Mit dem Kinderbuch „Drachenzähmen leicht gemacht“ schuf Cressida Cowell 2003 die Vorlage zu den gleichnamigen Animationsfilmen. Für die von Dreamworks produzierten Filme wurde nur die Grundstruktur übernommen, weshalb diese auch in etlichen Details von der Buchvorlage abweichen. 2010 erschien mit „Drachenzähmen leicht gemacht“ der erste von drei Animationsfilmen, der die Begegnung zwischen dem jungen Hicks, dem Sohn des Wikinger Anführers, und dem Nachtschatten Drachen OhneZahn thematisiert. Im ersten Teil bekämpfen die Wikinger die Drachen an allen Fronten. Einzig Hicks erkennt durch OhneZahn, dass nicht alle Drachen mordlüsterne Bestien sind und deswegen auch nicht getötet werden müssen. In „Drachenzähmen leicht gemacht 2“ leben die Wikinger in friedlicher Koexistenz zusammen mit den Drachen und aus dem jungen Hicks ist ein stattlicher junger Mann geworden. Doch es gilt, die Drachen zu beschützen, da es eine Horde Drachenjäger, angeführt von dem wahnsinnigen und blutrünstigen Drago Blutfaust, auf diese abgesehen hat. Dieser befehligt einen Alpha-Drachen, der alle anderen Drachen unter einen hypnotischen Bann setzen und sich diese zu Untertanen machen kann. In „Drachenzähmen leicht gemacht 2“ kommt es zu zwei dramatischen Szenen, die den Film recht erwachsenen wirken lassen. „Drachenzähmen leicht gemacht 3: Die geheime Welt“ bildet nun den Abschluss der Drachenzähmen-Reihe. Wie dieser geworden ist, und ob er sich gegen die Vorgänger behaupten kann, erfahrt ihr in den folgenden Zeilen.
Story:
Nach dem Sieg über den Alpha hat es sich Hicks zur Aufgabe gemacht, alle gefangenen Drachen zu befreien und nach Berk, der Heimat der Wikinger, in Sicherheit zu bringen. Doch die Insel Berk platzt aus allen Nähten. Wikinger und Drachen arrangieren sich zwar, aber es ist unübersehbar, dass der Anführer Hicks eine Lösung finden muss. In den alten Unterlagen seines verstorbenen Vaters Haudrauf findet Hicks Informationen über eine geheime Welt, in der die Drachen vereint und sicher leben können. Währenddessen sind die Warlords überhaupt nicht darüber glücklich, dass die abtrünnigen Wikinger von Berk ihre Drachen befreien. Doch solange Hicks den Drachen OhneZahn an seiner Seite hat, welcher die Drachen führen kann, solange werden die Warlords diese Befreiungsaktionen auch nicht stoppen können. So wird der berüchtigte Drachentöter Grimmel engagiert, dem Spuk ein Ende zu bereiten. Und dieser hegt auch schon einen perfiden Plan, denn die Warlords besitzen einen Tagschatten Drachen, das letzten Weibchen der Schatten Drachen. Mit dem Tagschatten kann es Grimmel tatsächlich schaffen, OhneZahn und Hicks voneinander zu trennen. Das unbemerkte Eindringen Grimmels in Hicks Haus zeigt, wie ernst dieser Gegner zu nehmen ist. Auch die ihm gestellte Falle überwindet Grimmel leicht mit seinen unter Drogen gesetzten Drachen. Es scheint, als sei Grimmel Hicks immer einen Schritt voraus. Somit ist Berk nicht mehr sicher und Hicks beschließt, dass die geheime Welt gefunden werden muss, damit Hicks Volk und die Drachen auf immer sicher leben können. Doch durch den Einsatz des Tagschatten soll alles anders kommen, als geplant.
Fazit:
Wie auch seine Vorgänger, ist „Drachenzähmen leicht gemacht 3“ ein wirklich schöner und lustiger Film geworden. Die Computeranimation ist, wie auch bei den Vorgängern, auf dem aktuell zu erwartendem technisch hohem Niveau. Wo viel Licht, da ist auch Schatten. Während Teil 2 einen richtigen Sprung in Sachen Charakterentwicklung machte und auch wesentlich erwachsener angelegt wurde, zog man in Teil 3 wieder etwas die Handbremse und kopierte auch teilweise den zweiten Teil. Dies aber in wesentlich abgeschwächter Form. Wie bereits angesprochen beinhaltet Teil 2 zwei dramatischen Szenen. Hicks findet ein totgeglaubtes Familienmitglied und entgeht seinem Tod, weil sich jemand für ihn opfert. Letztere Szene fand ich für einen Kinderfilm schon arg heftig, diese machte den Film aber auch schon wesentlich erwachsener.
