Am 24. Februar kam der Film „Die Verurteilten“ auf 4K UHD in den Handel und wir haben das Review dazu:
Story
Im Jahre 1947 wird der Banker Andy Dufresne zu zweimal lebenslanger Haft verurteilt. Er soll seine Frau und deren Liebhaber ermordet haben. Andy behauptet unschuldig zu sein, doch anhand der Indizien wird er schuldig gesprochen. In dem Gefängnis ergeht es ihm schlecht, denn sowohl die Wärter, wie auch andere Häftlinge, terrorisieren und schlagen ihn. Es gelingt Andy eine Freundschaft zu dem Mithäftling Red aufzubauen, der gute Beziehung pflegt und so ziemlich alles besorgen kann.
Doch auch Andy besitzt ein Talent, seine Bankkenntnisse werden zunehmend begehrter und das erleichtert auch seinen bisher qualvollen Aufenthalt im Gefängnis. Die Wärter und selbst der brutale Gefängnisdirektor nutzen fortan seine Fähigkeiten für ihre Dienste. In der Zwischenzeit verfestigt sich bei Andy ein Gedanke immer mehr, der einer Flucht. Denn selbst ein neuer Hinweis, der seine Unschuld bestätigen würde, wird durch den Direktor abgeblockt, denn er möchte Andy weiterhin für seine finanziellen Geschäfte im Gefängnis behalten. Zumal er jetzt zu viel weiß über die illegalen Machenschaften des Direktors und damit natürlich zum Problem werden kann.
Eindruck
Nach einer Kurzgeschichte von Stephen King drehte Frank Darabont dieses Gefängnisdrama und verfasste ebenfalls das Drehbuch. Übrigens mal keine Horrorverfilmung von Stephen King, obwohl der Regisseur später auch hier eine Kurzgeschichte des Schriftstellers verfilmte, nämlich der Nebel. Nicht zu vergessen, auch der Film „The Green Mile“, wurde vom Regisseur verfilmt, sein Faible für Geschichten von Stephen King ist unverkennbar.
Mit Tim Robbins (Andy Dufresne) und Morgan Freeman (Ellis Boyd „Red“ Redding) konnte der Regisseur zwei grandiose Darsteller verpflichten. Beide liefern hier eine exzellente Leistung ab, von Beginn an schaffen sie es den Zuschauer in ihren Bann zu ziehen. Natürlich hilft hier auch das gelungene Drehbuch von Frank Darabont, der seinen Figuren nicht nur Ecken und Kanten gibt, sondern auch eine Tiefe, wodurch der Zuschauer mitgerissen wird. Man leidet mit Andy mit, wenn er brutal zur Disziplin erzogen wird, freut sich aber genauso über seine wachsende Freundschaft zu Red.
Fazit, eine ruhige und einfühlsame Inszenierung zeichnet diesen Film aus, mit Momenten, die einen schlucken lassen. „Die Verurteilten“ ist ein Werk, über das schon viel geschrieben wurde, Kult hier, Meisterwerk dort. Und ja, wer den Film gesehen hat, kann dem nur zustimmen. Ein bewegender Film, feinfühlig inszeniert und getragen von zwei bemerkenswert aufspielenden Darstellern, ein Film der nachhaltig im Gedächtnis bleibt. Die meisten werden „Die Verurteilten“ kennen und neugierig auf das Bild der 4K-UHD sein, das ich gleich ausführlich beschreiben werde. Sollte es aber jemanden geben, der den Film noch nicht gesehen hat, so kann ich nur dringend empfehlen, dieses nachzuholen. „Die Verurteilten“ ist ein brillanter Film, fesselnd, herzergreifend und genauso herzzerreißend.
Bild 4K
Den Film habe ich natürlich als Blu-ray daheim, die Schärfe war recht ordentlich, hatte aber auch ihre schwächen. Viele Szenen erschienen zu soft und kaum detailreich. Das sollte sich hoffentlich mit der 4K-UHD ändern, doch am auffälligsten erschien mir der neue Look, besser die Farbgebung des Filmes. Die alte Blu-ray zeigte hier ein recht düsteres und vorwiegend warmes Bild, die 4K-UHD dagegen, ein helleres sowie in Teilen kühleres Bild. Das Filmkorn wird dadurch etwas sichtbarer, das Bild gewinnt aber an Durchzeichnung und bildet alles schärfer ab. Dazu fällt die Farbgebung deutlich besser aus, denn Gesichter sehen jetzt natürlicher aus, das Bild erscheint strahlender, wie von einem leichten Schleier befreit. Hiervon profitieren gerade die Außenaufnahmen am deutlichsten, das Farbspektrum gegenüber der Blu-ray ist deutlich höher ausgefallen, alles wirkt kräftiger und lebendiger. Ein paar Beispiele: Die erste Szene zu Beginn des Filmes, mit den Lampen in der Dunkelheit, zwar keine leuchtstarken Spitzlichter, aber es ist dennoch gut strahlend abgebildet. Ebenfalls der Schwenk ins Autoinnere, zeigt eine gute Leuchtkraft von den Armaturen bis zu Andys Kleidung, ohne das Bild zu verfälschen. Dazu sieht alles kontrastreich und recht scharf aus.
