Zum ersten Mal in Kontakt getreten mit Judge Dredd bin ich irgendwann gegen Ende der 1990er durch die Sylvester Stallone Version „Judge Dredd“, die 1995 produziert wurde und damals bereits für die Kinos verfilmt wurde. Bei dieser führte Danny Cannon Regie. Die Kritiken waren zwar nicht sonderlich positiv aber bei den Filmfans kam die Leinwandadaption dennoch sehr gut an. Nun dachte man sich im neuen Jahrtausend, dass man noch eine Verfilmung des Comics umsetzen könnte, nur etwas brutaler und mit weniger Humor. Nachdem der Titel bereits vor einigen Jahren als DVD, Blu-ray und 3D Blu-ray veröffentlicht wurde, legen Universum Film nun die 4K UHD Fassung nach.
Story: Inmitten des zerfallenen und düsteren Americas befindet sich Mega City One. Mega City One ist eine gigantische Metropole für Gewalt, Chaos, Drogen und Verbrechen aller Art. Die Bewohner haben nur noch wenig Perspektiven, und so verfallen sie immer mehr der Droge Slo-Mo, die sie die Realität in Zeitlupe erleben lässt. Um die Stadt von diesem Übel zu befreien, gibt es die „Judges“. Nur sie haben die macht, gegen diese Verbrechen anzukämpfen, denn sie sind Richter und Vollstrecker zugleich. Dredd ist als oberster „Judges“ gefürchtet, denn er will Ordung und Frieden in dieses Chaos bringen. Doch das ist nicht so einfach. Die Drogenbaronin Ma-Ma herrscht eiskalt über die Stadt. Zusammen mit seiner neuen Rekrutin Cassandra Anderson nimmt Dredd den Kampf auf. Als die beiden einen Handlanger von Ma-Ma zur Strecke bringen, bricht ein erbitterter Krieg aus, in dem vor nichts zurückgeschreckt wird. Dredd und Anderson geraten nun in einen erbarmungslosen Krieg.
Ganz ehrlich: Wenn ich vor die Wahl gestellt werden würde, welche der beiden Judge Dredd Verfilmungen mir am besten gefällt, würde ich mich für die Stallone Fassung entscheiden. Nicht, weil ich ein Fan der Filme mit dem Italian Stallion bin, sondern einfach, weil die 1990er Fassung Comic-hafter wirkt und die Figur mehr Charme hat.
„Dredd“ hat dabei gewiss auch seine Reize, wobei auch Karl Urban („Der Herr der Ringe Trilogie“) als Dredd, Olivia Thirlby („Darkest Hour“) als Mediums Anderson und die Partnerin von Dredd sowie Lena Headey („Game of Thrones“, „300“) als fiese Drogenbaronin Ma-Ma ihre Rollen gewiss gut spielen. Urban als Judge Dredd überzeugt da schon, zumal er weniger menschlich in seiner Interpretation erscheint, als etwa damals Stallone. Allerdings fehlt es dem Film dadurch eben an Dynamik, denn wo die 1995er Version wie gesagt nicht nur mehr an seinen Comic Ursprung erinnert, ist es eben der Abwechslungsreichtum, der zumindest mich mehr überzeugt. Bei „Dredd“ erscheint es eher so, als wenn Regisseur Pete Travis („8 Blickwinkel“, „Die Mandela Verschwörung“) ein durchgehendes Action Spektakel bieten wollte. Als Comic Hommage sollte dabei wohl die Optik dienen, da das Bild einige Stilmittel bietet, die zumindest visuell eine Verbindung zu den Wurzeln der Story herstellen.
Als Film alleine betrachtet ist „Dredd“ dabei gewiss unterhaltsam, schafft es aber nicht, lang anhaltende Akzente zu setzen, da die Action Szenen in irgendeiner Weise auch schon in anderen Filmen zu sehen waren und auch die Story nicht viel Wiedererkennungspotential besitzt, um beim Zuschauer Eindruck zu schinden. Für einen Filmabend – meinetwegen auch bei einem Mottoabend „Comic Verfilmungen“ – reicht es allerdings dennoch.
