Flash Gordon (1980) 4 Disc Blu-ray Limited Collectors Edition – Review | Studiocanal | 12.08.2020

Flash Gordon 1980 4K Film Shop Kaufen News Trailer Kritik

Der aus dem Jahr 1980 stamme Film „FLASH GORDON“ erscheint am 13. August 2020 als DVD, Limitierte Collectors Edition und 4K UHD im Limitierten Steelbook sowie digital im Handel und hier gibt es das ausführliche Review dazu:

„Wenn
Sci-Fi-Kitsch auf `Lavalampen-Ästhetik` trifft“
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Was macht ein Footballspieler, eine Reiseleiterin und ein vermeintlich verrückter Wissenschaftler in einer Rakete Richtung Weltraum? Diese Frage kann nur das 1980 erschienene Science-Fiction Märchen „Flash Gordon“ von Regisseur Mike Hodges beantworten. Seit Jahren schon auf DVD und Blu-ray erhältlich, bekam der Kultfilm unlängst zum 40-jährigen Jubiläum einen neuen 4K Scan spendiert, um auch wirklich das allerletzte Quäntchen an Details, Kontrast und Farbtiefe heraus zu kitzeln. Studiocanal bringt nun diese 4K-Neuauflage sowohl digital als auch auf DVD, als 4K UHD Edition im Steelbook und auch als schicke vier Disc Blu-ray Limited Collectors Edition im Digipak auf den Markt, die allesamt von der frisch erstellten Abtastung profitieren sollen. Wie sich die neu abgetastete Blu-ray im Gegensatz zur Erstauflage von 2010 so schlägt, und wie gut der Film in den letzten 40 Jahren gealtert ist, durfte die filme.de Redaktion für ihre Leser bereits genauestens testen.

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Story:

Die Erde ist in Gefahr. Unerklärliche Energien haben den Mond aus seiner Umlaufbahn gedrängt und in nur zehn Tagen soll dieser auf die Erde stürzen. Um das endgültige Aus für unseren blauen Planeten zu verhindern, braucht es Footballspieler und Superman Flash Gordon. Und so dauert es auch nicht lange und Flash Gordon sitzt zusammen mit Dr. Zarkov und der New Yorker Reiseleiterin Dale Arden in einer Rakete Richtung Planet Mongo, um den unbarmherzigen Kaiser Ming, der dort das Sagen hat, zusammen mit seiner lasziven Tochter Aura, aufzuhalten. Doch so einfach wie gedacht ist die Mission nicht. Und so geraten Flash und seine Begleiter bald in einen Strudel fantastischer Ereignisse.

Eindruck:

Regisseur Mike Hodges erschuf zusammen mit den Drehbuchautoren Lorenzo Semple Jr. und Michael Allin, die zusammen die 1930er Comic Serie adaptierten, einen fantastischen Film, der bis heute nichts von seinem Kultstatus verloren hat- im Gegenteil.

Aber was macht „Flash Gordon“ so kultig? Sind es die knallbunten, kitschigen und teils billig wirkenden Masken und Kulissen, die direkt aus einer alten Folge Raumschiff Enterprise stammen könnten? Sind es die unfreiwillig komischen und auch irgendwie unschuldigen Darsteller, die sich beim Overacting selbst übertreffen wollten? Ist es der Mix aus „Der Zauberer von Oz“ und „Krieg der Sterne“ gewesen oder war es doch der geniale Soundtrack von Queen? Man weiß es nicht genau, aber vermutlich war es eben eine gute Mischung von allem, die den Film auch 40 Jahre nach Erscheinen noch äußerst unterhaltsam erscheinen lässt.

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Auch wenn die Story auf einen Bierdeckel passt, dem Science-Fiction-Fan werden exotische Schauplätze, Gladiatorenkämpfe, Mutproben, Verfolgungsjagden, Schießereien mit Laserknarren, übertriebene Explosionen und obendrein auch noch einige Liebeleien geboten. Obwohl der Film damals an den Kinokassen floppte, mauserte er sich im Laufe der Zeit zum Kultfilm, denn seinem antiquierten Charme kann man sich dann doch nicht so leicht entziehen.

Der Film bietet dem Zuschauer aber auch so einiges mehr, denn zu den bereits genannten Dingen gesellen sich noch einige wirkliche „Bad Guys“, wie etwa der gnadenlose Imperator Ming, der großartig von Max von Sydow („Die 3 Tage des Condor“, „Minority Report“) gespielt wurde. Ihm zur Seite stellte man den gold-maskierten Handlanger und obersten Berater Klytus, (Peter Wyngarde aus der Serie „Jason King“), der mehr als offensichtlich ein Pendant zu George Lucas´ Darth Vader darstellen sollte. Auch Mings undurchschaubare Tochter, Prinzessin Aura, gespielt von der wunderschönen Ornela Muti („Der gezähmte Widerspenstige“), gibt dem Film nicht nur einmal einen märchenhaften Look.