Wie auch im zweiten Teil haben wir es in Teil 3 mit einem Bösewicht zu tun, dessen Beweggründe die des Bösewichts aus Teil 2 sehr ähneln. Auch dieser setzt Drachen zur Bekämpfung von Drachen ein. Auch wenn Grimmel als die größte Gefahr für alle Drachen angesehen wird, kommt dieser Gegner weitaus weniger bedrohlich rüber, als sein Vorgänger, Drago Blutfaust. Im Gegensatz zu Teil 2, wird neben dem Spannungsanteil ein ebenso großer Teil auf Freundschaft, Partnerschaft, Liebe und Veränderung gelegt. Der Humor war auch wieder kindgerechter verpackt, da so manch „witziger“ Spruch eher bei den Kleinen zündet und bei dem Erwachsenen eher für Augenrollen sorgt.
Was ich auch etwas befremdlich fand war, OhneZahns gesteigerte Ähnlichkeit zu einem spielenden Welpen. Dies fand ich in Teil 3 wesentlich aufdringlicher, wenn nicht sogar schon störend. Dies dürfte wohl auch der kindgerechten Darstellung geschuldet sein. Im Endeffekt wirkt Teil 3 auf mich wie ein Mix aus Teil 1 und 2. Ihm fehlt die Eigenständigkeit seiner Vorgänger, sowie die von mir gewünschte Weiterentwicklung, welche mehr oder weniger nur in den letzten zehn Minuten stattfindet. Was ich persönlich aber wirklich störend fand: man wird gleich in eine Handlung geworfen, die man erstmal gar nicht vollends erfassen kann. Man könnte sagen, man sieht eine Postcredit Scene aus dem zweiten Teil, denn so nahtlos fängt Teil 3 an. Dies fand ich enorm befremdlich, trotzdem hat dieser Eindruck keinen Einfluss auf meine Bewertung. Empfindet diese Art von Einstieg in einen Film doch ein jeder anders.
„Drachenzähmen leicht gemacht 3“ ist zwar ein recht ordentlicher Film geworden, dennoch fehlt ihm das Quäntchen, das ihn besser als den zweiten oder den bisher unerreichten ersten Teil hätte werden lassen. Ich würde sogar so weit gehen und sagen, dass man Teil 2 und 3 gegeneinander austauschen könnte. Als Nachfolger des ersten Teils durchaus annehmbar, aber als Nachfolger zu dem wesentlich erwachseneren und heftigeren zweiten Teil fehlt dem Dritten eindeutig die entsprechende Weiterentwicklung. Dabei muss ich aber auch erwähnen, dass der Dritte wesentlich familien- und kinderfreundlicher ist, kurz: der Dritte ist zwar schön gemacht, nicht aber besser als der düstere zweite Teil. Andererseits muss ich auch sagen: so sehr ich die Weiterentwicklung des zweiten Teils und dessen Charaktere begrüßt habe, so wenig gut fand ich Hicks Verlust und wie es dazu kam. Bezogen auf einen kindgerechten Animationsfilm, war das dann doch etwas zu viel des Guten, bzw. des Erwachsenen.
Somit geht meine Sichtungsempfehlung an Freunde des computergenerierten Films und natürlich an die Fans der Drachenzähmen Reihe. Wer aber eine Weiterentwicklung wie in Teil 2 sucht, wird etwas enttäuscht werden. Somit schrammt der Film an der Höchstwertung vorbei. Dennoch reden wir hier von einen sehr hochwertigen Stück Film aus der Computer-Animationsschmiede von Dreamworks und dieser ist in meinen Augen, im Vergleich zum zweiten Teil auch kinderfreundlicher ausgefallen.
Habt ihr den Film gesehen und wie habt ihr ihn empfunden, teilt es uns doch in den Kommentaren mit.
Bild:
Das Bild der UHD ist astrein, man erkennt Dank der exzellenten Schärfe jedes Detail der gerenderten Texturen, die Farben sind schön klar und kräftig, der Kontrast perfekt und der Schwarzwert ist ebenfalls sehr gut. Damit erhält der Film bzgl. des Bildes die Höchstwertung.
Ton:
Universal spendiert uns Dolby-Atmos für beide Tonspuren Deutsch und Englisch. Dadurch erhalten wir eine sehr gute und saubere Dialogverständlichkeit. Ebenso bekommt die Surround-Anlage einiges zu tun, was sich besonders bei den ganzen Schlachten bemerkbar macht. Die Musik ist dabei nie zu aufdringlich und sehr gut zum Rest abgemischt. Die weiteren Tonspuren sind in folgenden Formaten vorhanden: Italienisch in Dolby Digital Plus 7.1. Russisch und Türkisch in Dolby Digital 5.1.
Extras:
- 2 Dreamworks Kurzfilme
- Alternativer Anfang
- Unveröffentlichte Szenen
- Wie man seinem Wikinger eine Stimme gibt
- Die Erschaffung einer epischen Drachengeschichte
- Was ich von Drachen gelernt habe
- Brave Wilderness präsentiert: Natur + Drachen = toll
- Die Drachen-Schaf-Chroniken
- Filmkommentar
Die Extras sind durchweg unterhaltsam, informativ bewegen sich damit im oberen Bereich der Bewertungsskala. Wobei sich natürlich manches in den Interviews oder den Computeranimationen zu den Vorgängern hin wiederholt.
(Marc Maurer)
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