Bild Full HD: Wie bereits im Review oben erwähnt hat man bei „Dredd“ einige Stilmittel eingesetzt, um dem Film einen comichaften Charakter zu verleihen. Das ist an und für sich gelungen und dadurch erscheint das Bild auch wirklich authentisch, allerdings leidet darunter allerdings die tatsächliche Qualität. Dabei könnte man gewiss ein Auge in Punkto Schärfe zudrücken, den meistens erscheint das Bild doch recht weich, aber die Durchzeichnung ist darüber hinaus ebenfalls nicht die Beste, wobei das Bild dazu noch flach erscheint. Dafür sind die Farben schön knallig, was ebenfalls zum Film passt und dessen ungeachtet, dass das Bild wenig plastisch erscheint, ist der Kontrast dennoch gutklassig.
Bild 4K UHD: Das 4K UHD Bild schaut da nicht wirklich besser aus und das hängt nicht einmal damit zusammen, dass die Basis dafür ein 2K Digital Intermediate war. Wie auch bei der regulären Full HD Blu-ray ist das Bild auch hier recht weich ausgefallen, was überwiegend an der Kantenschärfe liegt, da man hier gröbere Kanten zeichnet um den gewünschten Stil zu erreichen. Immerhin: Die Farben erscheinen hier doch noch knalliger und lebendiger und auch das Bild wirkt hier doch noch einen Ticken plastischer, so dass man doch ein paar Vorzüge bei der 4K UHD Fassung vorweisen kann.
Ton: Während bei der US Fassung der Ton in Dolby Atmos vorliegt, müssen die Käufer der deutschen Fassung sowohl bei der deutschen Synchronisation als auch beim englischen Original lediglich mit einem DTS HD Master Audio 5.1 Codec vorliebnehmen. Der klingt allerdings definitiv alles andere als schlecht, auch wenn die direktionalen Effekte von oben fehlen. Abgesehen davon ist die vorliegende Abmischung quasi einwandfrei. Die Surround Effekte sind direktional sehr gut aufgelöst und lassen die einzelnen Klangelemente stets klar ortbar klingen. Dazu ist auch die Dynamik sehr umfangreich. Der Subwoofer liefert darüber hinaus einige sehr satte Bässe und sorgt auch im Tieffrequenz Bereich für enorm Druck. Kurzum: Wo man Abstriche beim Bild machen muss, macht der Ton fast alles richtig und wertet sowohl die reguläre Full HD Blu-ray als auch die 4K UHD Blu-ray enorm auf.
Ausstattung:
- Featurette „Dredd: 2000 AD The Original“ (03:25 min.), in HD – optional mit deutschen Untertiteln
- Featurette „Slo-Mo“ (02:11 min.), in HD – optional mit deutschen Untertiteln
- Featurette „Welcome to Peachtrees“ (02:33 min.), in HD – optional mit deutschen Untertiteln
- Featurette „The 3rd Dimension“ (02:00 min.), in HD – optional mit deutschen Untertiteln
- Featurette „Dredd“s Gear“ (02:32 min.), in HD – optional mit deutschen Untertiteln
- Featurette „Dredd“ (01:54 min.), in HD – optional mit deutschen Untertiteln
- 9 Interviews mit Cast and Crew (26:39 min.), in HD – optional mit deutschen Untertiteln
- Deutscher Kinotrailer (01:48 min.), in HD
- Trailershow des Anbiters Universum Film
- BD-Live
Testgeräte:
TV: LG 65SJ800V
Player: Panasonic DMP-UB900EGK
AV-Receiver: Denon AVR-1312
Lautsprecher: Front: Dali Zensor 5 & Dali Vocal / Rear: Dali Zensor 1
(Sascha Hennenberger)
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