Story:
Der junge Bastian hat es nicht einfach, ein paar seiner Mitschüler tyrannisieren ihn regelmäßig. So ist Bastian stetig auf der Flucht, welche ihn zufällig in eine alte Buchhandlung verschlägt. Dort wird er auf ein geheimnisvolles Buch aufmerksam, er entwendet es und beginnt natürlich darin zu lesen. Zunehmend nimmt ihn die Geschichte gefangen, von der magischen Welt Phantasien, der erkrankten kindlichen Kaiserin und dem jungen Krieger Atreju, der ihr zur Hilfe eilt. Das Auftauchen des mysteriösen Nichts, welches langsam aber sicher immer weitere Teile des Landes in Phantasien verschlingt, gibt Rätsel auf. Dessen Ursprung ist unbekannt, aber irgendwie mit dem Befinden der kindlichen Kaiserin verknüpft ist. Atreju wird beauftragt, ein Heilmittel für die Kaiserin zu finden, eine Aufgabe, die sich schwerer gestaltet als vermutet, auf deren Reise er vor vielen Herausforderungen gestellt wird, die auch empfindliche Entbehrungen mit sich bringt. Aber auch Bastian, der eigentlich nur das Buch liest, ahnt nicht annähernd, welche Bedeutung er in der ganzen Geschichte spielt.
Eindruck:
Mit der Verfilmung von der unendlichen Geschichte, hatte Bernd Eichinger 1984 einen riesigen Erfolg. Die Leute standen in Schlangen vor Deutschlands Kinokassen, um die 60 Millionen DM teure Fantasy Verfilmung nach Michael Ende´s Buch zu erleben.
Das der Film sich kaum an die Vorlage hielt, schien die Kinogänger wenig zu beeindrucken. Nur das Verhältnis von Michael Ende und Bernd Eichinger litt darunter so sehr, dass aus anfänglicher Freundschaft schnell eine Feindschaft wurde.
Dennoch möchte ich Bernd Eichinger für den Film danken, ein derart großen und teuren Film gab es bis dato in Deutschland nicht. Und das Ergebnis ist spektakulär geworden, es wurde ein Film geschaffen, den man sonst nur aus Hollywood vermutet hätte, aber nicht aus Deutschland.
Mit viel Liebe zum Detail und aufwändigen Kulissen verzaubert der Film definitiv sein Publikum. Die vielfältigen Kreaturen wurden imposant zum Leben erweckt, mit handgemachten Spezialeffekten, die heute kaum noch jemand kennt. Hier stellt sich mir auch nicht die Frage, wie der Film gealtert ist, sondern man erfreut sich an die fantasievolle Herangehensweise. Dessen charmante Inszenierung nicht nur Kinderherzen höher schlagen ließ, sondern auch ihre Eltern in den Bann zog.
Wer allerdings die Buchvorlage von Michael Ende kannte, der war überwiegend enttäuscht, der Film wird dem Buch selten gerecht. Nun, diese Problematik zieht sich aber durch viele Buchverfilmungen, daher sollte man Umdenken und dem Film eine Chance geben.
Denn der Film versprüht eine magische Film-Lust, auch dank der gut gewählten Darsteller. Tami Stronach (Kaiserin), Barret Oliver (Bastian) und Noah Hathaway (Atreju) überzeugen, wie auch der restliche Cast, der mit einer tollen Performance den Zuschauer glaubwürdig in die Geschichte eintauchen lässt.
Fazit:
„Die unendliche Geschichte“ ist ein Meisterwerk der häufig kritisierten und belächelten deutschen Filmlandschaft. Ein Fantasy Märchen, das sein Herz auf dem richtigen Fleck trägt und den Zuschauer rund 100 Minuten in eine andere Welt entführt. Insofern man sich entführen lässt, denn eine gewisse nostalgische Veranlagung sollte man mitbringen. Dann macht der Film richtig Freude und die ganze Familie wird Spaß daran haben. Visuell überzeugt er nach wie vor und auch viele Effekte laden zum Staunen ein. Das die unendliche Geschichte wirklich Made in Germany ist, verblüfft auch heute noch. Dazu die mutige Inszenierung, die hier oft eine düstere und traurige Stimmung erzeugt, aber auch mit humorvollen Szenen aufgelockert wird. Die vielfältigen Charaktere, welche gelungen umgesetzt sind, auch wenn hier und da etwas klischeehaft, aber passend für den Film. Daher losgelöst von dem Buch, ist „Die unendliche Geschichte“ beeindruckend verfilmt, ohne Wenn und Aber.
Von Constantin Film / Nameless gibt es die neue 4K-Remastered Version in zwei schicken Mediabooks. Ich habe Cover A vorliegen, das mit einem tollen Artwork inklusive glänzenden Finish sehr ansprechend ist. Ebenso gelungen ist der Innenteil, mit einer durchgängigen Szene aus dem Film und abgerundet mit einem interessanten Booklet. Je Covervariante ist das Mediabook auf 2.000 Stück limitiert, definitiv ein must have, nicht nur für Sammler.
Bild:
In 4k-Remastered, zeigt sich das Bild in einem ordentlichen Zustand. Vergleiche mit heutigen Produktionen hält es gewiss nicht stand, überzeugt aber dennoch mit teils toller Schärfe und einer Fülle an Details. Der Kontrast und Schwarzwert bieten ebenfalls eine überdurchschnittliche Vorstellung und geben kaum Anlass zur Kritik. Die Farben erstrahlen frisch, hier wirkt alles wie aus einem Guss. Ein Bild, das dem Film gerecht wird und auch auf einer großen Leinwand, absolut überzeugen kann.
Ton:
Auch wenn hier DTS-HD MA 5.1 geboten wird, so ist die Tonspur kein Vergleich mit aktuellen Produktionen. Räumlichkeit entsteht überwiegend durch den Score, selten verirren sich ein paar Effekte oder Nebengeräusche in die Rears. Insgesamt aber eine mehr als solide Vorstellung, die mit guter Sprachverständlichkeit, den gesamten Eindruck positiv abrundet.
Extras:
- Making of
- Videoclip Limahl
- Vom Storyboard zum Film
- DVD/BD Empfehlung
- Trailershow
Testequipment:
JVC DLA-X35
Panasonic DMP UB704
Marantz AV8801 / MM7055
B&W 7er Serie 5.1
(Hartmut Haake)
©Bilder Constantin Film – Alle Rechte vorbehalten!
Wo ist der Sinn eines Reviews eines limitierten Mediabooks (Cover A), wenn man keine Bilder davon dazu tut?
Danke für das Review, wie sieht das Bild denn im Vergleich zur letzten überarbeiteten VÖ aus? Lohnt ein Upgrade?
Das Bild ist minimal besser, wirkt sauberer und ruhiger. Allerdings war die letzte Blu-Ray schon sehr ordentlich, diese Version bietet nur eine dezente Steigerung.