Bei Minute 6:55, wenn Morgan Freeman ins Bild kommt, erscheint seine Kleidung randscharf, die feinen Linien des Hemdes, werden akkurat wiedergegeben. Zuvor bei den vier Männern an den Tischen fehlt die Schärfe dagegen. Etwas weiter vor, bei Minute 45:51, mit den Gefangenen am Zaun, das sieht wirklich beeindruckend aus, Details ohne Ende, fast wie ein Blick aus dem Fenster. Kurz darauf, auf dem Feld, mangelt es etwas an der Durchzeichnung, gerade der Hintergrund, ist recht weich ausgefallen. Im Vordergrund schaut es aber definitiv besser aus. Dagegen sind die Fasern auf der Mütze von Morgan Freeman bei Stunde 1:00:17 bestens zu erkennen und zeigen deutlich, wie scharf das Bild ist. Oder auch der verrostete Lautsprecher über dem Hof, inklusive der Häftlinge bei Stunde 1:09:05, eine Augenweide, einfach ein tolles Bild.
Nochmals zur Schärfe, ob Nahaufnahmen oder die Totale, alles ist detaillierter abgebildet. Man sieht Feinheiten, die einem auf der Blu-ray verborgen blieben. Ob zu Beginn in dem Auto von Andy oder sein Anzug, alles erscheint klar und bestens strukturiert. Man kann die Fasern seines Anzuges nicht erahnen, sondern jetzt auch sehen. Oder die verschwitzen Gesichter der Gefangenen, wenn sie bei brütender Hitze arbeiten, sie sind einfach authentisch abgebildet. Die verbesserte Auflösung zeigt sich außerdem in der Tiefe des Bildes, vieles sieht einfach plastischer aus. Zugegeben, bei der 4K-UHD gibt es nicht immer randscharfe Szenen, selbst bei Nahaufnahmen, dennoch der positive Aspekt überwiegt und eine Verbesserung ist stets zu erkennen. Das gilt auch für den Kontrast und Schwarzwert der 4K-UHD. Hier bekommt man bessere Kontrastwerte und tiefere Schwarzwerte, ohne das durch letzteren, das Bild dunkler ausfällt, oder gar Details verschluckt. Letztlich, ob die neuere Farbgebung jedermanns Sache ist, kann ich nicht beurteilen, mir hat sie jedoch zugesagt. Ansonsten überzeugt der Film auf der 4K-UHD, das Bild ist detailreicher und farblich neutraler, bis auf den angesprochenen kühlen Look. Der, wie ich finde, aber atmosphärisch passender ausfällt als die warme Version der Blu-ray. Kurzum, ich kann die 4K-UHD nur empfehlen, in allen Bereichen wird die alte Blu-ray geschlagen und wie so oft geschrieben, besser sah der Film nie aus!
Ton
Tonal geht es leider einen großen Schritt zurück, bot die alte Blu-ray noch eine DTS-HD MA 5.1 Tonspur, so muss man sich jetzt mit Dolby Digital 2.0 begnügen. Angesichts des dialoglastigen Films kann ich es verschmerzen, wobei die 5.1 Tonspur, hin und wieder die Rears gut einbezogen hat, nicht nur beim Score.
Zwar sorgt die Dolby Digital 2.0 Spur für eine solide Räumlichkeit und überraschte mich damit, jedoch fallen die Dialoge stellenweise etwas ab und erklingen leblos. Aber keine Sorge, es klingt schlimmer als es letztlich ist, insgesamt ist die Stimmwiedergabe sauber. Darauf kommt es schlussendlich ja an, denn ein tonales Effektfeuerwerk bietet der Film ohnehin nicht.
Extras
Audiokommentar
Testequipment
JVC DLA-X35
SONY KD-77AG9
Panasonic DMP UB704
Marantz AV8801 / MM7055
B&W 7er Serie 5.1
Hier erhältlich:
- Die Verurteilten (4K UHD)
(Hartmut Haake)
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