Fletch – der Troublemaker – Blu-ray Review | Koch Media

Fletch der Troublemaker Review Artikelbild

Fletch der Troublemaker Review News CoverNeben seinen unvergesslichen Abenteuern am Golfplatz in „Caddyshack“ oder während seiner Road-Trips mit der Griswold-Familie gehören die „Fletch“-Filme zu den komödiantischen Höhepunkten in der langen Karriere des bereits 75-jährigen Chevy Chase. Wem „Fletch“ jetzt rein gar nichts sagt, sollte unbedingt weiterlesen.

Bereits 2016 erschienen „Fletch – der Troublemaker“ und „Fletch – Der Tausendsassa“ zum ersten Mal in High Definition in einer Fletch-Box auf Blu-ray Disc. Nun, gut zwei Jahre später, entschied sich Koch Media GmbH beide Titel auch einzeln zu veröffentlichen. Nachfolgende Zeilen widmen sich nun dem Erstling, der bereits 1985 seine Kino-Premiere feierte.

Fletch der Troublemaker Review News Szenenbild001Story: Als Reporter in Los Angeles gerät Irwin „Fletch“ Fletcher ständig in brenzlige Situationen. Sein neuester Auftrag: Er soll einen Rauschgiftskandal aufdecken und sich deswegen als Freak verkleidet an dem für Drogenhandel berüchtigten Strand herumtreiben. Dort spricht ihn Alan Stanwyk – ein erfolgreicher Manager in der Flugzeugbranche – an und bittet Fletch, einen Mord auszuführen. Alle Vorbereitungen sind bereits getroffen und Fletch willigt scheinbar in den ungewöhnlichen Handel ein, denn er muss unbedingt eine heiße Story beschaffen. Völlig verblüfft erfährt Fletch, das Alan selbst das Opfer ist, der angeblich wegen einer tödlichen Krankheit sterben will. Der gekaufte „Killer“, also Fletch, forscht heimlich nach Hintergründen der Affäre und kommt so einem gewaltigen Versicherungsbetrug auf die Spur. Auf der Suche nach der Wahrheit, werden seine Entdeckungen immer mysteriöser und er gerät zunehmend in lebensgefährliche Situationen…

Warum wollte Chevy Chase I. M. Fletcher, den lakonischen Helden von Gregory McDonalds Bestseller-Roman spielen? Wollte der ehemalige Saturday Night Live-Star Fletch unbedingt zum Leben erwecken? Oder dachte er einfach, Fletch sei ihm ähnlicher als ihm lieb war? Egal wie es nun dazu kam, aber einen anderen Darsteller kann man sich, nachdem man den Film gesehen hat, für Fletch gar nicht mehr vorstellen. Dieser monotone, fast schon staubtrockene Humor gepaart mit einem Zynismus, wie es eben nur wenige Schauspieler beherrschen, tragen beinahe im Alleingang die komplette Komödie. Wobei der Ausdruck „Komödie“ eigentlich nicht ganz stimmt, denn „Fletch – der Troublemaker“ ist im Kern eine kleine aber feine Kriminalgeschichte, die durch präzise getimte und irrwitzige Dialoge sehr viel Comedy-Luft schnuppert.

Fletch der Troublemaker Review News Szenenbild002Dazu gesellen sich andere gelungene Elemente wie eine spannende Story, die passend gewählten Nebendarsteller wie zum Beispiel Joe Don Baker („Goldeneye“) als Chief Karlin, M. Emmet Walsh („Blade Runner“) als den schmierigen Arzt Dr. Dolan und Geena Davis („Thelma & Luise“) als hilfreiche Arbeitskollegin Larry. Alle Charaktere wurden von Regisseur Michael Ritchie („Auf der Suche nach dem goldenen Kind“) bis ins kleinste Detail durchdacht. Aber auch die vielen tollen Locations Kaliforniens (Beverly Hills Cop lässt grüßen – Teil 1) fügen sich hervorragend ins Gesamtbild ein.

Wer jetzt befürchtet, dass der Film nur trockenen Humor bietet, hat die Rechnung nicht mit Chevy Chase gemacht. Auch physisch schafft er es mühelos, unsere Lachmuskeln zu strapazieren, wenn er zum Beispiel in das Büro des Immobilienmaklers einbricht, einen Zaun erklimmt und dabei bösartige Wachhunde überlistet. Slapstick in Reinkultur.

Natürlich kann man Chase attestieren, dass er seine Rolle als Fletch etwas zu kühl und distanziert spielt und man sich als Zuschauer so nicht mit seiner Rolle als Journalist identifizieren kann, allerdings wäre das meckern auf hohem Niveau.

