Dreizehn Leben – Streaming Review | Amazon Original

Dreizehn Leben – Streaming Review Artikelbild

Seit kurzem kann man den Film „Dreizehn Leben“ bei Amazon Prime sehen und wir haben das Review dazu:

Die Rettungsaktion in der Tham-Luang-Höhle rund um die eingeschlossenen Kinder, hielt 2018 die Welt in Atem. Sie gehört zu den größten und dramatischsten Rettungsaktionen der Geschichte. Natürlich wie gemacht für Hollywood und niemand geringeres als Oscarpreisträger Ron Howard nahm sich der Geschichte an und setzte das Ganze mit einer großen internationalen Starbesetzung um. Eigentlich sollte „Dreizehn Leben“ auch groß im Kino starten. Aber nachdem Amazon MGM aufgekauft hat, gab es nur noch einen Limited Kino Release mit anschließend weltweitem Start auf Amazon Prime. Die Kritiker und Zuschauer überschlugen sich mit Lobeshymnen. Grund genug für uns den Film zu testen, sodass wir euch sagen können, ob der Film wirklich seinem Hype gerecht wird.

Story:

Es sollte ein ganz normaler Ausflug werden. Ein Trainer mit seinem Jugendfußballteam besichtigen zum Geburtstag einer der Spieler eine Höhle. Doch als ein Unwetter einbricht, wird der Ausflug in der Tham-Luang Höhle zur Falle, als Fluten der Gruppe den Rückweg abschneiden. Ohne Rücksicht auf ihr eigenes Leben, begannen nicht nur Thai Navy Seals zusammen mit den besten Höhlentauchern der Welt eine dramatische Rettungsaktion, sondern technische Hilfsmittel aus der ganzen Welt wurden zusammengetragen, um das Unmögliche zu schaffen. Ein Wettlauf gegen die Zeit, denn die 13 Eingeschlossenen drohten nicht nur zu verhungern und zu verdursten sondern auch zu ersticken, weil ihnen der Sauerstoff ausging. Außerdem fängt bald fängt die Regenzeit an und sobald diese beginnt, ist jede Hoffnung auf Rettung verloren.

Eindruck:

Natürlich habe ich, wie so viele andere, die Berichterstattung der dramatischen Ereignisse von damals in den weltweiten Medien mitgekriegt. Entsprechend war ich auch sehr gespannt, wie Ron Howard die Ereignisse als Film rüberbringt und ich muss sagen, alter Schwede, was für ein spannender und dramatischer Film. Ein Großteil des Films ist übrigens auf Thai, sogar mit dazugehörigen Nord Thai Akzent (vergleichbar wie Bayrisch oder Sächsisch bei uns), was dem Ganzen sehr viel Authentizität bringt. Nur die Stellen, die im O-Ton auf Englisch sind, wurden auch synchronisiert. Man merkt auch, dass Howard mit sehr viel Respekt an den Stoff rangegangen ist und in erster Linie die Sicht der Ereignisse aus den Augen der Helfer und der Angehörigen erzählt.

Auch wenn der Ausgang natürlich bekannt ist, wagt man bei der Spannung kaum zu atmen. Alleine die Tauchsequenzen sind unglaublich intensiv dargestellt, sodass man als Zuschauer selbst anfängt Schnappatmung zu kriegen. Howard erzählt jedes Detail auf und erklärt sehr deutlich, was diese Rettung so enorm schwierig machte. Okay, auf einen Auftritt von Elon Musk, der mit seinen, nennen wir es mal verrückten Ideen und Technologien, helfen wollte, wurde hier verzichtet. Stattdessen bleibt der Blick auf die Angehörigen, die Navy Seals, den Bürgermeister und natürlich auf die Höhlentaucher gerichtet. Wobei bei Letzteren natürlich nicht jeder der 50 Beteiligten gezeigt wurde, sondern man sich nur auf bestimmte Schlüsselfiguren konzentriert hat. Aber diese wurden klasse von unter anderen Viggo Mortensen und Colin Farrell dargestellt. Die Thai Darsteller lieferten ebenfalls ein tolles Wechselbad der Gefühle ab und nie driftet es in Richtung Patriotismus oder Überheblichkeit, sondern bleibt den Figuren auf ihrer Art treu.

Auch was den Aberglauben der Thais angeht, wurde hier sehr gut eingefangen. Der Film selbst dauert ca. 2,5h aber ist zu keiner Sekunde langweilig, denn schon nach kurzer Einführung geht es ab mit der Rettungsaktion, bzw. den Kampf gegen die Natur. Man fasst die Ereignisse der 18 Tage klasse zusammen und zeigt auch stets die Zeitlinie, damit man als Zuschauer genau weiß, wann und auch wo man ist, da immer wieder eine Karte der Höhle eingeblendet wird, sobald die Taucheinsätze starten. Im Verlauf steigert sich die Dramatik enorm, weil den Beteiligten auch die Zeit immer mehr wegrennt. Beim Ende gibt es dann den erlösenden Jubel und erst dann wagt auch wieder zu atmen, weil man bis zu dem Zeitpunkt krass mitgelitten hat und dann natürlich auch sehr viel Gänsehaut bekommt. Das Budget war mit 55 Mio. zwar vergleichbar niedrig, sieht aber durchgängig hochwertig aus und steht Blockbustern in nichts nach. Hier ist es natürlich auch von Vorteil, dass man nicht auf CGI gesetzt hat, sondern auf echte Taucheraufnahmen.

Fazit:

„Dreizehn Leben“ wurde zwar nicht groß beworben, aber ähnlich wie z. B. „Rush“ zeigt Ron Howard Unglaubliches und vor allem, dass er wahre Begebenheiten hervorragend darstellen kann. Klasse geschauspielert, toll aufgenommen und extrem spannend, aber auch mit viel Respekt vor den Beteiligten, beschreibt er hierbei toll, warum diese Rettungsaktion in die Geschichte eingegangen ist. Absoluter Pflichtfilm!
Amazon bietet den Film in 4k an.

Hier erhältlich:

  • Dreizehn Leben

(Pierre Schulte)
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