Fighting with my Family – Blu-ray Review | Universal Pictures

Fighting with my Family Review Artikelbild

Fighting with my Family bd CoverSaraya-Jade Bevis, in UK bekannt unter dem Künstlernamen Britani Knight, der Rest der Welt kennt sie jedoch einfach nur als Paige. Sie gehörte zu den größten weiblichen Talenten der World Wrestling Entertainment (oder kurz: WWE), die je hervorgebracht wurden. Ein Typ von WWE Star, der komplett anders der Norm ist. Sie wurde zum riesigen Publikumsliebling und zeigte, dass auch Frauen atemberaubende Matches abliefern können.

Ihr Leben hätte wohl Hollywood nicht besser schreiben können. Ein kometenhafter Aufstieg wie es nur seines Gleichen sucht, gefolgt von einem riesigen Sex Skandal, schweren Verletzungen und einer wilden Ehe, die für ihren brachialen Absturz sorgte, wiederum gefolgt von einem tollen Comeback, welches aber dann aufgrund eines Genickbruches, der trotz Operationen nicht richtig heilen wollte, ein jähes Ende ihrer sehr kurzen, aber spektakulären Karriere sorgte.

Dementsprechend war es also nur eine Frage der Zeit, bis Hollywood sich der Sache annahm, aber die WWE hat da natürlich auch ein Wörtchen mitzureden und unter Zusammenarbeit mit den WWE Studios, The Rock und MGM entstand unter der Leitung von Stephen Merchant, den meisten bekannt für seine Rollen in „Logan“ oder „Hot Fuzz“, ein Film über ihren Weg von den Anfängen bis hin zu einer wirklich einzigartigen WWE Karriere und das Ganze mit einer wirklich sehr guten Starbesetzung.

Der Film lief erfolgreich auf Festivals und war bei den Kritikern extrem bliebt. Wir haben nun die Blu-ray für euch getestet.

Story:

Die in UK als sogenannte Knight Family bekannte Wrestling Familie führt eine kleine nicht gerade erfolgreiche Wrestling Liga. Oft agieren sie am Existenzminimum in kleinen Hallen. Trotz großer Leidenschaft ist der große Durchbruch bisher jedem Familienmitglied verwehrt worden. Nun bekommen die beiden jüngsten Kinder der Familie, Saraya Jade und Zak, die schon seit klein auf im Ring aktiv sind, die Chance, bei einem WWE Probetraining teilzunehmen. Aber nur Saraya, die sich von nun an Paige nennt, erhält die Chance, beim WWE Ausbildungszentrum in Florida, auch NXT genannt, weiter zu machen. Während für Zak eine Welt zusammenbricht, muss sich Paige nun in der knallharten WWE Welt durchschlagen, wo sie weder optisch noch vom Charakter her einer klassischen Wrestlerin entspricht.

Fighting with my Family Review Szenenbild001Eindruck:

Der Film beschreibt nicht den kompletten Werdegang von Paige, sondern konzentriert sich nur auf ihren Weg bis zum Erreichen des Profikaders der WWE inkl. ihrem ersten Match, welches Geschichte schrieb.

Für die Rolle der Paige konnte Shooting-Star Florence Pugh gewonnen werden, die ihre Rolle als Paige schlechtweg herausragend spielt. Sie bringt diesen komplexen Charakter voller Selbstzweifel (etwas, womit Paige während ihrer Karriere stets zur kämpfen hatte) wirklich wunderbar und authentisch rüber und zeigt auch richtig klasse Körpereinsatz während der Trainingssequenzen und Matches. Auch ihre Art zu sprechen (O-Ton) ist eins zu eins wie die echte Paige.

Nick Frost und Lena Headey als Eltern von Paige treffen auch ihre Rollen wie die Faust aufs Auge, denn genauso verrückt ist die Knight Familie in echt auch und man merkt, mit wie viel Spaß die beiden bei der Sache sind. Jack Lowdon als Zac, somit den Gegenpart von Paige, verleiht seinem Charakter wirklich extrem viel Gefühl.

Vince Vaughn als gutherziger Trainer ist zwar etwas klischeehaft und ist im Grunde halt eine gute Zusammenfassung mehrerer Trainer bei der WWE, aber auch er macht seine Sache gut. Allgemein spielt der Cast wirklich hervorragend. Einzig WWE Star Zelina Vega, die im großen Finale AJ Lee spielt, passt da nicht so ins Bild, zumindest, wenn man den Kampf damals im TV gesehen hat und die WWE verfolgte, weil sie optisch, inkl. ihrem Ring Kostüm komplett anders rüberkommt, als die echte AJ Lee damals, die ebenfalls du den ganz großen Stars der WWE gehörte und aufgrund schwerer Nackenverletzungen genau wie Paige sehr früh ihre Karriere beenden musste.

Fighting with my Family Review Szenenbild002Dafür wurde die Promo und das Match sehr gut, wenn auch nicht ganz 1 zu 1 zwecks Dramaturgie, wiedergegeben. Inhaltlich hält sich der Film sehr gut an die Realität, auch wenn einiges zwecks Dramaturgie zusammengefasst wurde. Paige Zeit in der FCW, bevor dieses später zu NXT wurde, wird gar nicht erwähnt, ebenso wenig wie die Tatsache, dass sie beim Probetraining beim ersten Mal nicht angenommen wurde und es erst beim zweiten Versuch klappte. Das Treffen mit The Rock beim Probetraining fand in der Form nie statt, wobei der Auftritt von The Rock in dem Film wirklich klasse und irre lustig ist. Die Tatsache, dass Paige es im Verlauf dann bei NXT zum Champion und Publikumsliebling schaffte, wurde ihr auch komplett übersprungen bzw. letzteres nur angedeutet.

