“Fernando: Season 1” ist seit dem 25. September 2020 auf Amazon Prime exklusiv verfügbar und hier gibt es das Review dazu:
Nur wenige Rennfahrer haben das sogenannte Triple Crown im Motorsport erreicht. Dies bedeutet: Formel 1 Grand Prix Sieg von Monaco, Sieg bei den Indy 500 und Sieg bei dem 24h Rennen von LeMans. Zwei dieser Siege hat Rennfahrer Fernando Alonso bereits geschafft. Ein Rennfahrer, der die Herausforderung liebt und hier wird eine besondere Herausforderung gezeigt. Innerhalb eines Jahres nahm Fernando nicht nur bei den Indy 500 teil, um so den nächsten Versuch zu starten, den Triple Crown zu erreichen, sondern auch beim 24h Rennen vom LeMans, um so Langstreckenweltmeister zu werden und zum Abschluss machte er sein Rally Debüt beim berüchtigten Dakar Rally. Eine Herausforderung seines gleichen. Die Doku hat ihn bei dieser dreifachen Herausforderung begleitet und Amazon hat die Woche zwischen dem 24h Rennen von LeMans und dem 24h Rennen vom Nürburgring genutzt und die Serie herausgebracht. Wir haben „Fernando“ für euch getestet, sodass wir euch sagen können, ob hier das Motorsportherz höher schlagen wird oder nur eine schlechte Werbe Doku ist.
Eindruck:
Die Staffel besteht aus Fünf Folgen zwischen 43 und 53 Minuten, ist durchgängig erzählt und das Ganze auf Spanisch mit Untertitel. Wer Motorsportfan ist, erlebt natürlich keinerlei Überraschungen aber trotzdem muss ich sagen, diese Doku ist sehr interessant gemacht und zeigt einen tollen Blick hinter den Kulissen der drei großen Rennen.
Die erste Folge fängt erst mal noch mit einem kleinen Rückblick auf den Werdegang von Fernando Alonsoan, wie er aufwuchs, wie er zum Kart Fahren kam und dann natürlich sein Aufstieg zum Formel 1 Champion. Hierbei bekommt man auch einiges über sein Leben und seine Familie mit, um sich dann natürlich auf die drei großen Rennen zu konzentrieren. Man sieht auch immer wieder private Momente, den Umgang mit Fans, die Vorbereitung und auch die Auswirkungen, die das Ganze hat.
Hier wirkt er stets am Boden geblieben, leicht schüchtern, aber man sieht auch, dass er nicht nur viel Spaß am Rennfahren hat, sondern auch großen Ehrgeiz hat, der ihn zurecht zu einem ganz großen im Motorsport gemacht hat. „Fernando“ hält man sich auch entsprechend an die zeitliche Abfolge, wie die Rennen stattfanden. Der Anfang machte das große Desaster beim Indy 500. Das Rennen, was wohl Alonsos Einhorn werden könnte, schließlich hat er bis heute 4x mal am Rennen teilgenommen und trotzdem ist das Triple Crown immer noch nicht vollständig. Tiefpunkt war das hier gezeigte 2019er Rennen, bei dem allen die Enttäuschung ins Gesicht geschrieben steht. Eigentlich fehlte es nur noch, dass Fernando heulend zusammen bricht. Aber schön zu sehen, dass man nun auch sieht, was genau schiefgegangen an dem Wochenende ist, was ja direkt keinen guten Start hatte. Die Aufnahmen vom geschrottenen Wagen, wie man verzweifelt versucht, das Ganze wieder fahrbar zu machen, ist wirklich spannend erzählt, sodass man schon sehr gut mitfiebert.
Das Nächste ist dann die Sensation beim LeMans, wo er etwas schaffte, was keiner vor ihm schaffte. Die Rennszenen, die hier gezeigt werden, sind klasse, auch das man mitbekommt, dass im Hintergrund auch mal was schief lief, was Fernando etwas frustrierte, macht die Serie schön authentisch. Das Rennen kommt erneut wieder so spannend rüber, wie es damals wirklich war.
Die letzten beiden Folgen drehen sich dann um sein Rally Debüt, die Vorbereitung, die Schwierigkeiten und auch natürlich das Rennen selbst mit dem berühmten Dünen-Crash, welcher ein Hit bei den Social Medias war und natürlich wird auch gut gezeigt, wie hart der Weg zum Sensationsplatz war. Auch hier sind die Rally Szenen klasse gemacht, stellenweise sieht man bei manchen Einstellungen, wie herrlich ihm die Angst im Gesicht geschrieben und gleichzeitig auch wie viel Spaß er bei dem mega anstrengenden Rennen hatte. Auch der Umgang mit anderen Rally Fahrern wird hier klasse dargestellt, sodass man sieht, wie sehr er auf dem Boden geblieben ist.
Während der ganzen Staffel gibt es keinen Moderator, sondern alles wird über die Szenen und Interviews mit den Beteiligten gezeigt. Hierbei wird nicht nur Fernando Alonso gezeigt, sondern auch Wegbegleiter, Freunde, Familie und natürlich andere Rennfahrer und Crewmitglieder kommen zu Wort und beschreiben, wie sie die Rennen miterlebt haben. Ebenso auch seine Mitfahrer und sein Rally Navigator. Schön ist auch, dass man abseits der Rennen sieht, wie Alonso quer durch die Länder reisen muss, von einem Termin zum nächsten, und natürlich auch ständig für Selfies herhalten muss, teilweise zu unmöglichsten Zeitpunkten. Einzig was etwas gewöhnungsbedürftig ist, dass Alonso immer wieder groß den Namen seines Modelabel in die Kamera hält und auch immer wieder dafür Sachen macht. Naja, von nichts kommt nichts.Das Ende der Staffel schreit dann direkt nach einer zweiten Staffel.
Fazit:
Für jeden Motorsport Fan ist die Serie “Fernando: Season 1” ein absoluter Muss. “Fernando: Season 1” bietet nicht nur einen tollen Eindruck von einem der größten Ausnahme-Rennfahrer schlechthin, sondern auch einen tollen Blick hinter die Kulissen von drei der anspruchsvollsten Rennen der Welt. Es gibt tolle Rennszenen und tolle Interviews mit Fahrer und Mechaniker. Wer sich aber nicht für Rennsport interessiert, für den wird die Serie jeder nicht wirklich was taugen.
Amazon bietet die Serie auch in 4k an.
(Pierre Schulte)
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