Am heutigen 19. Februar 2021 kommt „Die Welt in allen Farben – Iroduku“ auf Blu-ray und DVD in den Handel und wir haben das Review dazu:
Das Anime Studio P.A. Studios hat schon eine ganze Menge kleine, aber sehr erfolgreiche Animes geschaffen. Auch wir von Filme.de durften schon einige der P.A. Studios Animes testen, unter anderem die Serie „Another“. Nun erscheint die nächste Serie der P.A. Studios. Etwas mehr als zwei Jahre nachdem „Iroduku – Die Welt in allen Farben“ im parallel zur japanischen Ausstrahlung auf Amazon Prime im japanischen Original ausgestrahlt wurde, bringt LEONINE Anime die Serie nun erstmalig auch mit deutschem Ton raus. Wir haben diese Serie für euch getestet, sodass wir euch sagen können, ob dieser Anime ein weiterer großer Geheimtipp aus dem Hause P.A. Studios ist, oder in der Masse an Animes untergehen wird.
Story:
Im Jahr 2078 führt die 17-jährige Hexe Hitomi ein tristes Leben. Sie kann keine Farben sehen, sie ist deprimiert, hat sie keine Freunde und auch mit ihrer Magie klappt es andere als gut. Deswegen sendet ihre Großmutter sie 60 Jahre in die Vergangenheit, wo Hitomi bei der jüngeren Version ihrer Großmutter unterkommt und gemeinsam mit ihr zur Schule geht. In der Foto AG taut Hitomi langsam mehr und mehr auf. Sie findet nicht nur Freunde, sondern sie beginnt auch wieder erste Farben zu sehen. Doch ihre Zeit in der Vergangenheit ist begrenzt. Bald muss sie zurück ins Jahr 2078.
Eindruck:
Die Story besteht aus 13 Folgen zu je 24 Minuten und ist durchgängig erzählt. Ich muss gestehen als „Die Welt in allen Farben“ damals erschien, ging diese komplett an mir vorbei. Daher bin ich jetzt ohne große Erwartungen an diese Serie rangegangen. Und ich muss sagen, „Die Welt in allen Farben“ ist eine wundervoll rührende Coming of Age Geschichte, mit einer Prise Magie. Die Erzählweise ist sehr ruhig. Es gibt keinerlei Action oder ähnliches, sondern zielt einzig und allein darauf hin, die Entwicklung von Hitomi zu beobachten und diese geht ans Herz. Hitomi mit ihrer schüchternen, leicht melancholischen traurigen Art, ist einem direkt sympathisch. Auch ihre neuen Schulkollegen wirken sehr authentisch, ohne das diese irgendwelchen Klischees entsprechen.
Hierzu ist das Zusammenspiel zwischen Hitomi und ihrer 17-jährigen Großmutter hervorragend. Man merkt, wie schnell die beiden echte Freunde werden. Dadurch, dass Hitomi und ihre Großmutter Hexen sind, gibt es auch jede Menge Magie. In der Serie gehört Magie zum Alltag, entsprechend wird diese eingesetzt, ohne übertrieben zu sein. Wenn, dann ist es relevant für die Story und spricht den Zuschauer mit einer atemberaubenden Bildersprache an. Denn es sind nicht nur einfach bunte Bildchen, die man geboten bekommt. Die Zeichner konnten sich künstlerisch austoben und unterschiedliche Zeichenstile verwenden, ohne aber Over the Top rüberzukommen. Tatsächlich bietet es auch Ansätze, früherer Ghibli Filme.
Die Erzählweise ist sehr ruhig und entsprechend ist es schön anzuschauen, wie die schüchtern traurige Hitomi langsam auftaut und ihre Freunde sie mehr und mehr ins Herz schließen. Gefolgt mit einer sehr schönen, aber gleichzeitig auch traurigen Liebesgeschichte. Schließlich weiß man ja, Hitomi kann nicht ewig im Jahr 2018 bleiben. Entsprechend kann man sich im letzten Viertel der Staffel, auf jede Menge Taschentücher einstellen, denn es werden auch beim Zuschauer definitiv Tränen fließen. Auch hier ist es schön anzuschauen, dass die rührende Geschichte nie in Schmalz oder Soap Opera abdriftet, sondern stets wunderbar authentisch bleibt. Und gerade weil es so authentisch ist, sorgt es dafür, dass „Die Welt in allen Farben“ zu einem tollen Wechselbad der Gefühle wird. Man fühlt und leidet unglaublich mit den Charakteren mit, wie es wirklich nur wenige Animes schaffen. Aber einen Wermutstropfen hat die Serie leider, man erfährt zum Schluss nicht, wie es den anderen Charakteren, außer der Großmutter während der 60 Jahre, ergangen ist. Wobei die Geschichte der Großmutter schon ausreicht, um einem die Tränen in die Augen schießen zu lassen.. Am Ende ist man dankbar, dass man diese wunderbare Reise mit Hitomi machen konnte.
Bild:
Das Bild ist klasse, tolle Farben, knallige Schärfe unglaubliche Details. Es gibt keinerlei Verschmutzung, Grieseln, Artelfaktbildung oder Unschärfen. Das Bild ist so wie man sich jedes Anime wünscht.
Ton:
Der deutsche und der japanische Ton liegen jeweils in DTS HD MA 2.0 vor. Raumklang gibt es entsprechend leider nicht, aber beide Tonspuren sind auf gleichem Niveau mit guten Bässen, ohne so übertrieben zu sein, dass Töne verschluckt werden. Dazu sind die Details sehr gut zu hören und wunderbar klar. Die deutsche Synchro ist sehr gelungen. Zwar sind die Stimmfarben nicht immer identisch wie die Originalsprecher, aber dafür machen die Sprecher ihre Sache sehr gut und geben sich merklich Mühe ihre Rollen authentisch zu sprechen, was auch entsprechen qualitativ hochwertig rüberkommt.
Extras
- Trailershow
Als Bonusmaterial gibt es leider nur diverse Trailer von einigen Blockbustern aus dem LEONINE Animeprogramm. In Sachen Verpackung können wir hier leider keine Infos geben, da uns nur die Disks zum Review zur Verfügung stand.
Fazit:
Ein sehr ruhiger und vor allem sehr gefühlvoller Anime, der jedem ans Herz gehen wird. Hitomi und ihre Freunde hat man einfach nur gern, sodass man zu jeder Sekunde wunderbar mitfühlt. Die Magie innerhalb der Serie ist toll dargestellt, sodass „Die Welt in allen Farben“ optisch und inhaltlich ein Kunstwerk ist. Zwar wird die ruhige Erzählweise nicht jedermanns Sache sein, aber jeder der eine Animeserie fürs Herz sucht, der ist hier genau richtig.
Hier erhältlich:
- Die Welt in allen Farben – Iroduku (Blu-ray)
- Die Welt in allen Farben – Iroduku (DVD)
(Pierre Schulte)
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