Story:
Mr. Burnish ist ein wohlhabender Geschäftsmann, der dazu die Welt aufklären will, das Yeti´s existieren. Doch aus dem Versuchslabor in Shanghai entkommt ein kleiner Yeti und versteckt sich auf den Dächern der riesigen Stadt. Das kleine Mädchen Yi entdeckt mit ihren Freunden Jin und Peng das plüschige Wesen und tauft es Everest. Doch Mr. Burnish ist mit der Zoologin Dr. Zara dem Yeti auf den Fersen. Everest möchte natürlich zurück zu seiner Familie, die auf dem Mount Everest lebt. Die drei jungen Freunde nehmen die Aufgabe in die Hand und begeben sich auf eine abenteuerliche Reise, die zwar viele schöne und beeindruckende Momente für das Trio bietet, aber auch gefährliche Situationen, die sie meistern müssen. Für die junge Truppe wird es eine große Herausforderung, Everest an sein Ziel zu bringen. Ob es ihnen gelingt, verrate ich an dieser Stelle natürlich nicht, schaut selbst.
Eindruck:
Animationsfilme wie diesen gibt es reichlich, die Regisseurin Jill Culton besitzt in diesem Bereich allerdings schon einige Erfahrungen. Diese sammelte sie bei der Mitarbeit an Werken wie „Toy Story 1 & 2“, „Shrek“ und unter anderem auch bei „Monsters Inc.“. Nun stellt sich die Frage, wie schlägt sich ihre erste Regiearbeit und kann sie in dem Genre Akzente setzen?
Die Geschichte in „Everest – Ein Yeti will hoch hinaus“ ist nicht neu, drei unterschiedliche Kids versuchen gemeinsam, einen jungen Yeti zurück in seine Heimat zu bringen. In dieser Art gibt es einige Filme mit ähnlicher Thematik, in der jemand von seiner Familie getrennt wird und den plötzlich allein ist. Das klingt erstmal nicht sonderlich innovativ, die Umsetzung ist aber absolut gelungen. Angereichert mit flotter und Kind gerechter Action, unterhält der Film auch die ältere Generation recht passabel. Garniert mit Witz und originellen Dialogen ist das ganze liebevoll abgerundet.Simpel und plakativ ist die Message, in der Freundschaft, Trauer, Verlust, gierige Menschen und Reue im Vordergrund stehen.
Aber dies alles ist amüsant verpackt und bestens für die Kids geeignet, ohne das sie damit überfordert werden.
Die Clique um das Mädchen Yi ist vielfältig dargestellt, die Unterschiede erscheinen zwar extrem, sind dennoch liebevoll inszeniert. Ein cooler Frauentyp, ein verspielter Junge und das taffe Mädchen Yi, welches wenig Anerkennung genießt, verzaubern den Zuschauer. Dadurch ist auf ihrer abenteuerlichen Reise stets für Abwechslung gesorgt. Und der jugendliche Yeti verzaubert mit witzigen wie melancholischen Momenten das Geschehen und bietet einige Highlights, die man nicht erwartet hätte.
Optisch ist „Everest – Ein Yeti will hoch hinaus“ eine Augenweide, schön detailliert taucht man in die Welt von Yi und dem Yeti ein. Alles ist flott animiert und mit dem gewissen Niedlichkeits-Faktor versehen. Die Figuren sind mit einem asiatischen Touch passend in Szene gesetzt und der zottelige junge Yeti ist plüschig und süß, den muss man einfach lieb haben.
Fazit:
Wenn auch vieles bekannt und klischeehaft erscheint, inhaltlich wird es die Erwachsenen bestimmt nicht groß überraschen, umso mehr Spaß bekommen die Kleinen. Ein paar erzieherischen Lektionen, die durch das Verhalten und dazulernen, innerhalb der Clique vermittelt werden, gehören dazu und werden sehr ansprechend integriert. Das begleitet sie stetig auf ihrer aufregenden Reise, lässt sie gemeinsam über sich herauswachsen und schweißt sie natürlich immer mehr zusammen, aber den Humor verliert der Film dabei nie aus den Augen.
Dazu ist das ganze technisch sehr imposant umgesetzt und bietet hohen Schauwert, dank unterschiedlicher, wie illuster Kulissen. Das China-Shanghai-Setting im Film ist noch nicht so abgenutzt und bietet eine faszinierende Bühne, die malerisch wie traumhaft erscheint. Der Humor ist wie gesagt gelungen und bietet viele Lacher, er entwickelt sich sowohl aus der Situation wie auch aus den pointierten Dialogen. Gut, bei „Everest – Ein Yeti will hoch hinaus“ werden Kinder deutlich mehr zu lachen haben, aber auch die Eltern werden bestimmt nicht gelangweilt davor sitzen. Im schlimmsten Fall legen sie eben den Kids die Scheibe in den Player und aktivieren die 3D-Brille. Die 3D Version, die mir vorlag, überzeugt mit einem derart plastischen Bild, dass nicht nur die Kinder begeistern wird.
„Everest – Ein Yeti will hoch hinaus“ bietet eine amüsante Zeit, auch wenn die Story wenig neues parat hält. Dafür hat er das Herz am richtigen Fleck und zeigt uns witzige wie rührende Momente. Und wenn das Finale mit Coldplay`s Fix You angehaucht wird, Yi zur Geige greift und deren Spiel unterbricht, um kurz darauf mit Coldplay zusammen den Höhepunkt einzuleiten, dann ist das nicht nur nett anzuhören, sondern bewegend arrangiert. Das Finale entlässt den Zuschauer emotional und mit einer Prise Humor, die herzergreifende wie aufregende Reise ist somit gelungen. Ein Spaß für die ganze Familie, dank einem magischen Yeti und seinen drei quirligen Freunden, die einfallsreich Begeisterung beim Zuschauer entfachen.
Bild:
Tolle Farben, die der Stimmung und Location bestens angepasst sind. Die Schärfe ist vorzüglich und dank der flüssigen Animation, ist alles wahrlich ein Genuss. Das 3D ist ebenfalls grandios, bietet ein paar tolle Pop-outs, wie der Geigenbogen von Yi zu Beginn des Films, der zum Greifen nah ist. Dazu eine gute Staffelung der Objekte, wodurch eine geniale Tiefenwirkung entsteht. Hier bekommt das Wort mittendrin zu sein, die entsprechende Bedeutung, man fühlt sich förmlich im Geschehen.
Ton:
Die Dolby Atmos Spur hat es in sich. Neben dem vorzüglichen Score, der raumfüllend abgemischt ist, bekommt man eine ebenso effiziente Surroundkulisse, mit jeder Menge Nebengeräuschen. Das alles vermittelt eine Klasse Atmosphäre, die kaum Wünsche offenlässt. Die Tonspur ist dynamisch, bietet viele direktionale Effekte und bereichert den Film enorm. Da kann ich nur sagen, alles bestens.
Extras:
Ich hatte zu Testzwecken nur die reine 3D-Disc, auf der gab es keine Extras.
Testequipment:
JVC DLA-X35
Panasonic DMP UB704
Marantz AV8801 / MM7055
B&W 7er Serie 5.1
(Hartmut Haake)
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