Feuer & Flamme – Blu-ray Review | Capelight Pictures | 23.03.2020

Story:

Stockholm 1940. Nur eine Straße trennt zwei Vergnügungsparks, die unterschiedlicher nicht sein können. Der eine setzt auf traumhafte Unterhaltung, während sein Gegenüber recht halb Seiden daherkommt. Natürlich herrscht ein harter Konkurrenzkampf untereinander, eine schwere Zeit für die Kinder Ninni und John der beiden Familien. Jahre später begegnen sie sich wieder, es funkt sofort zwischen ihnen und sie verlieben sich ineinander. Doch zwischen beiden Familien ist der Streit heftiger geworden, das ist keine gute Basis für ihre frische Liebe, sondern wird zu einer echten Prüfung für beide.

Eindruck:

Das schwedische Regieduo Måns Mårlind und Björn Stein konnte mit „Shelter“ und „Underworld: Awakening“ schon international ein Ausrufezeichen setzen. Mit „Feuer & Flamme“ besinnen sich beide auf ihre Heimat und verpacken die Rivalität zweier Vergnügungsparks in eine Liebesgeschichte.

Das Ganze wird optisch sehr ansprechend präsentiert, das Flair passt. Die Verschmelzung zwischen Kirmesspaß und der alltäglichen Realität ist gelungen. Rein visuell erinnert „Feuer & Flamme“ stellenweise an „Moulin Rouge“ in seiner zauberhaften Bildersprache. Die beiden konkurrierenden Unternehmen, der eine mit anrüchiger Note, der andere verspielt, werden imposant in Szene gesetzt, ohne, dass es überfrachtet wirkt. Die Kulissen sind beeindruckend, die Kostüme eindrucksvoll, das ist nicht nur etwas für das Auge, sondern lässt einen in die vergangene Zeit, recht imposant eintauchen.

Die Darsteller werden die meisten nicht kennen, alle machen hier aber einen ordentlichen Job, gerade die beiden Hauptfiguren bieten eine stimmige, sehenswerte und sympathische Performance. Apropos Figuren in „Feuer & Flamme“, diese sind hingegen recht klischeehaft inszeniert, wobei es in diesem Genre nicht sonderlich störend ist. Schnell wird klar, wer wie tickt und welche Pläne er hat, man bespitzelt sich und versucht natürlich den anderen zu schaden.

Fazit:

Der Plot klingt stark nach Romeo und Julia, zeitlich spielt er zu Beginn des Zweiten Weltkrieges. Doch die stark romantischen Bilder erinnern selten an die schlimme Zeit, der Film ist visuell eher märchenhaft und extravagant inszeniert. Vieles erinnert in seiner Darstellung an große Filme aus Hollywood, das ist sicherlich nicht der schlechteste Ansatz, um die rivalisierenden Jahrmärkte in Szene zu setzen. Dennoch besitzt „Feuer & Flamme“ seinen eigenen schwedischen Charme, auch wenn er den Stil von Hollywood atmet, so ist er lobenswert eigenständig genug. Auch weil er ein paar magische Einfälle bietet, die sich positiv auf die Erzählstruktur auswirken, die ich hier natürlich nicht spoiler. Allerdings wirkt hin und wieder die Story etwas holprig, es fehlt manchmal so der letzte Schwung. Das kann man bemängeln, sicherlich auch etwas kritisieren. Doch eines kann man „Feuer & Flamme“ nicht absprechen. Diese malerische Atmosphäre, die Lockerheit, die der Film versprüht, das macht richtig Spaß. Somit in der Summe passt der Mix so ziemlich, der Herz Schmerz Faktor ist definitiv vorhanden und überträgt sich wirkungsvoll auf den Zuschauer. Fans von Dramen werden nicht immer „Feuer & Flamme“ sein, aber alles andere als emotional erloschen, denn der Film fasziniert auf seine bezaubernde Art absolut gut.

Bild:

Mit warmen und teils kräftigen Farben wird das Leben der Schausteller gekonnt abgebildet. Die Schärfe ist gut, einzig ein paar Szenen wirken softer und nicht immer detailreich. Das ist aber kaum nennenswert, da insgesamt hier ein eindrucksvolles Bild geboten wird. In dem auch der Schwarzwert und Kontrast mit guten Werten seinen Teil dazu beiträgt.

Ton:

Auch wenn der Film mit einer DTS-HD MA 5.1 Spur lockt, so weiß man, Romanzen oder Filme wie diese, sind eher dialogorientiert. Doch die Abmischung der Tonspur überrascht bisweilen, nicht nur der Score wird voluminös in den Raum gestellt. Auch viele Nebengeräusche und der Kirmestrubel, werden effektiv, wie räumlich abgebildet. Das macht definitiv Spaß und wertet den Film deutlich auf.

Extras:

• Trailer
• Programmtipps

Testequipment:

JVC DLA-X35
Panasonic DMP UB704
Marantz AV8801 / MM7055
B&W 7er Serie 5.1

(Hartmut Haake)

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