Nachdem erst vor kurzem mit Earth Defense Force 5 das achte Spiel der Earth Defense Force-Videospielserie an den Start ging, kommt nun mit Iron Rain ein Ableger, der speziell die Spieler im Westen ansprechen soll. Hierzu wurden Orte und Welt-Settings sowie die Grafik entsprechen verändert, das grundlegende, populäre Spielkonzept der bereits 15 Jahre alten, und besonders in Japan sehr beliebten, Serie blieb allerdings gleich. Es gilt mit der Earth Defense Force, einer globalen Eliteeinheit von Soldaten, die Invasion der Aliens mit allen zur Verfügung stehenden Mitteln zurückzuschlagen. Hierzu kämpft man nach bester Starship-Troopers Manier gegen zahllose Gegner und stellt sich, ohne mit der Wimper zu zucken, jeder noch so ausweglosen Situation. Dadurch entsteht das von EDF Fans so geliebte einzigartige Spielerlebnis. Ein eigentlich hoffnungsloser Kampf der Menschen gegen eine außerirdische Übermacht.
Entwickler Yuke“s setzt auf die Unreal Engine 4 und liefert mit Earth Defense Force: Iron Rain das bisher optisch ansprechendste EDF Spiel ab. In der Tat sahen unsere tapferen Soldaten, die Rieseninsekten und die Aliens nie zuvor so gut aus. Betrachtet man aber das Gesamtbild genauer, bleibt auf der Kehrseite der Medaille weiterhin eine eher triste Umgebungsgrafik mit reduzierten Texturen und wenig Deko-Elementen übrig. Doch all das hat natürlich seinen Grund, denn klar im Fokus steht die Tatsache, dass das Gameplay stets flüssig bleiben muss. Und dass auch, wenn unzählige Gegner auf die Spieler niederprasseln.
Neben einem riesigen Waffenarsenal stehen den EDF Soldaten vier verschiedene Exoskelette, die sogenannten „PA-Gears“, zur Verfügung. Zur Wahl stehen der normale Trooper, der agile Jet Lifter, der schwer bewaffnete Heavy Striker und der Prowl Rider. Und während die ersten drei Gears EDF Veteranen bestens bekannt sind, kommt mit dem Prowl Rider eine Mischung aus Trooper, Insektenbändiger und Spider-Man daher. Neben der normalen Fortbewegung kann der Prowl Rider sich mit zwei Harpunen, die er z.B. in Gegnern oder der Umgebung verankert fortbewegen (Attack on Titan lässt grüßen) und mit seiner Overdrive-Fähigkeit ein gezähmtes Rieseninsekt kontrollieren. Overdrive-Fähigkeit? Ja, richtig gehört! Jedes PA-Gear verfügt über eine eigene Overdrive Fähigkeit die z.B. für eine kurze Zeit einen enormen Feuerkraft-Boost gibt. Die Overdrive je Einsatz nur 1x eingesetzt werden kann sollte man sich gut überlegen, wann man aufs Knöpfchen drückt.
Je nach Missionsanforderung kann aus hunderten Waffen-, Rüstungs- und Ausrüstungskombinationen ein passendes Setup ausgewählt werden oder einfach nur das, welches einem persönlich am besten liegt. Um das Aussehen der Spielfigur individuell gestalten zu können wurde dem Spiel diesmal sogar ein Charaktereditor spendiert.
Neben der Singleplayer Kampagne kann das Spiel, wie alle Teile der EDF Reihe, auch im Online- oder im lokalen Mehrspieler-Modus über Split-Screen gespielt werden. Online können bis zu sechs Spieler den Co-op-Modus spielen und im neuen Mercenary-Modus treten sogar bis zu acht Spieler in Teams gegeneinander an. Der Mehrspieler-Modus ist ganz klar die große Stärke des Spiels denn gemeinsam macht die Alien Invasion natürlich mehr Spaß.
Fazit: EDF! EDF! Wie zu erwarten bietet auch „Earth Defense Force: Iron Rain“ more of the same, diesmal aber im deutlich westlicheren Look und mit neuer Grafik-Engine. Beides steht dem Spiel gut zu Gesicht. Natürlich ist noch Luft nach oben, aber was teilweise an Action auf dem Bildschirm abgeht sucht schon seinesgleichen. „Earth Defense Force“ Spiele sind allesamt wie Popcorn Kino und bieten jedem, der einfach mal das Hirn ausschalten und ein bisschen rumballern möchte unbeschwerten Spielspaß und Non-Stop-Action. Das simple Spielprinzip geht auf und ist ideal für die schnelle Runde zwischendurch.
Pro:
- simples Spielprinzip
- gutes Gameplay
- tonnenweise Gegner auf dem Schirm
- mehr als 50 handlungsbasierte Missionen
- Charaktergestaltung
Contra:
- repetitives Gameplay
- grafisch noch viel Luft nach oben
(Björn Cuber)