Natürlich dürfen auch die „Good Guys“, die dem titelgebenden Flash mal mehr und mal weniger unterstützen, nicht fehlen. Da wäre der nächste Prominente Timothy Dalton („James Bond 007 – Die Lizenz zum Töten“) als Prinz Barin, Brian Blessed („Viel Lärm um nichts“) als Prinz Vultan oder auch Topol („Anatevka“) als Dr. Hans Zarkov.

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Das Science-Fiction-Märchen sollte immer schon der simplen Unterhaltung dienen und sich, ganz im Gegensatz zum original Comic-Strip, auch nicht ganz ernst nehmen. Wer auf eine tiefsinnige und anspruchsvolle Story oder gar auf eine Botschaft des Films hofft, wird kläglich enttäuscht werden. Wer aber ein ordentliches, zuweilen kitschiges aber immerzu charmantes Science-Fiction Märchen sehen möchte, sollte sich Flash, Dale und Dr. Zarkov anschließen, um Ming zu stürzen und sich mit „Flash Gordon“ 111 Minuten fantastisch unterhalten lassen.

Bild:

Vom 35mm Film wurde ein 4K Scan durchgeführt und ein Digital Intermediate erstellt, wovon auch die normale Blu-ray bereits ordentlich profitiert. Das im Ansichtsverhältnis 2,35:1 gehaltene Bild kommt jetzt nicht mehr so glattgebügelt und wachsartig wie die Blu-ray Erstauflage von 2010 daher. (Wer die Blu-ray Erstauflage von „Predator“ kennt, weiß was gemeint ist.)

Im Gegenteil, hier bringt die neue alte Schärfe wieder prächtige Details wie die blinkenden Knöpfe in Dr. Zarkovs Labor oder die Beschaffenheit in Mings Palast gestochen scharf zum Vorschein.

Auch das feine Filmkorn hält nun wieder Einzug, störend ist es aber zu keiner Zeit. Ebenso wurden einige blasse Szenen (Rakentenflug) farblich wieder korrigiert, so dass die Darsteller nun eine gesunde Hautfarbe erhielten.

Apropos Raketenflug: der immer schon ersichtliche und schlecht erstellte Spezialeffekt, ein quadratischer Rand rund um die Rakete, wurde nun etwas kaschiert, dezent zu sehen ist er aber leider immer noch.

Neben einer, mit einigen wenigen Ausnahmen, noch nie dagewesenen Schärfe, fällt auch sofort der wesentlich besser eingestellte Kontrast auf. Farben wirken nun noch kräftiger, was auch perfekt zur Comic-Vorlage passt. Mings und Auras rote Seiden-Gewänder strahlen mit ihrem Goldschmuck um die Wette. Ganz selten neigen die Farben aber dann doch fast zum Überstrahlen – ganz so schlimm wirkt es dann aber doch nicht.

Auch der Schwarzwert bietet nun ein satteres Schwarz, was vor allem bei den vielen Blue-Screen-Aufnahmen positiv auffällt und den „grauen Schleier“ der älteren Veröffentlichungen vergessen lässt.

Kurzum, die neue 2020er Blu-ray schlägt in puncto „Bild“ die Erstauflage von 2010 um Längen, auch wenn sie nicht ganz perfekt ist.

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Ton:

  • Deutsch DTS-HD MA 2.0
  • Englisch DTS-HD MA 5.1
  • Englisch DTS-HD MA 2.0
  • Französisch DTS-HD MA 2.0
  • Untertitel: Deutsch, Englisch für Hörgeschädigte, Französisch

War bei der 2010er Veröffentlichung nur eine deutsche Monospur als Stereo-Mix getarnt auf der blauen Scheibe, wird hier zumindest echte Stereoqualität geboten. Klar kann man noch meckern und um eine deutsche 5.1 HD-Tonspur betteln, aber immerhin gibt es nun saubere Stereo Effekte auf die Ohren, die man vorher eben nicht hatte. Diese Effekte fangen schon beim heißen Lavahagel am Beginn des Films an, den man nun gut hörbar links und rechts einschlagen hören kann.

Die Dialoge könnten etwas lauter daherkommen – dafür rockt Queens Soundtrack umso mehr. Aber auch Howard Blake´s Score passt schön ins Gesamtkonzept und kommt in feinster Stereo-Qualität daher. Echte Dynamik gibt es also leider auch bei der 2020er Version nicht.

