Die unglaubliche Reise des Fakirs, der in einem Kleiderschrank feststeckte – DVD Review | Capelight Pictures

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Fakir Review DVD CoverMit „Die unglaubliche Reise des Fakirs, der in einem Kleiderschrank feststeckte“ präsentiert uns der kanadische Drehbuchautor, Regisseur und Schauspieler aus Québec: Ken Scott, ein Feelgood Movie,

der besonderen Art. Basierend auf dem internationalen Roman-Bestsellers von Romain Puértolas erzählt Ken Scott uns die Geschichte des jungen Inders Aja. Das Scott für ausgefallene Geschichten steht, bewies er schon mit dem Film „Der Lieferheld“ mit Vince Vaughn. Ein Gelegenheitsarbeiter, dessen Samenspenden aus jungen Jahren ihn nun in Form einer Sammelklage einholen. Denn die aus den Samen erwachsenen Kinder, wollen per Gerichtsbeschluss die Möglichkeit haben, den Namen des Spenders und somit ihres Vaters zu erfahren. Nun aber zurück zur unglaublichen Reise des Fakirs, der in einem Kleiderschrank feststeckte.

Story:

Fakir Review Szenenbild001Der lebenslustige Inder Aja wächst, ohne zu wissen wer sein wahrer Vater ist, bei der Mutter auf. Schon früh lernt er, wie man sich in Mumbais Gassen durchs Leben schlängelt, ob als Straßenkünstler oder mit kleineren Diebereien, die Touristen sind immer eine leichte Beute. Bei dem Besuch seiner Mutter beim Arzt findet Aja ein Katalog eines schwedischen Einrichtungshauses und was er darin sieht, findet er unheimlich faszinierend. Doch auch die Antwort darauf, wer sein Vater ist, lässt ihm keine Ruhe. Diese nimmt seine Mutter aber leider mit ins Grab. Doch zu Lebzeiten sprach sie immer davon, eines Tages mit Aja nach Paris zu gehen. Nach ihrem Tod durchforstet Aja die persönlichen Gegenstände seiner Mutter und entdeckt den Grund dafür. Wie sich herausstellt, war sein Vater ein französischer Straßenkünstler, der sich damals in Ajas Mutter verliebte. Immer darauf hoffend und wartend, dass ihre Eltern die Zustimmung für eine Heirat geben würden, doch dazu kam es nie. Aja fasst den Beschluss, die Asche seiner Mutter nach Paris zu bringen. Aber wie kommt man dorthin, wenn einem das Geld fehlt. Den Entschluss seinen „Boss“ zu bestehlen, bereut er fast noch im selben Moment, mit Gangstern sollte man sich nicht anlegen. Zumindest hat er schon mal das Ticket und begibt sich mit einem gefälschten 100 Euro Schein nach Paris. Dort angekommen stellt er ziemlich schnell fest, die Welt ist voller Gauner, so auch sein Taxifahrer Gustave. Aber ein Gauner lässt sich selten von einem anderen Gauner hereinlegen. Ajas erste Station in Paris ist gleich die Niederlassung des bereits erwähnten schwedischen Möbelhauses. Dort stolpert er über die Amerikanerin Marie, und durch seine unkonventionelle, charmante Art überredet er sie auf ein Date am Eifelturm am nächsten Abend um Acht. Da Aja nur seinen gefälschten Hunderter in der Tasche hat, weiß er nicht, wo er nächtigen soll, somit bleibt er gleich im Möbelhaus und versteckt sich dort in einem Schrank und schläft auch sogleich ein. Dumm nur, dass genau der Schrank nachts von den Möbelpackern abgeholt wird, um nach England versendet zu werden. Das Poltern im LKW lässt ihn erwachen und nachdem er auch noch Flüchtlinge im LKW vorfindet, die in das gelobte England wollen, ist die Katastrophe perfekt. Obendrein hat er noch die Asche seiner Mutter in einer Porzellan Dose im Möbelhaus vergessen, und was wird aus dem Date mit Marie. Doch das werden Ajas geringste Sorgen sein, denn seine Reise, die ihn quer durch Europa bis nach Afrika führen wird, fängt gerade erst an.

Bewertung:

Fakir Review Szenenbild002Bis Capelight uns ein Muster dieses Filmes zur Verfügung stellte, war mir der Titel absolut unbekannt. Somit konnte ich den Film völlig unvoreingenommen sichten. Selbst auf eine Sichtung des Trailers habe ich bewusst verzichtet und wurde sehr positiv überrascht. Bei Werbeaussagen, wie dem Begriff Feelgood Movie, werde ich immer skeptisch, doch bei diesem Titel trifft diese Aussage mehr als zu. Obgleich es auch dramatische Momente gibt, wie zum Beispiel den Tod der Mutter. Ajas Reise könnte nicht turbulenter sein und auch wirklich sehr skurrile Momente, wie eine Gesangseinlage in einer Polizeibehörde oder das Zwiegespräch mit Ajas Mutter in einem Ballon, bekommt man zu sehen. Doch diese wirken trotz ihrer Skurrilität nicht fehlplatziert. Schaut man diesen Film, kommt einem unweigerlich der Name des Regisseurs Wes Anderson in den Sinn. Auch wenn dessen Werke, noch einige Klassen höher anzusiedeln sind. Aber einige Szenen könnten von Anderson inszeniert worden sein. Der Film weiß durchweg zu unterhalten, und das mit einer genreübergreifenden Bandbreite. Sei es Dramatik, Komödie, Romantik, Liebesfilm, Spannung und Abenteuer von allem bekommt man was geboten. Was den Film auszeichnet, man kann ihn nicht in eine Schublade stecken, da er immer wieder mit unerwarteten Wendungen Ideen glänzt. Vergleiche zu anderen Filmen lassen sich schwer ziehen, aber wem zum Beispiel der Film „Madame Mallory und der Duft von Curry“ gefallen hat, der kann auch bedenkenlos zum „Fakir im Kleiderschrank“ greifen. Diese Filme fallen in die Kategorie: einfach schöne Filme oder wie man neu-deutsch sagt: Feelgood Movies. Von mir gibt es jedenfalls eine Sichtungsempfehlung, besonders, wenn es auch mal was außerhalb von großen Blockbustern oder Superheldenfilmen sein darf.

Bild:

Fakir Review Szenenbild003Das Bild der DVD ist ordentlich, reißt aber erwartungsgemäß keine Bäume aus. Schärfe, Farben und Kontraste sind ausgeglichen, ohne aber für Begeisterungsstürme zu sorgen. Da dürfte die BD Variante doch nochmal einen ticken besser ausfallen.

Ton:

Der Ton macht einen guten Eindruck, bei Musikeinlagen oder lauteren Umgebungsgeräuschen bleiben die Dialoge immer klar verständlich. Da der Film mehr auf Dialoge ausgelegt ist, bekommt die Surroundanlage nicht wirklich viel zu tun.

Extras:

Als Extras gibt es:

  • Ken Scott über „Die unglaubliche Reise des Fakirs…“
  • Making of
  • Kinotrailer

Die Extras sind zwar unterhaltsam, aber recht einfach und kurz gehalten. Ein Gag-Reel bzw. Outtakes hätte ich bei diesem Film sehr gerne gesehen. Alles in allem sind die Extras eher Standard Kost.

(Marc Maurer)

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