Der Ausstieg aus der rechten Szene – ein Weg, der in vielerlei Hinsicht schmerzvoll für den Protagonisten Byron ist und den er nicht allein bewältigen kann. Regisseur Guy Nattiv erzählt mit seinem Drama „Skin“ eine Geschichte, die auf wahren Ereignissen beruht. Noch in diesem Monat kommt der emotionale Film in die Kinos.
Die Haare abgeschoren, Tattoos im Gesicht und überall auf dem restlichen Körper: Allein das Aussehen des Protagonisten in „Skin“ zeugt davon, dass er sich zum Extremen hingezogen fühlt. Und dabei wird hier nicht nur eine einfache Aussteigergeschichte erzählt, sondern das Drama beruht auf wahren Ereignissen. Erlebt hat sie der US-Amerikaner Bryon Wildner, der die rechte Szene zwischen 2006 und 2010 verließ. Er war der Auslöser für Regisseur Guy Nattiv, einen Film darüber zu drehen. Die beiden lernten sich 2012 kennen und sind seitdem miteinander befreundet.
Wildner verriet schließlich sein privates Umfeld an das FBI, um daraufhin abzutauchen. Als Gegenleistung für diese Offenbarungen wurden die Kosten für die Operationen übernommen, um seine Tätowierungen zu entfernen und er bekam eine drohende Haftstrafe erlassen. „Skin“ erschien bereits als rund 20-minütiger Kurzfilm und erhielt bei den diesjährigen 91. Oscars den Academy Award in der Kategorie „Best Live-Action Short“. Im Rahmen der Internationalen Filmfestspiele in Berlin gab es dann die Langfassung zu sehen, die am 25. Juli in die Kinos kommt.
Inhalt: Bryon (Jamie Bell) wächst als Waisenkind bei seinen Pflegeeltern Shareen (Vera Farmiga) und Fred (Bill Camp) auf. Sie mögen ihn von der Straße geholt haben, sind jedoch auch Mitbegründer des Vinlanders Social Club. Hinter der Vereinigung stecken zumeist junge Männer mit extrem rechtem Gedankengut und hohem Gewaltpotenzial. Straftaten, die sie begehen, lassen sie sich mit Tattoos verewigen. Und so ist auch Byron von Kopf bis Fuß mit Zeichen und Parolen übersät.
Auf einer Kundgebung lernt er Julie (Danielle Macdonald) kennen. Sie ist die Mutter dreier Kinder und hat vor einiger Zeit den Ausstieg aus der rechten Szene hinter sich. Er fühlt sich nicht nur zu ihr hingezogen, sondern sammelt auch den Mut, um Verantwortung zu übernehmen. Der Gedanke reift in ihm, ebenfalls seine fragwürdige Ersatzfamilie zu verlassen. Byron ändert sein Leben, was allerdings mit extremen Hürden verbunden ist und ihm mehrere Morddrohungen einbringt. Hilfe erhält er unter anderem von Daryle Jenkins (Mike Colter), einem Menschenrechtsaktivisten. Sinnbildlich schließt er mit seiner Vergangenheit ab, als er insgesamt 25 Operationen zum Entfernen seiner Tätowierungen über sich ergehen lässt.
Ab 25. Juli im Kino.