Wenn man sich dann zum Vergleich den englischen DTS-HD MA 5.1 Ton anhört, wünscht man sich diesen Sound dann doch auch fürs deutsche, denn nun gibt’s präzise Rear-Effekte, tollen Subwoofer Einsatz und auch der Soundtrack kommt viel sauberer und griffiger zum Zuschauer respektive Zuhörer.

Im Gegensatz zum Bild rechtfertigt der Ton leider kein unbedingtes Upgrade des Mediums.

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Extras:

  • Booklet
  • Poster
  • 4 Artcards
  • Flash Patch zum Aufnähen
  • Dokumentation in Spielfilmlänge: „Life After Flash“ (2017) (Bonus Blu-ray Disc)
  • Bonus-CD: Original Soundtrack mit der Musik von Queen
  • Neue Dokumentation: „Lost in Space: Nic Roeg’s Flash Gordon“
  • Audiokommentare mit Regisseur Mike Hodges & Brian Blessed (Prinz Vultan)
  • Behind the scenes; Fotogalerie
  • Storyboard Galerie
  • Originaltrailer
  • Interview mit Mike Hodges
  • Interview mit Comic-Autor Alex Ross
  • Interview mit Drehbuchautor Lorenzo Semple, Jr.
  • Episode 24 der Zeichentrickserie Flash Gordon (1979-1982): Das Überlebensspiel / Kobolds schönste Stunde
  • Die schauspielerischen Anfänge von Sam Jones
  • Featurette: Flash Gordon Merchandise
  • Bob Lindenmayer über Deleted Scenes und Alternatives Ende
  • Featurettes: Greenroom zum 35-jährigen Jubiläum & Reunion zum 35-jährigen Jubiläum
  • Interview mit Poster-Artist Renato Casaro
  • Anekdoten mit Brian Blessed
  • Träumereien mit Melody Anderson
  • Der Soundtrack – mit Brian May & Howard Blake (Queen)
  • Easter Eggs

Wow! Was Studiocanal hier an Bonusmaterial raushaut, passt wirklich auf keine Kuhhaut. Hier sollte wirklich für jeden Fan etwas dabei sein – vom Poster, einem coolen Aufnäh-Patch und der Soundtrack CD über kurze Featurettes bis hin zu neuem Dokumaterial.

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Wo soll man da bloß anfangen?

Sei es die neu erstellte Collectors Edition exklusive und sehenswerte 93-minütige Dokumentation „Life After Flash“ (2017) auf einer Extra-Disc, die sich ausschließlich Hauptdarsteller Sam J.Jones widmet, oder die unzähligen Interviews und Featurettes zur Reunion, bei der auch unter anderem Produzent Dino De Laurentiis („Dune – Der Wüstenplanet“) zu Wort kommen darf. Neben Behind the Scenes und Storyboard Galerien gibt’s auch noch eine Episode der Flash Gordon-Zeichtrickserie, wahlweise in deutscher oder englischer Sprache.

Das komplette Bonusmaterial wurde deutsch untertitelt, teilweise sogar mit deutschem Erzähler neu aufgenommen.

Als Sahnehäubchen legte man der vier Disc Blu-ray Limited Collectors Edition auch noch exklusiv Queens Soundtack CD (als vierte Disc) bei, die ohnehin in jede gut sortierte Soundtrack-Sammlung gehört.

Fazit:

Der neue 4K Scan hat es in sich, denn hiervon profitiert bereits die Full-HD Blu-ray Disc. Noch nie sah der Film so frisch, detailliert und farbenfroh aus wie jetzt.

Beim (deutschen) Ton gibt’s nun „echtes“ anstatt „fake“ Stereo auf die Ohren – echte Dynamik sucht man nach wie vor vergebens. Dafür sucht das umfangreiche und teilweise neu erstellte Collectors Edition-exklusive Bonusmaterial seinesgleichen.

Mit „Flash Gordon“ lieferte Mike Hodges 1980 nicht nur einen gelungenen sowie trashigen Mix aus „Der Zauberer von Oz“ und „Star Wars“, sondern bot Sci-Fi-Fans auch noch ein intergalaktisches Märchen, gepaart mit viel Chaos, atemberaubenden Farben und einem extrem starken Soundtrack.

Flash Gordon“ ist absoluter Kult und nun, Studiocanal sei Dank, in neuer und besserer Qualität erhältlich – die alte Blu-ray darf getrost Richtung Mongo in den Weltraum geschossen werden.

Testgeräte:

TV: LG OLED 55C8PLA
Player: Sony UBP X-700
AV-Receiver: Denon AVR X-1500 H
Center-Lautsprecher: Teufel Ultima UL 40 C Mk3
Front- und Surround-Lautsprecher: Teufel Motiv 6
Atmos-Lautsprecher: Teufel Reflekt (Front Height)

(Alexander Gabler)
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