Mit ihrer Dokumentation erzählen die Regisseure Jaak Kilmi und Gints Grube von einem Einzelschicksal aus der Zeit des Kalten Krieges. Eine Zeit, in der die Welt in zwei ideologisch unterschiedliche Teile aufgeteilt war.
Die Geschichte erzählt von Ieva Lesinska, aus der mit neun Jahren Evelyn Dorn wurde, die eigentlich aus Riga stammt und nur ihren Vater besuchen wollte. Was dan geschieht, konnte keiner ahnen. Für die nächsten acht Jahre wird aus ihr eine DDR-Emmigrantin mit einem amerikanischen Pass.
Ieva wollte eigentlich nur ihren Vater besuchen, der für die UNO in New York arbeitet. Alles war schön, das Wiedersehen herzlich, doch dann erfährt die Neunjährige, dass er nicht der ist, den sie zu kennen glaubt. Ihr Vater ist Doppelagent. Er arbeitet nicht nur für den KGB, sondern auch für die CIA. Und als wenn das nicht schon genug wäre, will er jetzt aussteigen und ganz nach Amerika überlaufen. Und seine Tochter muss sich entscheiden, ob sie mit ihm und seiner neuen Frau mit will oder zurück zur Mutter geht, die in der Sowjetunion lebt. Ieva entschließt sich, mit dem Vater mitzugehen und eine neue Identität im Schutz der US-Geheimdienste anzunehmen. Und so tauscht sie den Sozialismus gegen den Kapitalismus ein. Fortan lebt sie im Amerika der 80er Jahre, hat neue Freunde, studiert Englisch und Literatur und heiratet einen Amerikaner, ohne je ein Wort über ihre wahre Abstammung zu verlieren zu dürfen.
Und dann stirbt ihr Vater, plötzlich, unerwartet und auf mysteriöse Weise. War es Zufall oder Mord? Einblicke in den Obduktionsbericht werden ihr nicht gewährt. Nun kann sie ihren alten Namen wieder bekommen, ihren Pass, der Vater ist ja nicht mehr gefährdet. Und dann fällt die Mauer. Lettland wird eigenständig und sie kann zurückkehren. Dort erzählt sie niemanden von ihrem zweiten Leben in den USA. Mittlerweile hat sie selbst eine Tochter und die Fragen sind immer noch nicht beantwortet. Ieva will endlich Antworten.
Auch wenn „DIE TOCHTER DES SPIONS“ eine Dokumentation ist, so ist sie hochspannend wie ein Thriller. Eine Geschichte, die wahr ist und die die Absurdität des Kalten Krieges aufzeigt. „DIE TOCHTER DES SPIONS“ kommt am 23. April 2020 in die deutschen Kinos.