Als Wrestling Fan wirkt der Part natürlich etwas zu kurz geraten, da man in dem Bereich etwas mehr hätte sehen wollen oder hätte zumindest erwähnen werden können. Trotzdem muss man aber auch wirklich sagen, es hält sich an da das, was damals geschehen ist und als Filmfan hat

der Streifen keinerlei Längen und mit seiner 108 Minuten Laufzeit ist

der Film sehr schnell erzählt und liefert eine klasse Underdog Story, die gleichzeitig genau auf dem Punkt traf, wie damals die WWE sie rekrutiert hat und mit welchen Problemen sie zu kämpfen hatte. Dadurch fiebert man entsprechend auch sehr gut mit.

Die Mischung aus Drama, Sport und Comedy ist hervorragend, von keinem zu viel und von keinem zu wenig. Man lacht, mal leidet und fiebert mit und durch den sympathischen Cast sorgt der Film noch für jede Menge Feel Good Momente. Und obwohl ich die Geschichte damals verfolgte habe und den Ausgang kannte, fand ich den Film sehr spannend mit guten Gänsehaut-Momenten und teilweise extrem rührend.

Fighting with my Family Review Szenenbild003Bild:

Das Bild ist farblich sehr kühl, wodurch vor allem der Part in UK entsprechend optisch trister und dunkler rüberkommt, was aber schon gut zur Atmosphäre passt. Die Schärfe ist aber absolut hochwertig mit wirklich klasse Details und extrem klarem Bild. Auch wenn es farblich wie gesagt eher kühl ist, gibt es keinerlei Filmkorn oder Rauschen. Selbst bei den dunkleren Szenen ist nichts davon zu sehen. Einzig bei den Archivbildern, wie z.B. Szenen aus den 90ern von original Wrestling Shows, ist die Schärfe natürlich entsprechend deutlich schwächer.

Ton:

  • Englisch: HD DTS 5.1
  • Deutsch: DTS 5.1
  • Französisch: DTS 5.1
  • Türkisch: DTS 5.1

Der Ton ist sehr hochwertig. Es kracht ohne Ende und die Stadionatmosphäre während der Matches kommt Ton mäßig hervorragend mit tollem Raumklang und extrem guten Details rüber. Die Bässe, die kommen sind stellenweise brachial. In ruhigen Momenten ist der Ton ebenfalls kristallklar und detailliert und zu keiner Zeit gibt es Rauschen. Auch wenn der deutsche Ton „nur“ DTS 5.1 ist, ist der nur um Nuancen leiser als der englische HD DTS 5.1 Ton in Englisch, aber ansonsten kommt er auch dem englischen Ton in Sachen Qualität sehr nah.

Die deutsche Synchro ist leider weniger gelungen. Durch das Fehlen des starken Norwich Akzentes geht natürlich einiges an Atmosphäre verloren. Dazu haben die Mädels stellenweise arg quietsche Stimmen verpasst bekommen und die Charaktere kommen weniger gefühlvoll in ihren Stimmen rüber. In dem Fall sollte man eher den Originalton vorziehen.

Fighting with my Family Review Szenenbild004Extras:

  • Audiokommentar
  • Geschnittene und Erweiterte Szenen
  • Gag Reel
  • Die Passion einer Familie: Making of
  • Die Moves Lernen

Das Bonusmaterial ist komplett in HD und leider auch sehr kurz geraten mit einer Gesamtsumme von 24 Minuten. Nimmt man Gag Reel und geschnittene Szenen weg, bleiben nur noch 12 Minuten übrig. Es kommen die Original-Knight-Familie zu Wort und natürlich Cast undProduzent The Rock und es gibt auch ein paar Original-Aufnahmen. Aber am Ende bleibt es schon etwas zu wenig, hier hätte man definitiv mehr an Bonusmaterial herausholen können, zumal man nach dem Film definitiv sehr neugierig auf die Hintergründe von damals ist.

Fazit:

Der Film ist ein richtig klasse und liebevoll erzähltes Sportlerdrama imStyle einer Underdog Story geworden, mit schlichtweg überragend aufspielendem Cast. Zwar wurde schon einiges zusammengefasst, aber im Großen und Ganzen hält es sich sehr, sehr nahe an die Geschichte der echten Paige. Auch als nicht Wrestling Fan ist der Film sehr zuempfehlen, da die Story, auch wenn sehr klassisch wirklich sehr gut,sehr spannend und vor allem sehr unterhaltsam erzählt ist. Als WrestlingFan dagegen ist der Film sowieso Pflichtprogramm.

(Pierre Schulte)

©Bilder Universal Pictures – Alle Rechte vorbehalten!

 

Fighting with my Family bd Cover

 

 

 

Fighting with my Family Review DVD Cover

 

 

 

©Bilder und Trailer Universal Pictures – Alle Rechte vorbehalten!

Bewertungen: 4.7 / 5. 895

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