Für wen ist also „Fletch – der Troublemaker“ sehenswert? Für alle Fans von linearen 80er Jahre-Actionkomödien wie zum Beispiel „Men at work“, „Beverly Hills Cop“, „Auf die harte Tour“ oder aber auch „Die Glücksritter“, denn eins ist gewiss: in den unterschiedlichsten Verkleidungen und zum Soundtrack des legendären Harold Faltermayer (Beverly Hills Cop lässt grüßen – Teil 2) läuft Chevy Chase in seiner selbst erklärten Lieblingsrolle zu Höchstform auf.

Fletch der Troublemaker Review News Szenenbild003Bild: Das im MPEG-4/AVC codierte 1080p Full-HD Bild wird im fast bildschirmfüllenden Ansichtsverhältnis 1.85:1 präsentiert und erreicht leider nur mittelmäßige Werte. Zwar wird eine solide Grundschärfe bei Nah- und Außenaufnahmen bei Tageslicht geboten, allerdings wirkt das Bild ab und an verrauscht. Leichtes Filmkorn lässt sich zwar jederzeit ausmachen, passt aber ansonsten sehr gut zum natürlichen 80er Jahre Look des Films. Beim Schwarzwert, dem Kontrast und den natürlich eingestellten Farben hingegen gibt es keine Beanstandungen.

Schmutzpartikel oder den Einsatz etwaiger unnötiger (Schärfe-) Filter sucht man gottseidank vergebens.

Die alte DVD darf zwar getrost entsorgt werden, Luft nach oben lässt das vorhandene Bild allerdings dennoch.

Ton:

  • Deutsch DTS-HD MA 2.0
  • Englisch DTS-HD MA 2.0
  • Englisch DTS-HD MA 5.1

Die deutsche (sowie auch die englische) Stereo-Spur kann man als solide und zweckdienlich bezeichnen. Alters- bzw. Genretypisch darf man bei einer Komödie aus dem Jahr 1985 natürlich keine Wunder erwarten. Die Dialoge erklingen zwar ordentlich, allerdings ab und an etwas dumpf aus den vorderen Lautsprechern.

Es wurde sogar eine aufgeblasene englische 5.1 DTS-HD MA Tonspur erstellt, die die Dialoge am natürlichsten wiedergeben, dessen Dynamik sich allerdings arg in Grenzen hält.

Zwar wurden keine akustischen Fehler oder dergleichen wahrgenommen, mehr Einsatz des Subwoofers hätte aber allen drei Tonspuren nicht geschadet.

Extras:

  • The Making Of „Fletch“ (26:34 Minuten)
  • Die Verkleidungen (4:54 Minuten)
  • Bildergalerie (54 Bilder)
  • Deutscher Trailer (1.32 Minuten)
  • Englischer Trailer (1:32 Minuten)

Das komplette Bonusmaterial wurde sehr übersichtlich, und auch nur in SD auf die blaue Scheibe gepackt. Für Fletch-Fans sind natürlich das „Making Of Fletch“ und „Die Verkleidungen“ empfehlenswert, die übrigens beide deutsche Untertitel bieten.

Über ein etwaiges Wendecover ohne FSK 12 Zertifikat kann leider keine Auskunft gegeben werden, da für dieses Review lediglich die lose Filmdisc zur Verfügung stand.

Fletch der Troublemaker Review News Szenenbild005Fazit: Bild- und Tonqualität sind lediglich im Mittelfeld angesiedelt. Immerhin bietet das solide Bild mit seinen natürlichen Farben, leichtem Filmkorn und guter Schärfe gegenüber der herkömmlichen DVD einen ordentlichen Mehrwert.

„Fletch – der Troublemaker“ ist zwar kein Film, den man unbedingt gesehen haben muss. Wer aber auf gute 80er-Jahre-Komödien steht und den Film noch nicht kennt, wird hier bestens unterhalten und darf blind zugreifen. Die zynischen Dialoge von Chevy Chase alias Irwin „Fletch“ Fletcher funktionieren eben heutzutage noch genau so gut, wie sie es bereits vor 34 Jahren taten.

Testgeräte:

TV: Sony KD-55 XD8577
Player: Sony UBP X-800
AV-Receiver: Denon AVR X-1500 H
Lautsprecher: Teufel Motiv 6 (5.1.2)

(Alexander Gabler)

© Bilder und Video: Koch Media – Alle Rechte vorbehalten!

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