Dieses allmählich zu Ende gehende Jahr war nicht gerade arm an Highlights in den Lichtspielhäusern und den Heimkinos. Gleichzeitig bedeutet es den Abschied von viel Altbewährtem und manch Ausgedientem. Ein dickes Bündel an Serien lief in 2019 zum letzten Mal. Worauf Fans in Zukunft verzichten müssen und was die Gründe oder vermeintlichen Auslöser waren – wir werfen einen etwas genaueren Blick auf „Suits“, „Lucifer“, „Criminal Minds“ und Co.
Einer der versöhnlichsten Gründe, eine Serie zu beenden: Es ist alles erzählt, was es zu erzählen gab. Genau dieses Szenario trifft auf „Vikings“ zu. Nach sechs Staffeln und damit verbundenen 89 Episoden ist Schluss. Gegenüber dem Magazin „Variety“ hat Serienschöpfer Michael Hirst verraten, dass schon immer der Plan bestand, die Geschichte an diesem Punkt in ihr Finale zu schicken. Die Absicht war es, die Geschichte von Ragnar und seinen Söhnen darzustellen, so der Brite. Nun sei alles gesagt. Zu groß dürfte die Enttäuschung bei den Fans nicht sein, denn immerhin ist mit „Valhalla“ ein Spin-off angekündigt.
Etwas weniger schiedlich-friedlich soll es zum Schlussstrich der Animationsserie „Bojack Horseman“ gekommen sein. Darüber spekuliert zumindest das US-Portal „Digitalspy“. In diesem Jahr gelang es der Crew, sich gewerkschaftlich zu organisieren. Das ist eigentlich eine gute Nachricht, denn bis dahin hatten die Sprecher die schlechte Bezahlung bemängelt. Mit ihren neuen Verträgen erhielten sie das Recht auf einen Mindestlohn sowie Alters- und Gesundheitsleistungen, die ihr Arbeitgeber für sie trägt. Das soll wohl für Unstimmigkeiten gesorgt haben. Andere Gerüchte besagen, dass Ideengeber Raphael Bob-Waksberg ohnehin nur sechs Staffeln plante – ein offizielles Statement gibt es leider nicht.
Unstimmigkeiten sind auch ein gutes Stichwort, wenn es um die Serie „Lethal Weapon“ geht. Zwischen den beiden Hauptdarstellern Clayne Crawford und Damon Wayans krachte es immer wieder heftig. Offenbar war sogar die Crew am Ende in zwei Lager geteilt, wie das Magazin „Variety“ berichtet.
Nach fünf Staffeln verabschiedete sich in diesem Jahr „Broad City“. Die beiden Produzentinnen sowie gleichzeitigen Hauptdarstellerinnen Abbi Jacobson und Ilana Glazer wollten ihr Werk mit einem runden Ende abschließen und haben zudem bereits drei neue Projekte vor sich. Persönliche Gründe spielten eine wesentliche Rolle für den Abschluss nach acht Staffeln der Serie „Arrow“. Superhelden-Hauptdarsteller Stephen Amell wollte sich verstärkt um seine Familie kümmern. Die Macher entschieden sich gegen das Weitermachen mit einem Ersatz. Dafür gibt es dennoch einen Trost: Ein Spin-off mit einer weiblichen Protagonistin ist in Arbeit.
Der wohl naheliegendste Grund für den Schlussstrich einer Serie fehlt bislang noch, doch dafür kommt er jetzt: Zu wenige Zuschauer zeigen Interesse oder das Publikum wird von Staffel zu Staffel überschaubarer. So erging es etwa „Suits“. Nachdem sich Meghan Markle verabschiedete und Prinz Harry heiratete, sanken die Einschaltquoten. Für „Criminal Minds“ ist nach 15 Staffeln ebenfalls das Ende gekommen. Ab der zwölften Staffel ermittelte das Team vor den Augen eines immer kleiner werdenden Publikums. Warum „Anne with an E“ nach drei Staffeln schon wieder den Hut nehmen darf, wurde nicht kommuniziert. Zu geringe Zuschauerzahlen könnten auch hier ausschlaggebend gewesen sein. „Humans“, „Lucifer“ und „Legion“ ereilte das gleiche Schicksal.
Nachdem der Streamingdienst Disney+ angekündigt wurde, endete die Zusammenarbeit zwischen Netflix und Marvel. Künftig geben sich die Marvel-Helden auf dem Disney-Kanal die Klinke in die Hand. Das ist gleichbedeutend für das Aus von „Jessica Jones“ und „The Punisher“ auf Netflix.
Abschied bedeutet aber auch Neuanfang. 2020 bringt eine Vielzahl neuer Inhalte mit sich. Auf Disney+ laufen neue Star-Wars-Serien, Amazon veröffentlicht J.R.R Tolkiens Mittelerde-Reihe, während Netflix mit „The Witcher“ eine vielversprechende Serie zeigt. Nicht zu vergessen ist zudem das Prequel zu „Game of Thrones“ auf HBO.