Am 24. September 2020 erschien “Die Monster Academy“ auf Blu-ray, DVD und digital im Handel und hier gibt es das Review dazu.
Das Studio DNEG ist in erster Linie dafür bekannt, die CGI für Blockbuster herzustellen und konnten dafür inzwischen auch schon fünf Oscars gewinnen. Sie waren unter anderem zuständig für die CGI für „Blade Runner 2049“, „Inception“, den „Harry Potter“ Filmen und auch für die Filme der Mavel Cinematic Universe. Aber sie produzieren auch Animationsfilme. Für ihr neustes Werk „Die Monster Academy“ haben sie sich die Macher von „Nix wie weg“ und „Operation Nussknacker 2“ an Bord geholt. Nun erscheint „Die Monster Academy“ bei uns direkt auf DVD und Blu-ray. Koch Films hat uns die Blu-ray zu Verfügung gestellt, sodass wir euch sagen können, ob „Die Monster Academy“ sich in die Reihen der großen Filme von DNEG einreihen kann oder eher das schwarze Schaf wird.
Story:
Schüler Danny ist der Schlauste in seiner Klasse, entsprechend kriegt er auch ständig Schläge von seinen Mitschülern. Doch seine Intelligenz bleibt nicht unentdeckt und so wird er beim geheimen Internat für Super intelligente angenommen: der Cranston Academy. Dummerweise kann Danny in Sachen IQ nicht mit den anderen mithalten, deswegen wird er sogar vom Klassenlehrer verachtet. Um es allen zu beweisen, wagt er mit seiner Mitschülerin Liz ein gefährliches Experiment und öffnet das Tor zu einer anderen Dimension. Schnell gerät die Situation außer Kontrolle, als durch das Tor Monster kommen.
Eindruck:
„Nix wie weg“ war ein toller Geheimtipp unter den Animationsfilmen. Auch „Operation Nussknacker 2“ war sehr, sehr witzig. „Die Monster Academy“ kann da aber leider nicht mithalten, dabei fängt der Film recht cool an. Danny als Hauptcharakter wird klasse eingeführt. Wirkt sehr sympathisch und auf seine Art recht authentisch, sodass man ihn direkt sehr gerne hat. Vom Typ her ist er der perfekte Charakter für eine sogenannte „Heroes Journey“. Sein Zusammenspiel mit den Lehrern und auch seinen Klassenkameraden ist klasse und er harmoniert sehr gut mit Liz, ohne dass beide ins Klischee abdriften. Die Ankunft bei der Cranston Academy ist auch super gemacht und erinnert dann ein bisschen an die Harry Potter Filme. Nur halt ohne Zauberer.
Aber das Level des tollen Anfangs kann nicht gehalten werden. Nicht jeder Joke zündet halt. Zwar driftet es nie ins Alberne ab, aber an manchen Stellen gingen die Jokes schon etwas ins Leere. Aber ein paar Jokes sind natürlich auch witzig. Vor allem der Hamster, als sogenannter Hyper-intelligentes Klassenhaustier ist super und definitiv ein kleiner Showstealer. Hier würde ich ihm sogar direkt einen Solofilm wünschen.
Leider sind aber nicht alle Charaktere so sympathisch. Der Professor, der halb Motte ist, ist sehr anstrengend und wirkt sehr erzwungen, sodass er im Verlauf immer mehr nervt. Im Grunde sind es nur wenige Momente mit ihm, die witzig sind, sodass er den Film schon recht stark nach unten zieht. Die Story selbst, die anfangs interessant ist, wirkt im Verlauf wie schon zu oft gesehen, weil einem tatsächlich viele Sachen bekannt vorkommen und man viele Elemente bereits aus anderen Filmen her kennt. Wobei die klassischen Fantasy Elemente schon immer wieder Laune machen, sodass der Film so zu keiner Sekunde langweilig ist und es sich somit als lockerer Unterhaltungsfilm ganz ordentlich anschauen lässt. Aber um in der großen Liga mitzuspielen, reicht es hier leider nicht annähernd.
Leider kann „Die Monster Academy“ seine Schwächen auch nicht mit Schauwerten ausgleichen. Die Charaktere an sich sind zwar sehr gut animiert, die Monster und die Welten sind in Sachen Animationen eher auf TV Niveau. Schon ein bisschen eckig und kantig. Hier ist man inzwischen schon Besseres gewohnt.
Bild:
Das Bild ist sehr gut, die Farben sind klasse, kräftig und wunderbar sauber. Es gibt weder Filmkorn noch Rauschen. Die Schärfe ist in Relation zur Animationsqualität ganz gut, sodass man Sachen wie einzelne Barthaare sehr gut erkennen kann, wenn es aber in Richtung Fell geht, ist es nicht mehr ganz so detailliert. Aber das liegt wie gesagt an der Qualität der Animationen. Aber an sich kann das Bild schon in der oberen Liga mitspielen.
Ton:
Der englische und deutsche Ton liegen in DTS HD Master 5.1 vor und sind beide auf gleichem Niveau. Beide Tonspuren haben einen sehr guten detaillierten Raumklang, sodass man wunderbar das Gefühl hat, mittendrin im Geschehen zu sein. Dazu bieten beide Tonspuren sehr gute Bässe mit viel Kraft. Die deutsche Synchro ist sehr gelungen. Die Sprecher klingen nicht nur ähnlich wie die Hauptcharaktere auch die Akzente wurden zum Teil übernommen. Bessere Arbeit hätte man hier kaum machen können.
Extras:
- Trailer
Das Bonusmaterial ist komplett in HD, bietet aber außer diverse Trailer leider nicht besonders viel.
Fazit:
Ich muss gestehen, aufgrund der Macher und des Studios hatte ich mir schon ein bisschen mehr erhofft und war im Verlauf einen kleinen bisschen enttäuscht von „Die Monster Academy“. Der Film ist an sich nicht schlecht, er fängt sehr gut an, hat sympathische Charaktere und coole Fantasy-Elemente, aber trotzdem schafft es der Film nicht, das Level durchgängig zu halten, da manche Jokes weniger zum Schenkelklopfer reichen, teilweise noch nicht mal zum Grinsen, aber als lockere Unterhaltung kann man sich den Film schon mal angucken, doch die Konkurrenz spielt schon etwas in einer anderen Liga.
(Pierre Schulte)
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