farblich ist das Bild recht kühl abgemischt. Die Schärfe ist aber sehr gut. Trotz vieler dunkler Szenen sind die Details sehr gut zu sehen und es entstehen keinerlei Unschärfen. Filmkorn, Grieseln oder Rauschen war nicht zu sehen. Das Bild war stets wunderbar sauber.

Ton:

Der deutsche und der englische Ton liegen in DTS HD 5.1 vor. Der englische Ton ist eine Wucht, und bietet einen schönen kraftvollen Raumklang, mit tollen Details, wie man es sich nur wünschen kann. Der deutsche Ton ist da merklich leiser abgemischt. Klar ist allerdings und die Details sind weiterhin gut zu hören, nur muss man die Ohren etwas mehr spitzen und wird weniger von allen Seiten zugeballert, als beim englischen Ton.

Die deutsche Synchronisation ist leider ein starker Griff ins Klo. Stimmlich kann man bei den Charakteren wirklich nicht am Thema vorbei sein, hier passt auch wirklich gar keine Stimme und es wirken allesamt total unnatürlich.

Extras:

• Trailer

Als Bonusmaterial gibt es leider nicht viel zu bieten, neben dem Trailer zu „Follow Me“ gibt es noch weitere Trailer zu anderen Capelight Filmen. Zwar ist das Ganze in HD, aber in der Summe nicht wirklich viel.

Fazit:

Der Film “FOLLOW ME“ ist eine Mischung aus „Escape Room“ und „Hostel“, nur weniger brutal und bodenständiger. Mir persönlich hat “FOLLOW ME“ einen Ticken besser gefallen als „Escape Room“. Die Spannung und die Atmosphäre, ist sehr gelungen, sodass man, sobald man die ersten 30 Minuten überstanden hat, mit dem Hauptcharakter mitfiebern kann, vor allem beim ersten Mal anschauen. Das Ende hat es in sich und somit ein Schocker. Wer lockere Horrorunterhaltung mit guter Spannung möchte, für den ist “FOLLOW ME“definitiv eine Empfehlung.

Hier erhältlich:

• Follow Me (4K UHD)
• Follow Me (Blu-ray)
• Follow Me (DVD)
• Follow Me (digital)

(Pierre Schulte)
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